"Der Kerl, den sie damals liebte,...", verdammt, den hat er vollkommen vergessen. Aber das gute Gefühl schwindet kein bisschen. Wenn er damals in Asgard lebte, lebt er nun auf einem der anderen Planeten, da es Asgard nicht mehr gibt oder ist sogar im Kampf gegen Hela gefallen. Das macht ihm Hoffnung. "...hat nie erkannt, dass sie ihn mochte, obwohl er es erwiederte."
Warum erzählt er ihm das? Um ihn zu ärgern? Um ihm klarzumachen, dass sie nicht über ihn hinweg ist und ihn immer noch liebt?
Erwartungsvoll schaut Thor ihn an. Was will er überhaupt noch hier?
"Was ist denn noch? Ist die Geschichtsstunde noch nicht zu Ende?"
Auf einmal klascht er sich die flache Hand auf die Stirn. Jetzt wird er endgültig verrückt.
"Sie liebt dich, du Narr!"
Was? Das kann nicht sein!
"Du lügst! Das ist nur ein Trick, den du dir ausgedacht hast, um mich zu blamieren!"
"Ich bin nicht der mit den Tricks, Bruder."
Mit diesen Worten verschwindet er endlich aus Lokis Zimmer. Mae soll also schon immer Gefühle für ihn gehabt haben? Wahrscheinlich!
Sie hätte es ihm gesagt, ganz sicher.
Aber, hätte sie das?
Es wäre nur noch unerträglicher gewesen, wenn er gewusst hätte, dass sie ihn liebt. Die beiden hätten sich geliebt und wären doch nie für einander bestimmt gewesen.
Und außerdem hatte er ihr auch nie gesagt, dass er sie liebt.
Und jetzt, da sie keine Zwangsheirat vor sich hat ...
Die Frage ist nur, setzt er alles auf eine Karte und gesteht ihr seine Liebe und läuft Gefahr sich zu blamieren oder hält er die Klappe und erträgt seine Schmerzen mit zusammengebissenen Zähnen.
Diese Entscheidung ist nicht leicht.
Lange Zeit steht er auf der selben Stelle, starrt auf den selben Fleck und denkt darüber nach.
Der Gedanke an eine gemeinsame und glückliche Zukunft überwiegt, ganz klar. Aber wie stellt er das an?
Ein anderer Gedanke, und zwar der, in dem er vor ihr steht und sein Herz ausschüttet und Mae anfängt zu lachen, schüchtert ihn ein und macht ihm Angst.
Ein elektrischer Impuls zuckt durch seinen Körper und er schreitet aus dem Zimmer.
Mit großen Schritten steuert Loki auf die weiterhin geöffnete Tür.
Diesmal stehen nicht nur Thor und Mae in dem Zimmer, Natascha und Tony haben sich dazugesellt.
Tony versucht sich an Mae heranzumachen, das erkennt Loki auf den ersten Blick.
Was er auch erkennt ist, dass sie nicht darauf anspringt.
Seit Iron Man wieder Single ist, sieht man fast jede Woche ein anderes Mädel aus seinem Apartment kommen.
Loki empfindet es als sehr traurig, wärend Scott es bewundert.
Menschen sind so primitiv.
"Entschuldigung."
Sie haben ihn zunächst nicht bemerkt, doch jetzt sind alle Augen auf ihn gerichtet.
"Könnte ich bitte mit Mae sprechen? Alleine."
Die meisten nicken und laufen an ihm vorbei durch die Tür.
Nur Tony schaut ihn mit zusammengekniffenen Augen an.
Thors Lippen verziehen sich zu einem leichten Grinsen.
Als endlich alle aus dem Raum verschwunden sind, schließt er die Tür.
Nun beginnt sein Herz wieder unaufhaltsam schneller zu pumpen.
"Diese Wortwahl erinnert mich an damals. An meinen letzten Tag in Asgard."
Loki erinnert sich daran und muss Grinsen.
"Du warst so wunderschön."
Auch sie lächelt jetzt.
"Naja, erkläre das mal den Menschen, als ich damals auf die Erde gekommen bin. Wie die mich angestarrt haben." Sie schaut lächelnd auf den Boden, beim Gedanken an diese Erinnerung.
Langsam macht er einen Schritt nach dem anderen.
"Ich möchte mit dem Gespräch von vorhin Vorfahren."
Mae wurde sichtlich nervöser. Ist das gut oder schlecht?
"Wo war ich stehen geblieben?"
Loki weiß, dass sie es nicht vergessen hat und sich genau daran erinnert, was ihre letzten Worte waren.
Trotzdem wiederholt er diese.
"Ähm, genau. Ich wollte nicht, dass du heiratest. Ganz einfach."
Das ist nicht alles.
Loki steht nun genau vor ihr.
Sie weicht verlegen seinem Blick aus, doch er legt zwei Finger an ihr Kinn und zwingt sie, ihn anzuschauen.
So hat er sie noch nie erlebt, sonst war sie immer selbstbewusst und direkt gewesen und nun das komplette Gegenteil.
"Warum?"
Er spürt, wie sie tief einatmet.
"Weil ein anderes Mädchen dich heiraten durfte. Dann wärst du nicht mehr Meins gewesen."
Er ignorierte das Chaos in seinem Herzen und konzentrierte sich auf ihre leuchtenden Augen.
"Ich bitte dich, Mae. Ich war nie Dein. Und du nie Mein. Thor..."
"Ich wollte Thor nie,",unterbricht sie ihn, "du warst es, dem mein Herz gehörte... und auch heute noch."
Jetzt verliert er die Fassung. Sie liebt ihn wirklich?
Sie hat es laut ausgesprochen und doch glaubt er ihr nicht.
Unkontrolliert zieht er sie zu sich und legt seine Lippen auf ihre. Es muss einfach sein. Tausend Empfindungen, welche er so lange in einen Raum in seinem Herzen gesperrt hatte, explodieren und bringen seinen kompletten Körper zum beben. Sofort erwidert sie den Kuss und schmiegt sich an ihn. Das war längst überfällig.
Nach einigen Momenten, muss sich Loki wider Willen von ihr lösen. Er streicht ihr noch einmal eine Strähne aus dem Gesicht und schiebt es hinter ihr Ohr. "Warum hast du nie etwas gesagt?"
Sie blickt zu Boden und schnaubt. "Ist das ein Witz? Was hätte das geändert? Ich war Thor versprochen, hätte ich mich der Heirat entzogen, hätte meine Mutter nie wieder mit mir gesprochen und in Asgard hätte ich mich auch nicht mehr blicken lassen können. Es hätte alles viel einfacher gemacht, wenn ich von Anfang an Dir gehört hätte. Ich hab sowieso nie verstanden, dass ich nicht dem zukünftigen König versprochen wurde, sondern dem Bruder."
In Loki macht sich ein komisches Gefühl breit. Schon oft hat er sich gefragt, warum sie nicht ihm versprochen wurde, aber die politische Seite hatte er völlig ausser Acht gelassen. Es ist schon etwas eigenartig. Er schweigt einige Minuten, um besser nachdenken zu können. Mae hat das anscheinend bemerkt, denn sie sieht ihn einfach nur an.
"Das war von Anfang an so geplant..." Schlimme Befürchtungen machen sich in ihm breit.
"Was meinst du?" Nun meldet sich Mae doch zu Wort.
"Dass Thor König wird. Deswegen wurdest du ihm versprochen. Odin wollte nie, dass ich König werde, warum hat er es mich immer glauben lassen? Er .. er hätte mich nicht von kleinauf als zukünftigen König aufziehen sollen." Traurig blickt Loki zu Boden. Die Traurigkeit verwandelt sich zu einer hitzigen Wut. Warum hat Odin ihn so vorgeführt? Hatte es ihm Spaß gemacht, ihm dabei zuzuschauen, wie er sich darauf vorbereitet, König zu werden? Ein weiterer Beweis, dass Odin das eigentliche Monster war.
Er sieht auf und blickt direkt in ihre wundervollen Augen. Als sie ihre Hand hebt, um ihm über die Wange zu streichen, schließt er die Augen und genießt ihre Berührung.
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648 Years (Loki FF)
Fanfiction[Loki - Fanfic] 》Doch auf dem Ball tauchte sie nicht auf, selbst viele Tage danach sah Loki sie nicht. Und niemand wart sie jeher wieder zu sehen.《