TWINS | taekook

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Pov Taehyung

Immer wieder starre ich auf meine Armbanduhr und wippe gleichzeitig mit meinen Füssen auf und ab. Wie abgemacht stehe ich vor der alten Turnhalle unserer Schule, welche seit mehreren Jahren schon nicht mehr in Gebrauch ist. Nur ab und zu verwirren sich noch ein paar Junkies oder ein Hausmeister hier her, doch im allgemeinen ist alles ziemlich verlassen.

Der perfekte Ort für ein Treffen mit einem fremden Creep. Nicht. Doch ich konnte meine Neugierde einfach nicht zügeln und ausserdem kommt mir jede Ablenkung gelegen. Denn die Ereignisse von letztens Abends haben sich tief in mein Gedächtnis gebrannt und lassen mir keine Ruhe.

Jedes Mal, wenn ich die Augen schliesse, spüre ich wieder wie sich Jungkooks muskulöser Körper von hinten an mich schmiegt und sein heisser Atem in meinem Nacken. Und das ist schlecht, sehr schlecht. Ich getraue mich nicht mal mehr, ihm in die Augen zu sehen und die seltsame Stille zwischen uns ist mittlerweile sogar unseren Eltern aufgefallen.

"Hey Kleiner!", ruft plötzlich eine raue Stimme und erschrocken zucke ich zusammen. Verwirrt schaue ich um mich und mein Blick bleibt schliesslich an einer Gestalt mir Hoodie hängen. Nicht unweit von mir steht ein junger Mann. Seine Haare sind wie seine Augen pechschwarz, seine Haut schneeweiss.

Doch kein Schneewittchen schneeweiss. Nein, eher ein kränkliches, fahles weiss. Auch seine Haare hängen ihm kraftlos in die Stirn und von den abgenutzten Klamotten wollen wir gar nicht erst anfangen. Dabei sieht er noch ziemlich jung aus. Viel älter als ich kann er nicht sein und dennoch sieht er jetzt schon ziemlich verlebt aus.

"Ja genau du!", grinst er leicht und kommt auf mich zu. Zögerlich mache ich ebenfalls ein paar Schritte auf ihn zu. "Bist du der Creep, der mich angeschrieben hat?", frage ich vorsichtig und verschränke die Arme vor der Brust. Jetzt nur keine Schwäche zeigen, Taehyung.

"Nein, ich bin nur die Putzfrau", verdreht der Typ gelangweilt die Augen und bleibt vor mir stehen, "du musst Taehyung sein". Verblüfft starre ich ihn an. "Woher weisst du das?!"

"Ich hab da so meine Kontakte", winkt mein Gegenüber ab und mustert mich anschliessend intensiv von oben bis unten. "Kooks hatte Recht...du bist echt der Perfekte für den Job", murmelt er mehr zu sich selbst und verwundert schaue ich ihn an. "Kooks?", frage ich nach.

"Nicht so wichtig", sagt der andere und kommt mir anschliessend noch etwas näher. "Und, hast du es dir überlegt?" Verwirrt erwidere ich seinen Blick. "Überlegt?"

"Na ob du mein Angebot annimmst", flüstert der andere und befeuchtet sich die Lippen. "W-wie lautet denn dein Angebot?", frage ich unsicher nach und spanne mich innerlich augenblicklich an. In meinem Kopf spielen sich gerade die schlimmsten Szenarien ab. Ich bin nicht dumm, ich kann nur erahnen was der Typ etwa von mir will.

"Ach Kleiner du bist echt nicht der Hellste, was?", lacht der andere und bedenkt mich mit einem amüsierten Blick. Ich jedoch sehe ihn bloss stumm an, während mein Hirn auf Hochtouren arbeitet. Der Blick des Schwarzhaarigen hat mittlerweile von amüsiert zu ungläubig gewechselt und er kratzt sich irgendwie verlegen am Hinterkopf.

"Du weisst es wohl wirklich nicht...", stellt er fest und ich schüttle den Kopf. Hat der Typ das Gefühl ich kann hellsehen oder was?

"Okay hör zu", zischt mein Gegenüber dann auf einmal und fischt aus der Tasche seines Hoodies ein kleines Plastiksäcklein mit einem weissen Pulver darin heraus. "Wenn du dieses Päckchen, ohne Aufsehen zu erregen, Jackson aus deiner Klasse überreichen kannst, haben wir einen Deal. Wenn du aber nicht die Eier dafür hast, kannst du es behalten, lässt dich aber nie mehr bei mir blicken. Kapiert?!"

Völlig überrumpelt nicke ich und nehme das Sacklein an, welches er mir hastig gegen die Brust drückt. Er scheint es auf einmal unglaublich eilig zu haben. Dann macht er auf dem Absatz kehrt, dreht sich aber noch ein letztes Mal zu mir um. "Und wehe du petzt oder lässt dich von irgendwem erwischen, ich weiss wo ich dich finde!"

Und mit diesen Worten lässt er mich stehen, während mein Gesicht ein einzig grosses Fragezeichen ist.