SIXTEEN

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"Sie muss für zwei Tage mindestens im Bett liegen und sich so wenig wie möglich bewegen.", sagt eine weibliche Stimme.

"Okay... sie können dann gehen.", sagt eine bekannte männliche Stimme.

Ich öffne langsam meine Augen, doch etwas helles blendet mich. Ein Gesicht sieht mir herab. Das Gesicht wird von Sekunde zu Sekunde schärfer.

Lucas.

"Fick dich.", sage ich finster und schließe wieder meine Augen.

"Das würde ich mit dir gerne tun. Ich bin hier, um dir nich etwas zu sagen. Undzwar habe ich Bilder davon, wie wir uns küssen."

"Lucas, wenn du jetzt nicht sofort mein Zimmer verlässt, werde ich um Hilfe rufen."

"Sieh mal einer an. Meine Sora braucht jetzt auch noch Hilfe. Du hast noch nie um Hilfe gebeten."

"Meine?"

"Ja, wessens sonst?"

"Meine.", sagt Jimin an der Wand anlehnend. "Verlass sofort das Zimmer, oder ich bringe dich dazu."

Lucas legt seine Hand auf meine und streichelt sie zweimal.

"Ich komme wieder.", sagt Lucas und steht dann auf.

Er stellt sich vor Jimin und sieht ihn finster an. Doch keiner kann Jimins finsteren Blick toppen.

"Denk nicht, dass ich schiss vor dir habe kleiner pisser.", lacht Lucas.

"Das solltest du lieber möchtegern fuckboy."

"Es ist echt witzig, wenn man etwas in der Hand hat und es jeden Moment jemanden erzählen könnte, aber man nur auf den richtigen Moment wartet... stimmts Sora?", er sieht zu mir und lacht dann wieder.

Schließlich verlässt er das Zimmer und Jimin setzt sich schnell neben mein Bett. Ich mach Platz für ihn, so dass er sich neben mich setzen kann.

"Ich werde ihn dafür umbringen.", murmelt Jimin vor sich hin.

"Jimin, mir geht's gut."

"Gut? Du darfst zwei Tage nicht aus dem Bett."

"Das ist nichts neues für mich. Du bist nur ungewohnt. Du hast ja keine Ahnung wie oft ich im Krankenbett lag. Der Kampf zwischen mir und ihm gehört zum Training. Ich hätte besser kämpfen müssen.", erkläre ich ihm, doch er will keine Erklärung dafür bekommen.

"Trotzdem werde ich ihn umbringen..."

"Ayy, warst du besorgt um mich?", frage ich ihn, während ich seine Wangen zusammen quetsche.

"Hör auf damit.", versucht er lachend zu sagen, doch er kann kaum seine Lippen bewegen.

"Würdest du immer an meiner Seite bleiben? Auch wenn ich Fehler machen sollte?", frage ich ihn und lasse seine Wangen los.

"Was soll die plötzliche Frage?", lacht er.

"Ach vergiss es.", lache ich und zerquetsche wieder seine Wangen mit meinen Händen.

Durch das quetschen sind seine Lippen noch dicker als normalerweise. Während ich mit meinen Händen seine Wangen quetsche, küsse ich auf seine Lippen und lasse nicht los. Er legt seine Hand auf meine Wange und die andere auf mein Hals. Jimin zieht mich näher zu ihm, so dass unser Kuss noch leidenschaftlicher ist. Ich lasse seine Wangen los und streiche sie zu seinen Haaren.

Er stoppt kurz und sieht mich an.

"Es macht mich verrückt, wie du durch meine Haare während unserem Kuss fährst.", sagt er und beißt auf seine Lippen.

"Gut.", lächel ich und küsse ihn dann weiter.

Es macht mir Spaß, wie er Dinge zu gibt, denn so bekomm ich Lust dau, es absichtlich nochmal zu tun.

Unser Kuss hört langsam auf und er legt meinen Kopf auf seine Schulter. Sein Geruch gefällt mir, es gibt mir ein Gefühl von Liebe und Sicherheit.

Mir fällt auf, wie sehr mich Jimin verändert hat. Sowas wie an Liebe habe ich nicht geglaubt. Ich dachte, ich wäre nie eine Person die geliebt werden kann. Doch er tut es. Jimin tut es, denke ich jedenfalls. Schließlich haben wir uns schon geküsst und er sorgt sich um mich.

Meine Welt war dunkel und gewaltig, voller Kriminalität. Doch Jimin ist wie ein Engel, der in meine Welt kam. Ich bin dankbar dafür, dass er bei mir ist.
____________

Ich hab gar nicht bemerkt, dass wir eingeschlafen sind. Jimins Augen sind offen und sehen mich an.

"Guten Morgen.", sagt er mit einem Lächeln.

Nie hätte ich gedacht das zu denken, aber ich könnte Tränen bekommen, weil sein Lächeln so wunderschön ist.

"Huh?", bringe ich nur raus, weil ich Abgelenkt von ihm bin.

Jimin lacht nur leicht und steigt aus meinem Bett.

"Du hast bestimmt Hunger. Soll ich dir was bringen?", fragt er lächelnd mit seiner zarten Stimme.

"Jaa, aber esse mit mir.", antworte ich und will von dem Bett aufstehen.

"Warte ich helfe dir.", er legt eine Hand auf meine Taille, mit der anderen hält er meine Hand.

"Danke.", lache ich.

Ich kämme mir meine Haare, während Jimin uns was zum Essen holt. Dann flechte ich sie und ziehe mich vorsichtig um, ohne mein Oberkörper viel zu bewegen. Schwer, aber machbar. Ich setze mich wieder auf das Bett und warte lächelnd auf ihn.

Jemand klopft an der Tür und glücklich rufe ich "herein". Doch sobald ich die Person sehe, vergeht auch mein Lächeln wieder.

Mein Vater steht vor der Tür. Wie zu erwarten hat er kein besorgtes Gesicht, eher ein enttäuschtes.

"Ich hab von dem Kampftraining von gestern gehört.", sagt er ernst und setzt sich auf den Stuhl neben mir.

"Es war das erste Mal, dass ich gegen einen Jungen kämpfen musste. Ich war nicht vorbereitet. Ich weiß, ich hätte stärker und konzentrierter sein müssen-"

"Der einzige Grund, weshalb du verloren hast, ist der Junge, mit dem du deine Zeit verbringst."

"Jimin? Er ist ein guter Junge, er schadet mir nicht. Wieso-"

"Liebe existiert nicht. Du kannst ihn gleich vergessen."

"NEIN!", meine Stimme wird plötzlich laut.

"Verweigst du dich etwa?"

"Ja, genau das tue ich. Nur weil das zwischen dir und Mom-"

"Deine Mom wirst du nie wieder erwähnen. Liebe ist nichts anderes als Ablenkung!"

"NEIN! Mein ganzes Lebenlang habe ich nur gekämpft! Aber er hat mir gezeigt, dass das Leben mehr als nur Kämpfen ist."

"Du brichst sofort deinen Kontakt zu ihm, oder du kannst deinen Abschluss vergessen."

"Das kannst du nicht tun!"

"Die Schule und dein Leben gehören mir!"

"ICH HASSE DICH!", rufe ich ihm hinter her, als er das Zimmer verlässt.

Meine Tränen fließen schon runter und ich grabe mein Kopf in das Kissen, um zu weinen.

Zehn Minuten sind vergangen und Jimin tretet in das Zimmer mit einem Tablett ein.

"Sorry hat etwas labg gedauert. Ich-", sagt er lachend, doch stoppt, als er mein Schluchzen hört. "Sora? Sora!", er setzt sich schnell auf das Bett und nimmt mich in seine Arme.

Ich weine minutenlang in seinen Armen und sage nichts. Jimin fragt ebenfalls nichts, er lässt mich in Ruhe weinen. Alles was er tut, ist das Richtige für mich. Ich kann ihn nicht verlassen. Wenn ich kein Abschluss habe, gewinnt Lucas. Ich habe keine Wahl, als Jimin die Wahrheit zu erzählen.

"Jimin... es tut mir Leid.", fange ich an.

"Was ist denn passiert? Und was tut dir Leid?"

"Lucas... und ich haben uns geküsst."

The Killer Herself [BTS Mafia AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt