Stilles Wasser

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Endlich Wochenende. Eigendlich hätte ich ausschlafen können jedoch veranlasste meine innere Uhr mich dazu schon um 7 Uhr wach zu werden.
Da ich eh schon wach bin beschließe ich aufzustehen und ein bisschen joggen zu gehen. Um diese Uhrzeit ist es draußen noch angenehm kühl. Gegen Mittag steigen die Temperaturen meistens so sehr an das man es nur noch in den Kerkern oder im See aushalten kann.
Ich schlüpfe also in meine Sportklamotten und schnüre meine Turnschuhe.
Auf schnellsten weg verlasse ich das Schloss.

Draußen beginne ich in einen lockerem Tempo zu joggen. Die ersten Sonnenstrahlen bahnen sich ihren weg durch die Wolken, und bis auf das verhaltene zwitschern der Vögel ist nicht von dem sonst herrschenden Lärm zu hören.
In meinen leichten T-Shirt friere ich ein wenig aber vergeht so bald ich ein kleines Stück gejoggt bin.
Als ich noch in der winkelgasse gewohnt habe bin ich jeden Morgen zum Sport gegangen, aber hier habe ich unter der Woche überhaupt keine Zeit gefunden. So kommt es das ich völlig aus der Übung bin und bald anfange zu schnaufen.
Schließlich halte ich am enden eines Steges am  See an und blicke auf das spiegelglatte Wasser.
Ich verfluche mich gerade das ich keine badesachen unter die Kleidung gezogen habe als ich eine  verblüffte Stimme neben mir höre.
« Ich wusste gar nicht das du joggst.»
Ich drehe den Kopf und erblicke den schwarzen wuschelkopf meines Zwillings.
«Harry, was machst du denn hier?» Frage ich ebenfalls überrascht.
«Nach was siehts den aus?»
Tatsächlich hätte ich mit dir Frage sparen können den sein Outfit sieht klar nach Sport aus.
Mit fällt unser letztes aufeinander treffen ein und ich mache den Mund auf um mich zu entschuldigen:« Harry es tut mir so leid, ich weiß..»
Er unterbricht mich « Ist schon okay. Ich habe über ein paar Dinge nach gedacht und du hast mir manchen Dingen gar nicht so  unrecht. Genau genommen kennen wir uns wirklich nicht. Aber ich würde dich gerne kennen lerne. Immerhin sind wir Zwillinge und du bist das einzige was mit von unser Familie noch geblieben ist. Aber wir können  es ja langsam angehen lassen.» nervös fährt er sich durch die eh schon völlig verwuschelten Haare.
«Natürlich will ich dich auch kennenlerne aber davor..» ich nehme schnell zwei Schritte Ablauf und schupse ihn mit alles Kraft. Er verliert das Gleichgewicht und fällt mit einem lauten platschen ins Wasser.
Als er wieder auftaucht lache ich laut.
«Na warte das bekommst du zurück.» mit ein paar kräftigen Schwimmzügen schwimmt er zu mir an den Steg.
« Hilf mir mal hoch.» sagt er und steckt die Hand aus.
Ich knie mich herunter und bekomme seine Hand zu fassen. Doch Harry zieht mit einem kräftigen ruck an meiner Hand so das ich ebenfalls das Gleichgewicht verliert und im See lande. Als ich mich zurück an die Oberfläche gestrampelt habe schwimmt ein lachender Harry neben mir.
Ich ziehe mich, ihn ignorierend am Steg hoch und ziehe oben meine klatsch nassen Schuhe, Socken und das hellblaue T Shirt aus.
Dann nehme ich Anlauf und springe mit einen gekonnten Köpfer wieder ins Wasser.
Kurz darauf gesellt sich der nur mit sporthose bekleidete Harry zu mit.
Wir schwimmen ein paar runden im See und spritzen uns gegenseitig nass.
Im schwimmen ist er mir weit überlegen aber tauchen kann er nicht annähernd so lange wie ich.
Als und kalt wird gehen wir aus dem Wasser und sonnen uns auf dem Steg.
Schließlich begeben wir uns auf den Rückweg zum Schloss.
Auf dem Weg reden und lachen wir zusammen, und keiner erinnert sich mehr an den Streit den wir hatten.
In der großen Halle trennen wir uns.
« Also wir sehen uns dann beim Frühstück.» meint mein Zwilling .
« Ehrlich gesagt würde ich gerne bei meiner Freundin Rebecca sitzen.» sage ich vorsichtig ängstlich das es gleich wieder im Streit endet. Doch meine Sorge ist unbegründet.
«Ach so klar. Das ist die blonde aus Ravenclaw oder?»
Ich nicke.
« Aber vielleicht können wir uns später in der Bibliothek treffen. Ich nehme an du musst auch noch den Aufsatz für Zaubertränke machen. Wir können zusammen arbeiten.»
Ich nicke grinsen:« gute Idee. Ich habe das überhaupt nicht verstanden. Ein bisschen Hilfe wäre nicht schlecht. Also bis nachher Harry.»
Fröhlich pfeifend mache ich mich kurze Zeit später auf den Weg zum Frühstück.
Ich habe mich nach dem duschen, statt der üblichen Hogwarts Uniform gut etwas freizeitliches entschieden.
Die dunkle Hotpants kombiniert mit einem blauen Tanktop ist eines meiner Lieblings Sommeroutfits.
Auch die anderen aus der Clique  haben sommerliche Kleider an.
Besonders die weiße Bluse von Julia passt perfekt zu ihrer dunklen haut.
Das sage ich ihr.
« Klar, ihr steht schließlich alles.» meint Romeo sofort und gibt seiner liebsten einen Kuss.
Grinsend wende ich meinen Blick ab und bemerke die unauffällig verschlungenen Hände von Simon und Marie.
« Na ihr.» meine ich grinsend und zwinkere ihnen zu.
Marie wird knall rot und löste ihr Hand schnell von Simons.
Doch dieser grinst nur überglücklich.
«Kommt nach den Mittagessen jemand mit zum See?» fragt Rebecca in die Runde.
« Also Romeo und ich wollten da ein zeit zu zweit verbringen. Unter der Woche hatten wir so wenig Zeit dafür.» meldet sich Julia zu Wort und lächelt ihren Freund verliebt an.
« Wir eigendlich auch nicht. Marie und ich wollten jetzt zu zweit schwimmen wenn der See noch schön leer ist und danach zusammen lernen.» lehnt auch Simon ab.
«Sag mir nicht dass du auch plötzlich einen Freund hast mit den du unbedingt Zeit verbringen muss? » fragt mich Rebecca verzweifelt.
«Das nicht aber eine wundervolle Freundin mir der ich nach dem Mittagessen schwimmen gehen muss.» erwidere ich grinsend. Ich habe Rebecca mit ihrer lustigen Art wirklich sehr gerne.
« wenigstens auf dich ist noch verlass. Also wir sehen uns dann beim Essen ihr Langweiler und wagt es nicht doch zu drücken.» meint sie dann an die anderen gewandt.
Damit ist unsere Runde aufgelöst und ich schlendere rüber an den Gryffindor Tisch.
Als ich dort ankomme steht Hermine ruckartig auf und stolziert ohne ein Wort zu sagen an mir vorbei.
Ich durfte seufze resigniert und wende mich Harry zu.
« Ist es okay wenn Ron mit kommt? » fragt mich dieser mich gerade.
Während ich ihn durch ein nicken meine Einverständnis signalisiere mustere ich den rotschopf.
Gemeinsam setzen wir uns an einen Tisch in der Bibliothek und schlagen unsere Bücher auf.
In den paar Stunden erfahre ich einiges über Rons Familie, Snapes Angewohnheit die Gryffindors zu benachteiligen, und Hermines komisches benehmen in letzter Zeit auf das ich eine Erklärung habe die ich jedoch für mich behalte. Scheinbar hat sie ihren beiden Freunden immer noch nichts von Draco erzählt und ich vermeide es mich bei ihr noch unbeliebter zu machen. Als es Zeit für das Mittagessen wird sind wir tatsächlich mit dem Aufsatz fertig geworden.

» jetzt erzählt mal, wie ist das mit euch so plötzlich etwas geworden« fragt Romeo neugierig und schaut dabei Simon und Marie erwartungsvoll an.
» Das würde mich auch interessieren.« meint Rebecca dann.
«Alsooo« fängt Simon an und spannt uns extra auf die Folter in dem er eine bedeutungsvolle Pause macht und Marie zu zwinkert.
» wir sind schon lange zusammen. Ungefähr in der ersten Woche der Sommerferien sind weite zusammen gekommen. Aber wir wollen euch noch ein bisschen an der Nase herum führen.« er grinst frech in die Runde.
In diesem Moment kann ich nachvollziehen warum Marie sich in ihn verliebt hat.
Mir seinen blonden haaren, den Sommersprossen und den braunen voller schelm glitzernden Augen sieht er ziemlich gut aus.
Jedoch könnte ich mich nie in ihn verliebt. Obwohl ich die ganze Bande erst seit einer Woche kenne habe ich sie wirklich lieb gewonnen.
Es ist wirklich erst eine Woche her seit ich hier angekommen bin. Obwohl nicht mal.
Hogwarts ist jetzt schon zu einen zu Hause geworden, der Unterricht Alltag und meine Ravenclaws Familie.
Ich wünsche ich würde mich immer noch mit Hermine und Draco verstehen, dann wäre gerade alles perfekt. Aber anderer seid wäre es ja auch langweilig.
Ein rütteln an meiner Schulter holt mich aus meinen Gedanken.
» jetzt sag doch auch mal was!« fordert mich meine blonde Freundin auf.
» Äh was? « sage ich völlig verpeilt da ich nicht mit bekommen habe worum sich das Gespräch dreht.
Rebecca schüttelt nur den Kopf und beginnt dann wieder an Simon mit Vorwürfen zu überhäufen, während ich wieder in Gedanken versinke.
Kurze Zeit stürzte ich mich zusammen mit Rebecca von einem Steg aus in den See.
Gemeinsam versuchen wir so weit weitere möglich in die tiefe zu tauchen oder den anderen zu tunken.
Irgendwann ist unsere Energie erschöpft. Ich fasse meine Freundin an der Hand und tauche zusammen mit ihr ab. Unter Wasser habe ich immer das Gefühl das dir Zeit einfach stehen bleibt. Von oben scheint die Sonne auf das dunkle Wasser und lässt es verheißungsvoll glitzern.
Ich wende mich Rebecca zu. Die sieht mich an und zieht mich nähert zu sich.
Unsere Gesichter sind jetzt ganz nah beieinander. Und dann beugt sie den Kopf noch ein wenig uns küsst mich. Ganz sanft liegen ihre Lippen auf meinen. Das Adrenalin lässt meinen ganzen Körper kribbelt. Ich habe das Gefühl der Moment währt  ewig doch dann geht mir die Luft aus. Mit zwei kräftigen Schwimmzügen bin ich an der Oberfläche. Doch jetzt wird mir klar was ich gerade getan habe. So schnell ich kann kraule ich an das Ufer, klettere auf den Steg und schnappe mir meine Sachen. Im Bikini renne ich völlig verzweifelt zum Schloss. Ich höre weder die rufe von Rebecca noch bemerke ich die verwunderten blicke der Schüler als ich im Bikini an ihnen vorbei stürme.
In meinem Zimmer knalle ich die tür zu und schließe die dann mit zittrigen fingern ab.
Eigendlich möchte ich mich nur im bett verkriechen und nie mehr hervor kommen doch stattdessen gehe ich in mein Bad.
Dort streife ich den nassen Bikini ab und streife unter die warme Dusche.
Doch nicht einmal das hilft. Ich lehne meine Stirn an die kühlen Fliesen und lasse das warme Wasser über meinen Rücken laufen.
Irgendwann drehe ich das Wasser ab und steige aus der Dusche.
Ich ziehe mir ein leichtes Langarmshirt und eine kurze Hose an und beschließe das ich frische Luft brauche.
Also greife ich nach meinen Block und Stift, und verlasse dass Zimmer.
Ich mache mich auf den weg zum Astronomieturm da ich weiß das man davon erstens eine super Aussicht hat und er zweitens meistens verlassen ist.
Einige Gänge und gefühlt unendlich viele Treppen bin ich endlich ganz oben angekommen.
Hier weht ein rauer Wind, der den Herbst ankündigt.
Ich stelle mich an den Rand und genieße einfach die stille.
Die letzte Woche war so turbulent dad ich kaum Zeit für mich hatte.
Auch jetzt in Ruhe kann ich kaum fassen was gerade geschehen ist.
Meine Gedanken überschlagen sich und ich spüre schon wie sich langsam Kopfschmerzen anbahnen.
Mein Leben war um einiges einfacher bevor ich auf Hogwarts gekommen bin, aber auch langweiliger.
Plötzlich kommt mir eine sehr abenteuerliche Idee.
Rasch setze ich mich auf den Boden und beginne auf meinem bock zu schreiben.
Mein Stift fliegt nur so über das Papier als ich beginne meine Gedanken aufzuschreiben.
Das Blatt füllt sich schnell mit meinen Gedanken und nach einem abschließenden Satz falte ich daraus einen Papier Flieger und trete an den Rand des Turmes um ihn zu werfen.
Mit meinen Augen Folge ich dem Flieger wie er in langsamen kreisen Richtung werde schwebt. Als er über den See schwebt verliere ich ihn aus den Augen und schließe die Augen.
Die leichten Sonnenstrahlen wärmen mein Gesicht und ich genieße den Moment der Stille.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 12, 2018 ⏰

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