verletzter Paluten

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Am nächsten Morgen stand ich etwas früher auf und machte mich für das Joggen bereit. Ich hatte mal eine Jogginghose und einen Sport-BH gekauft. Früher in der Nähe meines Hauses hatte einen Sportplatz, bei dem ich gerne ein paar Leichtathletische Übungen machte.

Ausdauer war einer meiner Schwächen. Ich schaffte gerade mal einen Kilometer durch zu joggen, bevor ich keuchend zusammenbreche. Also erwarte ich heute eine nicht allzu grosse Leistung von mir... Patrick wird sich wundern.

Da klingelte auch schon die Haustüre.

«Ich komme schon!» Hastig sprintete ich zur Tür und riss sie überstürzt auf. Davor stand Patrick, er trug kurze Sporthosen und ein Muscleshirt, sah echt gut aus. Auf seinem Rücken war sein bekannter Rucksack geschnallt, anscheinend hatte er damit gerechnet, dass er ihn bei mir lassen konnte.

«Hey! Danke, dass du trotzdem vorbeigekommen bist!» Ich schnellte vor und umarmte ihn flüchtig, mein Herz pochte dabei etwas schneller, aber es fühlte sich gut an. In seiner Miene erschien ein breites Lachen und er trat ein.

«Ach weisst du, ich dachte gestern, dass du mit dem einen...» Er wurde von meinem Bruder unterbrochen, der nur in einer Unterhose und einem T-Shirt in den Gang getreten war. Gähnend kam er auf mich zu und legte einen Arm um meine Schulter.

«Guten Morgen, Sonnenschein! Danke, dass ich hier übernachten durfte. Ich liebe dich dafür!» Er drückte mir einen übertriebenen Kuss auf die Wange und danach tänzelte er in meine Küche.

«Du bist ein Idiot, Clemens! Also, was wolltest du sagen, Patrick?» Doch als ich zurück in Patricks Gesicht sah, lag da ein verletzter und wütender Ausdruck darin. Verwirrt setzte ich erneut zum Sprechen an, aber er drehte sich nur um und rauschte aus meinem Haus. Hinter ihm knallte er die Türe zu.

«PATRICK?!» Etwas wütend und verwirrt schlurfte ich zurück in die Küche, dort stand Clemens und trank seelenruhig seinen Kaffee. Als ich alleine und mit weissem Gesicht eintrat, schaute er fragend zu mir.

«Wo ist denn dieser Patrick? Hattet ihr nicht ein Date für heute?» Ich nickte mit einem geknickten Ausdruck im Gesicht, er hielt mir die angefangene Kaffeetasse hin. Dankend nahm ich sie an und trank einige Schlucke, viel zu bitter!

«Wenn es dir nichts ausmacht... Dann geh nachher bitte, ich muss noch... meine Wohnung fertig einräumen.» Clemens nickte nur und trank von seinem neu gemachten Kaffee. Er ging zurück in mein Schlafzimmer, zog sich an und einige Zeit später verabschiedete er sich mit einer langen Umarmung.

«Du hattest schon immer die Angewohnheit, die Traurigkeit in die hineinzufressen. Wenn du Hilfe brauchst, ruf mich an. Dafür sind grosse Brüder da.» Damit liess er mich in meiner Wohnung alleine. Mit einem zunehmenden engeren Gefühl in der Brust und meiner Kehle schlurfte ich in mein zukünftiges Aufnahmezimmer, ich wollte die Wand dahinter an sprayen, damit man dann etwas Cooles im Hintergrund sehen konnte. Ich hatte mir überlegt, meinen Minecraft Skin, zusammen mit meinem Anime Avatar hinzuzeichnen. Schnell holte ich mir einen Bleistift und skizzierte mir die beiden Figuren vor.

Während ich daran arbeitete, hackte ich auf der Reaktion von Patrick herum. Zum Glück verkackte ich meine 'Malerei' nicht, sondern konnte ein wenig später nur noch die Dämpfer aufhängen und installierte meinen PC mit dem ganzen Zubehör. Das Aufnahmezimmer war dann schon mal fertig.

Ich machte eine kleine Pause, wobei ich versuchte einen Salat zu essen, aber da ich keinen Appetit hatte, schob ich ihn wieder zurück in den Kühlschrank. Ich latschte zu meinem Sofa und wählte dabei Patricks Nummer, aber er nahm nicht ab. Er drückte mich einfach weg.

"Pdizzle hat ne Freundin!"-PalutenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt