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Die erste Nacht in unserem Schlafsaal war langweilig. Als Vampir hatte ich einen riesigen Nachteil. Ich schlief nicht wirklich. Ich lag da, konnte mich entspannen, doch wirklich schlafen tat ich nie.
Ich wäre gerne weiter draußen geblieben und hätte das Schloss auf eigene Faust erkundet, doch ich wollte Tom nicht nochmal begegnen.

Am nächsten Morgen gingen ich und Hermine zusammen früchstückem.
,,Wo warst du gestern Nacht eigentlich noch?" fragte sie interessiert, doch ich vermied es von meiner und Toms Begegnung zu erzählen. Etwas zu früh um mich meiner Lieblings–Fake–Schwester an zu vertrauen.
,,Bisschen in den Fluren unterwegs." antwortete ich knapp.
,,,Spinnst du? Nachts darf man sich nicht im Schloss aufhalten." Ihre Stimme klang vorwurfsvoll. Ich verdrehte genervt die Augen.
,,Hast du vergessen, was ich bin? Ich kann mich schneller Bewegen als eure Augen erfassen können. Ich kann tuen und lassen was ich will, ohne das auch nur irgendwer was davon mit bekommt." zischte ich.

Meine Augen waren ausdrucksstark, das war mir bewusst und es gab mir einen Hauch Befriedigung als Hermine einen Schritt zurück wich. Zwar war ich hier auf ihrer Seite, doch trotzdem war ich noch Katherine Pierce, ein geschickter Vampir.

Hermine nickte und wir betraten die große Halle. Wir ließen uns am Slytherin Tisch nieder. Tom war nicht in Sicht, weshalb Hermine ganz leise, nur für mich hörbar aufseufzte. Ihr Herzschlag der zunächst etwas erhöht war senkte sich ebenfalls.

Leider Gottes saßen Jean und Betty in unserer Nähe. Hermine schien sich ziemlich gut mit den Beiden zu verstehen und war prompt in ein Gespräch über sonst was mit ihnen vertieft. Gelangweilt spielte ich mit meinem Becher rum, als sich mir geben über ein blonder Junge nieder ließ. Abraxas Malfoy.

Er lächelte mir zu. ,,Und, wie war deine erste Nacht hier?"
,,Ganz angenehm." Meine Stimme klang ein bisschen gelangweilt. Ich spürte die Blicke aus allen möglichen Richtungen auf mir liegen.
„Schön zu hören. Wir haben gleich Verteidigung gegen die dunklen Künste zusammen." versuchte der Junge ein Gespräch aufzubauen. Ich schaute direkt in seine Augen, die so kühl und leblos schienen. „Dann sehen wir uns da." antwortete ich und setzte ein leichtes spielerisches Lächeln auf. Dann stand ich auf um Dumbledore aufzusuchen.
Es war Zeit für meine Mahlzeit.

Wie besprochen wartete Dumbledore in seinem Büro auf mich. Ich konnte den Liter Blut schon mehrere Korridore vorher riechen. Das Brennen in meiner Kehle nahm immer weiter zu.
„Hallo Katherine, ich hatte Sie bereits erwartet. Lassen Sie es sich schmecken." waren die Worte mit denen mich Dumbledore begrüßte.
Mein Blick fiel auf den Eimer Blut. Ich spürte wie meine Augen rot anliefen und sich die schwarzen Äderchen rund um sie bildeten. Meine Reißzähne verwandelten sich ebenfalls und animalisch stürzte ich mich auf den Eimer.

Innerhalb einer Minute war er leer und das Brennen in meiner Kehle wurde immer schwächer. Während meinem gesamten Frühstück musterte mich Dumbledore mit seinen blauen Augen, doch das war mir egal.
Das ist was ich bin. Ein Raubtier.

Zwar hatte das Blut meinen Durst gestillt, doch mir fehlte der Adrenalinkik den ich durch die Jagd immer bekam. Dieses Gefühl einen wehrlosen Menschen vor sich zu haben, der um sein Leben schrie war pure Befriedigung, die ich in nächster Zeit wohl nicht mehr bekommen würde.
„Sie sollten sich beeilen, sonst kommen sie zu spät." wand Dumbledore ein und mit einem Blick auf die Uhr wurde mir bewusst das ich es bereits war. Leider war mir das egal.

Trotzdem war es besprochen das ich die Schule besuchte, weshalb ich mit übermenschlicher Geschwindigkeit zu meinem Klassenraum huschte.
Ich klopfte und die Tür wurde von Professor Merrythought, der Verteidigung gegen die dunklen Künste Lehrerin geöffnet.

„Ah miss Dumbledore. Sie sind zu spät. Das gibt Nachsitzen." schleuderte sie mir entgegen, während alle Blicke auf mir lagen.
Selbstbewusst lächelte ich und schaute ihr direkt in die Augen.
„Ich stehe nicht so auf Nachsitzen. Tut mir leid." Dabei stahl sich ein freches Lächeln auf meine Lippen und ein Raunen ging durch den Raum.
Direkt in der ersten Reihe saß Hermine neben Malfoy und sah mich entsetzt an.
Ich zwinkerte ihr zu.

Vampire [HP]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt