STREET FIGHTER

Chapter 16

Müde trotte ich in die Küche.

Ich schaue auf den Handybildschirm und frage Chuck wie wir zur Blockhütte kommen.

Chuck: Ich fahr uns natürlich, du große, nicht funktionierende Gehirnzelle....

Chuck: 18 Uhr, okay?

Ich: Jup

Zum ersten Mal heute schaue ich auf ein Uhr.

Was?

Schon drei Uhr?

Hä...

Wie soll das bitte gehen?

Ich mein ja nur, aber ist ja nicht so, dass ich in einer komischen Blockhütte übernachten werde und am nächsten Tag Schule hab...neeeee.

Anscheinend hat sich mein Gehirn die letzten Stunden ausgeschaltet.

Wobei... welches Gehirn?

Jetzt gibts aber erst mal Früüühstüück!!!

Nachdem ich meinen Heißhunger etwas gestillt hatte, gehe ich zurück in mein Zimmer, um ein Tasche zum Übernachten zu packen.

Ich werfe einen roten Hoodie und eine schwarze Leggings hinein und würfle alles aus dem Bad, was ich brauchen könnte, zusammen.

Natürlich habe ich mich davor fertiggemacht.

Ich renne die Treppe hinunter und schlittere zu meiner Mama, die gerade Fenster putzt.

"Ich übernachte heute mit irgendwelchen Leuten in einer Blockhütte und hab am nächsten Tag Schule", insgeheim wünsche ich mir, dass sie es verbietet.

"OK", sagt sie abwesend.

Meine Kinnlade kippt nach unten.

Ernsthaft? Nur ein OK?

"Ich weiß, dass du alles nur schlecht formulierst, sodass ich es verbiete. Ich kenn dich doch. Hab viel Spaß!", meint sie und widmet sich wieder ihrer Arbeit.

Etwas perplex bleibe ich noch einige Sekunden stehen, bis ich mich umdrehe und in mein Zimmer zurückstiefele.

Ich nehme meine Tasche und werfe sie die Treppe runter.

Muss ich jetzt noch was machen?

Nope

Stöhnend lasse ich mich auf das Sofa im Wohnzimmer fallen und schalte den Fernseher an, nachdem ich mir in der Küche noch einen Apfel geholt habe.

Phineas und Ferb, Castle oder Mentalist?

Mentalist...

Tut mir leid Castle, hab dich lieb.

Und dann klingelt es.

Ich liege doch grade so gemütlich...

Eehhh

Ich torkele zur Tür und öffne sie.

"Hi", sagt er mit einem Lächeln.

"Hi Chuck", gebe ich leise zurück.

Er tritt hinter mich und hebt die Tasche vom Boden auf.

"Los geht's", meint er nur und geht an mir vorbei und steigt ein.

"Und, was hat deine Mom gesagt?", fragt er.

"OK, einfach nur OK"

"Das ist doch gut", sagt er, durch meinen genervten Ton aufmerksam geworden.

"Ja schon, aber kannst du mir mal erklären wie das gehen soll? Wir haben morgen Schule!", entgegne ich.

"Keine Sorge wir gehen früh ins Bett", meint er bloß, "Außerdem sind wir ja dann direkt bei der Schule".

"Ich hab keine Schulsachen dabei?!?", sage ich entrüstet.

Er schaut mich einem Ist-das-jetzt-wirklich-dein-Ernst Blick an.

Ich kneife die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.

Ich kann selbst kaum noch etwas sehen. Er macht nur eine abfällige Handbewegung und lässt seine Handfläche stöhnend auf das Lenkrad zurückklatschen.

Ich stürme aus dem Auto in mein Zimmer und packe schnell die Sachen zusammen.

Außer Atem komme ich am Auto an und werfe die Tür hinter mir zu.

Durchatmen

Chuck rast die Straße runter.

Man kann es eigentlich nicht rasen nennen.

Das süße Auto hat höchstens 90 Ps.

Lange dauert es nicht und das Auto kommt auf einem von Nadeln überdeckten Waldboden zum Stehen.

Die Blockhütte hat einen kleinen Eingang und sieht nicht gerade in Stand aus.

Das wird ja lustig.

Ich zerre meine Tasche aus dem Auto und werfe sie mir über die Schulter.

Der Waldboden federt unter meinen Füßen, als ich zum Haus laufe.

Ungeschickt drücke ich gegen die Tür, die schwer in den Angeln liegt und sich mit einem hässlichen Quietschen öffnet.

Eigentlich sind schon alle da.

Kyle
Kevin
Die komische vom Sofa
Eh...
Ja

Eigentlich ist noch keiner da.

Die Tür wird aufgetreten und jemand betritt den Raum.

"Hi, Dad", Kyle läuft auf ihn zu und nimmt ihm die Bierkisten ab.

Ich widme mich wieder meiner Tasche und richte einen gemütlichen Schlafplatz her.

In der Zwischenzeit haben noch drei andere Jungs und fünf knappbekleidete Mädchen den Weg zu uns gefunden.

Ich hab gedacht, es kämen nur ein paar?

Schließlich quietscht es nocheinmal und Adam blickt in den Raum und grinst als er mich sieht.

Aber...

Oh... Gott

Fuckk...

Ein Kloß bildet sich in meinem Hals.

Ich würde am liebsten laut aufschreien.

Der sieht echt gut aus...

Also nicht Adam... sondern der hinter ihm...

Er hat braune Haare und ein perfektes Gesicht.

Jetzt ist es offiziell...

Mein Hirn ist Matsch...

Zumindest ist es mein Herz, wenn es jetzt nicht aufhört so wild zu schlagen.