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Distrikt 4 wurde die Fischerei zugeteilt , weshalb der Großteil der Stadt auf Stelzen im Meer steht .
Heute muss ich meinem Vater helfen , den Fang an Bord zu ziehen . Allein das ist schon sehr anstrengend und fordert viel Gedult. Vor allem jetzt , einen Tag vor der Ernte der 25. Hungerspiele muss viel Fisch gefangen werden . Das fordert noch mehr extra-Konzentration beim Angeln der größeren Fische.
Schon früh morgens sind wir aufgestanden , um den besten und größten Fang an Bord zu ziehen .
>> Madalene , bis du bereit um die Fische zu holen ? <<
>> Dad , ich habe dir schon tausendmal gesagt , dass du mich Mags nennen sollst <<
Mags ist mein Spitzname . So nennen mich alle in Distrikt 4 , doch eigentlich heiße ich Madalene , Madalene Thire .
>> Ist ja schon gut Liebes . Bist du jetzt bereit , oder nicht ? <<
>>Wenn du willst kann es los gehen.<<

Durch den Türbogen am Ende des Wohnzimmers gelangen wir direkt zu den Stegen . Hier bei der Fischerei legt man nicht soviel Wert auf Türen . Mein Vater sagt immer 'Türen machen das Leben langsamer'. Die Fischerei , so nenne ich die Wohnsiedlung der Angler , steht vollständig auf Stelzen und bildet einen der 3 Siedlungen des 4. Distriktes . Die anderen beiden kümmern sich um Zuchtfische , oder um alles was zum Züchten und Angeln benötigt wird.

Als wir am Steg ankommen steigen wir in unser kleines Boot . Es hat weder Segel, noch einen Motor . Also paddeln wir an unsere Angelstelle , was so ziemlich eine halbe Ewigkeit lang dauert . Man kann sogar schon die Sonne am Ende des Meeres aufgehen sehen.
Außer uns sind anscheinend nicht viele früh aufgestanden um zu angeln, denn es sind nur etwa 10 weitere Bote auf dem Meer zu sehen .
Unser Angelplatz ist so ziemlich der Beste . Dennoch gelingt es uns nicht einen guten Fang zu machen. Seit ungefähr 2 Stunden , was ich an der Sonne gelernt habe abzulesen , haben wir nur Armgroße Fische geangelt , als plötlich etwas schweres an meinem Köder beißt.

>> Dad, komm schnell her! Hier hat etwas großes angebissen ! <<
>> Zur Seite mit dir ! <<
Ruft er , und reißt mir die Angel aus der Hand .
Das tut er schon seitdem ich ein kleines Mädchen bin , denn um große Fische aus dem Wasser zu ziehen braucht man eine menge Kraft . Trotzdem Siegt der Fisch und lässt meinen Vater ins Wasser fallen .
Er verschwindet unter dem Wasser und ich verliere ihn aus den Augen .
>> Dad! Wo bist du ? <<
Rufe ich ihm mehrere Male hinterher.
Ich springe aus dem Boot und tauche meinem Vater hinterher , dahin wo ich ihn aus den Augen verloren habe . Ich öffne meine Augen , doch kann ich durch den Aufgewühlten Sand nichts sehen . Also schwimme ich wieder zu dem Boot und warte .
Nach einigen Sekunde bemerke ich , dass an einer Stelle des Wasser Blasen auftauchen . Erst eine , dann mehrere an der selben Stelle .
Plötzlich kommst mein Vater aus dem Wasser geschossen und schmeißt einen Fisch auf mich . Ich fange ihn , doch kann ihn nicht halten , da er zu schwer ist.

>> Was ist passiert ? <<
>> Unter Wasser habe ich die Angel verloren . Der Fisch hat sie mir aus den Händen gerissen . Das wollte ich mir nicht gefallen lassen , also habe ich ihn mit meinem Taschenmesser erstochen <<
Mir fällt eine fingergroße Wunde an den Kiemen auf , wo er dem Fisch wohl den Rest gegeben hat .
>> Ich dachte schon dir wäre etwas passiert <<

sage ich besorgt

>> Dann wäre ich der erste , der von einem Fisch umgebracht worden wäre.<<

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Könntet ihr bitte auch mal Kommentare hinterlassen, sonst habe ich nämlich keine Motivation weiterzuschreiben

Die Tribute von Panem: Das 1. Jubel JubiläumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt