Kapitel 6 - Ein freundschaftlicher Besuch

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So schnell wie ihre kurzen Beine sie tragen konnte rannte sie zu einer kleinen Hütte. Sie traf keine Sekunde zu früh ein. Denn als sie bei Luzifers Hütte ankam, war dieser gerade dabei seine Behausung verlassen und drauf und dran dem Dorf den Rücken kehren. Aus Angst ihn zu verpassen hechtete Amalia so rasch wie es ihre Lungen hergaben zu ihm. Als sie ihn endlich erreicht hatte rief sie seinen Namen und sprang mit einem Satz in seine Arme, während ihr heiße Tränen von ihren Wangen kullerten. Überrascht über diese heftige Reaktion, versuchte Luzifer das aufgewühlte Mädchen zu beruhigen. Sanft strich er über ihr Haar und drückte sie beschützend an sich. Als die Kleine sich halbwegs gefasst hatte und wieder zu Atem gekommen war, fragte er sie was denn geschehen sei. Daraufhin erzählte ihm Amalia von dem Überfall der Banditen, wie einige Frauen des Dorfes, darunter ihre Mutter und sie, entführt wurden und wie sie anschließend entkommen konnte. Sie berichtete ihm auch, dass die Männer des Dorfes ihre Mutter und die anderen nicht retten würden. Während sie all dies wiedergab musste sie immer wieder weinen und wischte sich anschließend mit dem, durch die Flucht durch den Wald schmutzig gewordenen Ärmel die Tränen aus ihrem Gesicht. Dadurch war, als sie am Ende ihrer Geschichte angelangt war, ihr kleines Gesichtchen total verschmiert. Verzweifelt warf sich Amalia wieder in Luzifers Arme und flehte ihn an ihre Mutter und die anderen zu befreien. Dieser hatte Mitgefühl mit dem Kind und konnte es nicht ertragen das arme Ding so leiden zu sehen. Daher versprach er ihr, dass er Laila und die anderen Entführten retten würde. „Kleines erinnerst du dich noch wo genau die Stelle war von der du geflohen bist? Würdest du den Weg dorthin wiederfinden und mich dahinführen?"

Darauf antwortete Amalia strahlend, da es helfen konnte ihre Mutter zu retten: „Ich kenne den Wald wie meine Westentasche. Ich kann dich in Null Komma nix zu der Stelle zu führen."

Gesagt getan, nach ungefähr einer halben Stunde Fußmarsch hatten die beiden die besagte Stelle erreicht. Dort angekommen konnte Luzifer deutlich die Fußspuren einer großen Menschengruppe erkennen. Dieser hielt einen Moment inne, schloss seine Augen und konzentrierte sich um die Energiespur der Menschen zu folgen. Dies war nicht weiter schwierig, da es viele waren und deren Energie Hektik und Angst ausstrahlte. Als er den Aufenthaltsort der entführten Frauen ausgemacht hatte, kniete sich Luzifer zu Amalia hinunter und sprach mit sanfter Stimme:

„Du versteckst dich jetzt im Wald und kommst erst wieder raus, wenn ich zurück bin und dir das Ok gebe. Hast du das verstanden?"

Amalia nickte nur als Antwort, auch wenn sie seinen Anordnungen nur widerwillig folgte.

Luzifer folgte der Energiespur bis er auf ein Lager nahe einem alten verlassenen Gemäuer stieß. Er zögerte nicht lange und marschierte direkt zu den Banditen. Unbeirrt konfrontierte er diese und forderte:

„Lasst die Frauen augenblicklich frei oder ihr werdet es bereuen."

Als Antwort bekam er aber leider nur verächtliches Gelächter und Schnauben. Einer der Männer, der wie es schien so etwas wie der Anführer der Gruppe war, sprach Luzifer an:

„Du musst entweder sehr dumm oder ziemlich lebensmüde sein, um mit einer solchen dreisten Forderung auf uns zu zukommen. Wir werden dennoch so freundlich sein, hinterher dein Grab zu schaufeln. Erledigt ihn Männer. Ihr könnt euch aber ruhig Zeit lassen und ein wenig mit ihm spielen, hahaha."

Kaum war das Kommando ausgesprochen, stürmten die Banditen mit Schwertern, Keulen und Äxten bewaffnet auf ihn zu. Doch zu ihrer aller Überraschung wich Luzifer mit Leichtigkeit all ihren Attacken aus. Das Ganze wirkte eher wie ein Tanz. Gerade als zwei der Halunken ihn von zwei Seiten gleichzeitig angreifen wollten, wich er im letzten Moment blitzschnell aus. Dabei kollidierten die beiden, so dass diese sich gegenseitig ausschalteten. Die Männer versuchten es immer wieder. Sogar fünf, zehn Männer gleichzeitig, das Ergebnis blieb aber stets dasselbe. Dieses Spiel wiederholte sich wieder und wieder bis alle Männer kampfunfähig am Boden lagen. Als er einen der Männer, dem die Maske runtergerutscht war,

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