Kapitel 44

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PoV Dominic:
So ein Arschloch! Ich hab ihm immer alles anvertraut und jetzt bin ich anscheinend nicht mehr gut genug, als dass man mir vertrauen könnte? Als ich mit Sarah zusammen gekommen bin, bin ich direkt danach zu ihm gegangen, um es ihm zu erzählen. Und auch die andere Sache hab ich ihm erzählt. Aber er ist schon weiß ich wie lange mit Harry zusammen und sagt mir nichts. Bin ich wirklich so wenig vertrauenswürdig?
Wütend und enttäuscht lief ich durch New York, als mein Handy wieder klingelte und den Namen ‚Matt' zeigte. Ich stellte mein Handy lautlos und steckte es wieder ein. Ich hatte mittlerweile keinen blassen Schimmer mehr, wo ich eigentlich war. Doch das war mir gerade egal, denn ich wollte einfach in Ruhe nachdenken ohne dass mich jemand anspricht.
Schon lange hatte ich das Zeitgefühl verloren, aber da sich langsam der Hunger meldete, musste es ungefähr Mittag sein. Am Ende der Straße sah ich einen Bäcker und kaufte mir dort ein Sandwich. Während ich aß, lief ich immer weiter irgendwohin. Schließlich stand ich an einem kleinen See und ließ mich auf den Boden fallen.
Stunden vergingen, ich den ich die Fische beobachtete, die im See umherschwammen. Ich dachte über vieles nach, unteranderem über die Gefühle, die ich für Sarah hatte.
„Hey, du auch hier?", fragte jemand hinter mir. Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Vor mir stand David, der auf mich heruntersah. „W-wie hast du mich gefunden?", fragte ich ihn stotternd. Er setzte sich neben mich und antwortete: „Indem ich dich nicht gesucht habe." Verwirrt sah ich ihn an, David sah auf den See und sagte zögernd: „Als ich 15 war, sind wir, wegen des Jobs meines Vaters, hier hergezogen. Ich bin im zweiten Semester auf diese Highschool gekommen und da hatten sich die Schüler natürlich schon in einzelne Gruppen geteilt. Ich wurde nie in eine der Gruppen aufgenommen und war immer der Außenseiter. Der See war der einzige Ort an dem ich mich sicher und wohl gefühlt habe. Er war mein Zufluchtsort, wenn ich es in der Schule einfach nicht ausgehalten hab. Jeden Tag saß ich hier stundenlang und auch jetzt mache ich das manchmal noch." Mitfühlend sah ich ihn an, es war schrecklich was ihm passiert war. Die Highschool ist die prägendsten Zeit im Leben und wenn man diese nicht wirklich leben konnte, verfolgt einen das noch jahrelang, wenn nicht sogar für immer.
Still saßen wir nebeneinander und sahen auf das Wasser. Ich erwischte mich immer wieder dabei, wie ich zu David rüber schaute und ihn anstarrte. Gerade als ich es wieder einmal bemerkt hatte, sah David zu mir rüber und fragte schmunzelnd: „Hast du mich gerade angestarrt?" Ich wurde rot und sagte schnell: „Nein, wie kommst du darauf?" Ich wendete meinen Blick ab und tat so, als wäre am anderen Ende des Sees etwas unglaublich interessantes. Im Augenwinkel sah ich, wie David näher zu mir rückte und seinen Arm um mich legte. „Weißt du, ich finde das ziemlich niedlich.", sagte er und lächelte mich an. „Was findest du niedlich?", fragte ich überfordert. Er grinste und antwortete: „Erstens, dass du mich anstarrst und zweitens, dass du rot wirst, wenn ich dich darauf anspreche." Ich wurde noch röter und murmelte: „E-es ist nicht so wie du denkst, ic..." „Nein natürlich nicht.", sagte David sarkastisch und legte seine Lippen auf meine. Überrascht erwiderte ich die Bewegungen seiner Lippen und legte meine Arme um seinen Hals. Er fuhr mit seiner Zunge über meine Lippen und ich öffnete meinen Mund einen Spalt. Sofort ließ er seine Zunge in meinen Mund wandern und erkundete ihn.
Nachdem wir uns von einander gelöst hatten sagte ich lächelnd: „Möglicherweise habe ich vorhin gelogen, es ist genauso wie du denkst." David erwiderte lachend: „Ach was du nicht sagst." Dann legte er sich wieder vor und küsste mich ein zweites Mal.
Das war die andere Sache, von der nur Matthew wusste. Meine schon immer da gewesenen Gefühle für David.

Boom, wer hätte das erahnt? 😌

Malec - You&MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt