Die Rückkehr

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Die Eulen, die Hermeline und die Wölfe waren immer noch auf der Suche nach dem Jungen.
Der Junge, der alles verändern sollte.
Der Junge, der die Fehde zwischen den Tieren endgültig begraben sollte.
Der Junge, der sie retten sollte.
Alle Tiere suchten ihn.
"Wenn wir ihn nicht bald finden, schicke ich einen Suchtrupp los.", kündigt Norda an.
Die Eulen betrachten den Hermelin skeptisch. Das schien die einzige Möglichkeit zu sein. Doch der Wald ist groß. Selbst für die Tiere ist es schwer, diese Gegend zu durchkämmen.
Nur Akelu und sein Rudel ist ruhig. Die Wölfe vertrauen ihrem Oberhaupt. Und dieses blickt gerade in Richtung des dichten Waldes.
'Er wird zurückkehren.', denkt sich Akelu und kehrt sich zu den anderen Tieren um.
"Ich denke wir sollten hier warten. Er wird schon wieder herkommen. Macht euch keine Sorgen. Er ist schlau."
Nun war er es, der entgeisterte Blicke von den Anderen erntete, was Akelu jedoch nur ermunterte.
'Sie unterschätzen ihn. Aber gewaltig.', denkt er sich.
- Einige Zeit später -
"So jetzt reicht's, ich muss jetzt jemanden schicken!", ruft Norda.
"Komm schon Arnim! Lass dich blicken!", murmelt Akelu.
"Wartet, Hermelin!"
Der Ruf einer Eule erreicht den Rat der Tiere.
"Ich habe den Jungen gesehen. Er ist auf dem schnellsten Wege hierher in Begleitung eines Raben."
Erleichtert atmet Akelu auf und auch die anderen Tiere sind sichtlich froh.

Ein paar Minuten später trifft Arnim im Quartier der Eulen ein.
Von allen Seiten wird er begrüßt und nach dem Grund seines Verschwindens befragt. Nur Pan hat seine Augen auf dem Raben, der ihm sehr bekannt vorkommt. Als dieser seinen Blick bemerkt, nickt er ihm ermutigend zu.
Pan behält den Raben weiter in seinem Sichtfeld, doch er kann sich nicht halten als er Arnim wiedersieht. Der Hermelin springt ihm in die Arme und die beiden Freunde sind so in ihrer Welt, dass sie von den Anderen erstmal in Ruhe gelassen werden.
Nachdem sie sich beruhigt haben fragt ein Eulerich die Frage, die allen auf der Zunge liegt.
"Entschuldigung, aber wo warst du, Arnim?"
Erwartungsvoll sehen ihn die Tiere an, doch Arnim weiß keine Antwort.
"Er war in einer anderen Welt."
Alle drehen sich zu dem Raben um, der die Stimme erhebt hat.
"Arnim befand sich in einer anderen Welt. Ohne es zu wissen, trat er durch eine Öffnung in eurer Welt in eine nächste. Diese Tore zu anderen Welten können überall entstehen. So ist Arnim ja auch in diesen Wald gekommen."
Alle schweigen.
"Wer bist du, Rabe?", fragt Akelu. "Dich habe ich hier noch nie gesehen."
Betreten blickt der Rabe zu Boden.
"Das kann ich leider nicht erzählen. Zuerst muss Arnim seine Prophezeiung erfüllen. Und ich fürchte dafür hat er nicht mehr so viel Zeit."
Schweigen. Niemand hat einen konkreten Plan. Jeder weiß, dass man jemandem nicht mit seiner Prophezeiung helfen kann.
"Nun ja, ich denke wir sollten uns alle erst einmal ausruhen. Es ist spät geworden.", schlägt Pan vor.
Und tatsächlich ist die Dunkelheit mittlerweile hereingebrochen und jedes der Tiere ist erschöpft von den turbulenten Ereignissen der vergangenen Tage.
Alle Stimmen zu und die Wölfe sowie die Hermeline bekommen Unterschlupf bei den Eulen.

Pan und Arnim liegen wieder zusammen. Diesmal bei den Eulen.
"Ich hab mir echt Sorgen gemacht als du weg warst.", murmelt der Hermelin.
"Tut mir leid Pan. Es hat sich nur so angefühlt als würden alle über mich bestimmen. Da musste ich irgendwas tun."
Ein Moment der Stille folgt.
"Ich glaube wir sollten jetzt wirklich schlafen. Morgen wird sicher ein langer Tag.", sagt Pan und dreht sich in seinem Blätterbett.
Die beiden Freunde wünschen sich eine gute Nacht und rutschen in ihre Traumwelt...

"Arnim, komm!", ruft eine bekannte Stimme.
Der Junge dreht sich um und erblickt eine bekannte Gestalt. Zuerst nur schemenhaft, aber dann immer klarer erkennt er seinen älteren Bruder.
Lange haben sie sich nicht mehr gesehen, seit er verschwunden ist.
"Komm schon! Ich bin hier, jetzt musst du nur noch nachkommen!", ruft Arnims Bruder.
Der Junge geht auf seinen Bruder zu, doch dieser wandelt seine Gestalt. Anstatt eines Menschen nimmt er langsam die Gestalt eines Raben an, der in die Höhe steigt.
"Ich kann nicht! Du fliegst doch!", ruft Arnim.
Der Rabe lacht mit der Stimme eines Jungen.
"Aber klar kannst du das auch. Schau dich doch mal an!"
Als der Junge an sich heruntersieht erkennt er, dass auch er seine Gestalt gewechselt hat.
Er ist nun ein kleiner Adler.
Zusammen steigen sie in die Lüfte und fliegen der Sonne entgegen...

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