Kapitel 2 - Kitten

140 13 16
                                        

Mit leicht zusammen gekniffenen Augen drehte ich mich langsam nach hinten um und blickte nach oben. Ein großer junger Mann blickte mit seinen fast dunklen Augen und einem Grinsen auf mich herab.

"Ich...äh...das geht dich überhaupt nichts an!", ich sprang auf und wollte schnell aus der Küche verschwinden. "Dann sollte ich wohl meinem Vater sagen, dass wir hier einen Dieb im Haus haben?", seine Worte ließen mich vor der Tür schlagartig stehen bleiben. 

"Ich habe nichts geklaut!", verärgert drehte ich mich zu ihm um und deutetet auf die Ramen Packung, die ich bevor er rein gekommen war wieder an ihren Platz gelegt hatte.

"Na aber trotzdem, du wohnst ja immerhin nicht hier.", sein blödes Grinsen ging mir wirklich auf die nerven. "Doch, seit heute schon. Aber sag mal, so weit ich das verstanden habe solltest du schon seit Stunden wieder da sein, vielleicht sollten wir deinen Vater ja doch rufen.", nachdem ich die Tochter vorhin kennen gelernt hatte, hörte ich wie sie mit ihrem Vater über noch jemanden redeten und er klangen dabei nicht gerade erfreut.

Das Lächeln verließ seine Lippen und er kratzte sich am Hinterkopf, "Wie wäre es wenn wir das einfach komplett lassen... aber wenn du schon dabei bist, ich hätte auch hunger."

"Dann mach dir selber was zu essen, ich bin ganz sicher keine eurer Angestellten.", mit diesen Worten schaltete ich den Wasserkocher ein und öffnete die Verpackung der Nudelsuppe. Interessiert sah er mir dabei zu und setzte sich auf einen der Hocker an der Kücheninsel, "Sicher? Du siehst nämlich so aus und außerdem, warum solltest du sonst hier wohnen?"

Seine Worte taten tatsächlich ein wenig weh, aber er hatte ja recht. Eine ausgebleichte alte Jeans, ein schwarzes Shirt und mittellange dunkelbraunen Haare, die zu einem Zopf nach hinten gebunden waren - wenn schon passte ich hier wirklich nur als Angestellte hin.

Ich goß wortlos das Wasser auf die Nudeln, die ich zuvor mit den Gewürzen in eine Schüssel hatte und schob sie, mit einem paar Stäbchen, zu ihm rüber, mir war der Appetit gerade irgendwie vergangen.

Verdutzt blickte er mich an, "Und ich hatte mich schon gefreut, dass endlich jemand da ist der nicht sofort auf jeden Befehl hört."

"Ach darum ging es dir, dann willst du das also gar nicht?", ohne, dass er wirklich reagieren konnte zog ich die Schüssel wieder zurück und nahm mir auch die Stäbchen wieder.

Mit einem erneuten Grinsen stand er auf und machte sich nun selbst seine Suppe, "Wenn du mir schon nicht sagst, was du hier machst, dann verrate mir wenigstens deinen Namen."

Ich schlürfte meine Nudeln runter ehe ich antwortete, "Y/N. Und wie heißt mein schlimmster Albtraum?". Er lachte nur über meine dumme Bemerkung, "Mino, aber du darfst mich auch gerne 'Oppa' nennen."

"Bevor ich dich Oppa nenne geht eher die Welt unter. Seit wann flirtet man außerdem mit seinen Angestellten?", wieder setzte er sich mit seiner Schüssel und den Stäbchen auf den Stuhl mir gegenüber, während ich immer noch stand und aß. "Ich dachte du bist keine, Kitten.", fast wäre ich an der Nudel erstickt bei seinen Worten und ich hatte das Gefühl mein Gesicht würde glühen, "Was?!-".

"Gefällt dir der Name etwa nicht? Dabei passt er doch so gut, ein kleines Kätzchen das andauernd faucht, aber wahrscheinlich vollkommen zahm ist.", am liebsten hätte ich ihm wohl eine Geklatscht, doch Ärger mit dieser Familie ist das letzte was ich gebrauchen kann, als schüttelte ich bloß mit einem aufgesetzten Lächeln den Kopf, "Nenn mich nie wieder so, sonst zeige ich dir wie gut ich kratzen und beißen kann.".

"Oho, das werden wir ja sehen.", ich warf ihm warnende Blicke zu, die er wohl, ebenso wie meine vorherigen Worte, eher als Herausforderung sah.

"Viel Spaß beim abspülen.", ich stellte meine leere Schale vor ihm hin, ehe mich in zu meinem Zimmer hin aufmachte und mich leise hinein schlich. Meine Mutter schlief bereits und ich tat das gleiche, nachdem ich mich noch schnell bettfertig gemacht hatte. Morgen habe ich wieder Schule und muss danach so wie immer auch wieder arbeiten, schon alleine der Gedanke daran machte mich fertig.

Das späte schlafen gehen war am nächsten Morgen auch schon mein Verhängnis. Verschlafen sah ich auf den Wecker neben mir, "Ahh schon so spät?! Warum hat Mum, denn nichts gesagt?". Eilig stand ich auf, zog meine Schuluniform an, schnappte meine Tasche und rannte raus, ich musste mich nun wirklich beeillen um noch pünktlich zum Unterricht zu kommen.

Das Geräusch eines Motors war hinter mir zu vernehmen, als ich gerade die Einfahrt entlang zum bereits offenen Tor rannte. "Soll ich dich mitnehmen?", ich hasste die Stimme nun schon so sehr. Sie gehörte zu Mino der seine Schuluniform trug, darüber eine schwarze Jacke und auf dem Kopf natürlich einen Helm. Lässig saß er auf seinem Motorrad und eins muss man ihm lassen, schlecht aussehen tat er dabei ganz sicher nicht. 

"Würdest du es denn auch tun?", er schaltetet den Motor aus und holte aus dem Topcase einen zweiten Helm hervor, den er mir gab. Das war dann wohl ein 'Ja'. Schnell setzte ich den Helm auf und stieg hinter ihm auf das Motorrad auf - na ob das wirklich eine gute Idee war?

"Festhalten.", er griff nach hinten und zog meine Arme um seinen Oberkörper.

Nicht, dass ich es genoss, eher im Gegenteil, ich hasste es ihm so nahe zu sein.

Teddybear [Mino]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt