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Pov Taehyung

Als unser Wagen in der Garage parkt und mein Dad beim Aussteigen die Autotür schwungvoll zuschlägt, erwache ich aus meinem Trance-ähnlichen Zustand und steige ebenfalls aus. Alles scheint so unwirklich.

Mein Bruder, der im Grunde genommen der totale Assi und wahrscheinlich so ziemlich das komplette Gegenteil von mir ist, hat scheinbar keinerlei Interesse daran, mit mir ein brüderliches Verhältnis aufzubauen.

So habe ich mir meinen Zwilling definitiv nicht vorgestellt.

Alles an ihm schüchtert mich ein. Sein Blick, seine Wortwahl, sein überhebliches Grinsen, seine ganze Aura. Daher versuche ich auch so schnell wie möglich an den anderen vorbei in mein Zimmer zu huschen, doch da habe ich die Rechnung ohne meine Mom gemacht. Diese stellt sich mir nämlich in den Weg und drückt mir ein zusätzliches Kissen, jede Menge Toilettenartikel und ihre Kreditkarte in die Hände.

„Nicht so schnell junger Mann", schüttelt sie tadelnd den Kopf und nickt danach in Jungkooks Richtung, „Du zeigst deinem Bruder jetzt euer Zimmer und danach geht ihr bitte zusammen ein paar Klamotten für ihn einkaufen. Diese Löcher in seiner Jeans sind ja unerträglich anzusehen"

„Aber Mo-„

„Kein aber Taehyung", unterbricht sie mich jedoch streng und wirft mir einen Blick zu, der keine Widerrede duldet. Hinter ihr sehe ich Jungkook nur fies grinsen und genervt verdrehe ich die Augen. „Komm", weise ich ihn daher knapp an und laufe die Treppe hinauf in mein Zimmer. Ob er mir folgt oder nicht ist mir dabei ziemlich egal.

In meinem Zimmer angekommen, werfe ich meinen Rucksack in eine Ecke und lege anschliessend alles, was mir meine Mom gegeben hat auf die eine Bettseite.

„Wow, welches Teeniegirl hat denn hier gewütet?", ertönt es plötzlich hinter mir und seufzend drehe ich mich um. Im Türrahmen lehnt mein Bruder und lässt seinen Blick mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen durch mein Zimmer wandern. „Wenns dir nicht passt, kannst du auch gerne im Flur schlafen", murmle ich beleidigt.

„Wie war das?", erwidert Jungkook und wirft mir einen drohenden Blick zu, während ich leicht erröte. „Nichts, nichts", antworte ich schnell und wechsle sofort das Thema. „Lass uns jetzt in die Stadt gehen, dann sind wir rechtzeitig zum Abendessen wieder zurück"

Hastig suche ich daraufhin das Wichtigste zusammen, während ich durchgehend Jungkooks stechenden Blick in meinem Rücken spüre.

„Hübscher Arsch", kommentiert er plötzlich, als ich mich runterbeuge, um meine Schnürsenkel zu binden und geschockt drehe ich mich um, wobei ich fast das Gleichgewicht verliere.

Jungkook beobachtet mich derweil nur belustigt. Ich aber werfe ihm nur einen empörten Blick zu, woraufhin er genervt die Augen verdreht.

„Mein Gott, jetzt schau mich doch nicht so schockiert an, war bloss ein kleiner Scherz", sagt er und ich könnte mir eine klatschen. Toll gemacht Taehyung, jetzt ist er wieder angepisst.

Doch ich versuche, mich davon nicht beirren zu lassen. Nach einer ewig langen, schweigenden Busfahrt kommen wir dann auch endlich im Stadtzentrum an und ich atme erleichtert aus, als das Shoppingcenter erblicke.

Zielstrebig steuere ich dieses an. „Am Besten bringen wir zuerst das Kleiderkaufen hinter uns und anschliessend können wir noch zu den Schuhen, ja?"

Als ich aber keine Antworten erhalte, drehe ich mich verwundert um. Doch keine Spur von meinem Bruder.

Frustriert raufe ich mir die Haare, halte jedoch inne, als ich etwas weiter hinten, einen schwarzen Haarschopf erblicke, welcher von mehreren Mädchen umkreist wird. Langsam nähere ich mich der Gruppe und kurz darauf vernehme ich ein mir bekanntes, schallendes Lachen aus dem Kreis.

Das ist jetzt aber nicht sein Ernst?!

Gereizt kämpfe ich mich zu meinem Bruder durch und ziehe diesen wortlos von den protestierenden Mädchen weg, welchen Jungkook noch kurz zuzwinkert.

„Mann alter was sollte das eben?!", beschwert er sich aber, kaum haben wir das Shoppingcenter betreten, doch ich werfe ihm bloss einen "ist das dein Ernst?" Blick zu. „Wir sind hier zum Shoppen und nicht für...DAS", antworte ich trocken, woraufhin er sich aus meinem Griff löst.

„Du hast mir gerade meinen nächsten Fick versaut", zischt er vorwurfsvoll und schaut mich anschliessend abschätzend an, „du bist echt für gar nichts zu gebrauchen"

Und mit diesen Worten lässt er mich stehen und verschwindet in der Männerabteilung. Ich jedoch verspüre bloss ein unangenehmes Stechen in der Brust.

Wie schlimm muss ich sein, wenn er diese sich einschleimenden Bitches jetzt schon mehr mag als mich?

TWINS | taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt