Prolog

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Ganz leise bewegte sie sich in ihrer Schlafstätte. Sie durfte keinen Muchs machen. Bett kann man dazu nicht sagen, denn es war nur eine Matratze am Boden, eine Decke und dazu viele Kissen. Obwohl Kathrin die Augen offen hatte, konnte sie rein gar nichts erkennen. Es war stockdunkel hier in ihrem Zimmer. Der einzige kleine Lichtschimmer kam von einem wenige Millimeter breiten Spalt unter der Türe. Ansonsten war alles Schwarz und abgedunkelt. Das Mobiliar war schwarz, die Wände grau gestrichen und das Fenster mit einer Außenjalousie versehen, so dass kein Lichtschein durchsickern konnte.

Sie musste sich ein wenig bewegen. Ihr rechtes Bein ist schon komplett eingeschlafen. Nur kein Geräusch verursachen, denn wenn ihr Meister etwas hört, dann handelt sie sich wieder ärger ein und mehr kann sie heute wirklich nicht mehr ertragen. Ihr Rücken brennt immer noch von den Hieben die sie vor ein paar Stunden bekommen hat. Langsam dreht sie sich auf ihre rechte Seite. Verdammt! Die Decke hat geraschelt. So wie sie gerade war versteinerte Sie in ihrer Bewegung. Mit angehaltenem Atem lauschte sie, ob sich was an der Tür tat. 28, 29, 30, Puh... anscheinend hat ihr Meister nichts gehört. Normalerweise hat er Ohren wie ein Luchs. Sie wähnte sich schon in Sicherheit als plötzlich die Türe ganz langsam aufging und das Licht von draußen den Raum erhellte. „Habe ich da soeben etwas gehört?" Flüsterte ihr Meister der in der Tür steht. Er wollte seiner Sklavin ja nicht ihren dringend benötigten Schlaf rauben. Starr vor Schreck wagte sie es nicht sich zu bewegen. Er wird schon wieder weggehen, dachte sie sich. Nur Geduld. Nach einer gefühlten Ewigkeit bemerkte Kathrin, wie sich wieder ganz leise die Türe schloss und sie in der Dunkelheit zurück lies. Nochmal Glück gehabt.

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