1.

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"Komm schon Loki, fang mich!"
Er versuchte es mit aller Kraft, aber er bekam sie nicht zu fassen. Sie war kleiner und schneller als er und das hasste er. Und doch gelang es ihm, sie am Arm zu berühren. Schneller rannte er in die andere Richtung.
Jetzt war es an ihr, ihn zu fangen. Er hatte darauf gewartet, seit sie angefangen hatten, dieses Spiel zu spielen.
So schnell er konnte, rannte er hinter einer der Säulen, um sich verstecken zu können.
Er spannte seinen ganzen Körper an und hoffte, dass der Trick klappen würde. Als er die Augen aufschlug, sah er dabei zu, wie eine perfekte Kopie seiner selbst vor ihm wegrannte.
Er wollte am liebsten laut aufschreien vor Freude, aber er hielt es zurück. Seine Mutter hatte ihm diesen Trick die letzten Wochen über beigebracht.
Seit dem ersten Tag hatte er daran gedacht, ihn ihr vorzuführen und dann kam ihm die Idee. Sie legte ihn gerne herein, jetzt war sie an der Reihe.
Sie rannte der Kopie seiner selbst hinterher, er konzentrierte sich darauf, die Kopie aufrecht zu erhalten.
Plötzlich sprang sie auf die Kopie, fiel durch sie hindurch und landete auf dem Boden.
Triumphierend schrie er nun doch auf und die Kopie verschwand an Mangel der Konzentration.
Vom Erfolg gekrönt stolzierte er auf sie zu.
Sie lag mit dem Rücken zu ihm auf dem Boden. Je näher er kam, desto lauter würde ihr schluchzen.
Nein!
Daran hatte er nicht gedacht! Hatte sie sich weh getan?
Angst und Schuldgefühle durchfluteten seinen Körper. Er verschnellerte seine Schritte, bis er förmlich auf die zuraste.
"Mae! Ist alles in Ordnung? Es tut mir so leid!" Er kniete sich neben sie und streichte über ihren Rücken.
Das Schluchzen war markerschütternd und zerriss ihm das Herz. So etwas hatte er nie gewollt.
Aufeinmal drehte sie sich um, keine einzige Träne war in ihrem Gesicht zu erkennen.
Mae sprang auf und tippte ihm auf die Schulter.
"Du bist!" Und da rannte sie schon wieder weiter. Das war alles nur ein Trick!
Sie konnte nicht wissen, was er geplant hatte, niemals. Sie wusste einfach immer, was zu tun war, in jeder Situation. Improvisation, hatte sie mal gesagt, würde es heißen.
Loki rannte ihr nicht hinterher, er blieb einfach sitzen.
Sie war etwas besonderes. Das fiel ihm jetzt erst auf.
Wenn Mae bei ihm war, war er glücklich, lachte er und fühlte sich verstanden.
Er war noch jung, gerade mal 278 Jahre alt,  aber er wusste, er möchte sie für immer bei sich haben. Dieser Gedanke war töricht und naiv.
Sie würde ihm nie gehören, so gern er es auch wollte.
Sie war seinem Bruder versprochen, deswegen war sie hier. Das musste er sich einfach immer und immer wieder ins Gedächtnis rufen.
Sie gehörte Thor und nicht ihm.
Sie gehörte Thor und nicht ihm.
Sie gehörte Thor.

648 Years (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt