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Pov Taehyung

Am nächsten Morgen klingelt bereits um sechs Uhr mein Wecker, da ich im Gegensatz zu Jungkook nach wie vor in die Schule muss. Letzterer verzieht aufgrund des nervigen Klingeln unzufrieden das Gesicht und drückt sich ein Kissen ins Gesicht. Irgendwie süss.

"Mach das aus", brummt er genervt und entschuldigend packe ich schnell meine Kleidung zusammen und verschwinde damit im Bad.

Nachdem ich mich etwas frisch gemacht habe und einigermassen akzeptable aussehe, verlasse ich dieses und gehe runter in die Küche, wo meine Eltern bereits Kaffee trinken.

"Guten Morgen Taehyungie", begrüsst mich meine Mutter aufgestellt und ich frage mich ernsthaft wie sie Morgens bereits so hellwach sein kann. "Hi Mom, hi Dad", murmle ich und schlürfe in meinen Hausschuhen zum Kühlschrank.

Nach einem Erdbeerjoghurt und einer Tasse Kakao geht es dann für mich auch schon in die Schule und erstaunlicherweise bin ich dieses Mal sogar etwas früher dran, weshalb ich nicht wie gewöhnlich auf den Bus rennen muss.

Die Schule selbst verläuft ziemlich unspektakulär und selbst den Mathetest von Mrs. Lee meistere ich problemlos, da ich mich ziemlich gut darauf vorbereitet habe. Ich sage ja, mir fehlt es eindeutig an Hobbys und Freunden.

Zum Glück ist da noch Jin, welcher mir jedoch das ganze Mittagessen durch den Kopf damit volllabert, was unsere Mathelehrerin doch für eine Bitch sei.

„Die ist doch nur so gemein, weil sie total untervögelt ist! Aber ich meine kein Wunder bei dieser Frisur! Bei so viel Hairspray muss man als Kerl ja Angst haben, dass beim Rummachen die Hände darin kleben bleiben", meckert Jin und ich muss schmunzeln.

"Wie läuft es eigentlich so mit deinem neuen Bruder?", fragt mein Gegenüber, nachdem er sich wieder etwas beruhigt hat, dann aber interessiert und stützt sein Kinn auf seinem Handrücken ab.

Ehrlich gesagt weiss ich nicht, was ich darauf genau erwidern soll, weshalb ich schlichtweg mit den Schultern zucke.

"Ganz okay, denke ich. Er scheint mich zwar nicht besonders zu mögen, aber das kann ja noch werden", sage ich locker, wobei ich meine Enttäuschung nicht ganz kaschieren kann. Jin wirft mir daraufhin einen besorgten Blick zu und legt fürsorglich seine Hand auf die meine.

"Was bedrückt dich Taehyung?", fragt er sanft und in diesem Moment habe ich das Gefühl, ihm alles sagen zu können.

"Ach Hyung...", seufze ich und schaue etwas traurig zur Seite, "er ist bloss so anders, als ich ihn mir vorgestellt habe"

"Inwiefern anders?", fragt Jin nach und hebt eine Augenbraue an.

"Naja...er sieht gut aus, hat Style, ist offensichtlich ein Frauenschwarm und wirkt so unnahbar...halt das komplette Gegenteil von mir", antworte ich und schaue niedergeschlagen auf den Tisch. "Neben ihm fühle ich mich wie das hässliche, kleine Entlein neben dem strahlenden Schwan"

"Ach Taehyung...", seufzt Jin und streichelt mit seinem Daumen beruhigend über meine Handfläche. "Jetzt übertreibst du aber, verkauf dich bitte nicht unter deinem Wert. Ausserdem sind Personen nicht immer die, die sie vorgeben zu sein. Unter Jungkooks harter Schale versteckt sich bestimmt auch ein weicher Kern. Gib ihm etwas Zeit sich an alles zu gewöhnen", redet mein bester Freund mir Mut zu und tatsächlich muntert es mich etwas auf.

"Danke Jin...Gott, was werde ich bloss ohne dich tun?", flüstere ich und spiele damit auf den bevorstehenden Umzug an.

"Keine Sorge Kleiner, so schnell wirst du mich eh nicht los", lacht Jin und grinst mich anschliessend zuversichtlich an. "Ich werde dich so oft besuchen kommen wie ich nur kann. Hab ja zum Glück schon meinen Führerschein"

Und wieder einmal kann ich nur anmerken, wie froh ich bin so einen guten Freund wie Jin zu haben, auch wenn seine kleinen Meckereien manchmal unausstehlich sein können.

TWINS | taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt