Wie erwartet habe ich Kopfschmerzen. Der Wecker hat gefühlt das dreifache seiner Lautstärke angenommen. Wäre der Wecker nicht mein Handy würde ich ihn gegen die Wand werfen.
Schwungvoll setze ich mich auf und stöhne genervt auf. Samstag morgen. Ich hab mein Wecker nicht ausgestellt, wie doof muss man eigentlich sein? Na ja jetzt wo ich schon einmal wach bin kann ich auch wach bleiben. Ich blicke mich in meinem Zimmer um. Ich hab ein recht schlichtes Zimmer: die Wände in einem weiß gehalten, ein Balkon der mich auf unseren großen Garten Blicken lässt, ein Bett in grau-weiß-schwarz gehalten, meine Hängematte, mein Schreibtisch der dem Bett gegenübersteht und daneben die Tür zu meinem Wandschrank. Und an der Decke entlang hängt die, nach meinem Geschmack altmodische aber dennoch wunderschöne, Lichterkette. Ich bin nicht unzufrieden mit meinem Zimmer. Ich hätte es schlimmer einrichten können.
Es ist erst sieben Uhr in der früh. Ich beschließe mein Zimmer aufzuräumen als es an der Tür klopft. Na nu? Ich schaue auf meine Uhr und merke das ich bereits drei Stunden aufgeräumt habe. Dann brauch ich mich auch nicht wundern wieso jemand schon wach ist. Ich öffne meine Tür und sehe Anne vor ihr stehen, bereit noch einmal anzuklopfen. Ich lächel. Sie ist mir so wichtig. "Was möchtest du Zuckerschote?"
"Wir haben Besuch und Mama hat gesagt ich solle dich holen." Sie ist leicht errötet. Wieso ist eine 10 Jährige errötet? Was bringt eine 10 Jährige zum erröten? Verwundert sehe ich sie an bis sie ein wenig aufgeregt an meinem ärmel zieht und mich somit aus meiner Gedanken schleife rausholt. "Ja, ist ja gut, ich komme ja." lache ich ihr zu.
Als wir unten ankommen rennt sie voraus und lässt mich den Rest der Treppen alleine gehen. Sie ist ja schon ein Wildfang aber so hab ich sie noch nicht erlebt. Ich gehe also in unser recht großes Wohnzimmer und sehe meine Mutter der Couch gegenüber stehen. Sie ist auch rot im Gesicht. Ich sehe das sie mit jemanden flirtend lacht und spricht der auf der Couch sitzt. Eine sehr stolze Haltung hat er angenommen. Er sitzt nicht krum wie es eigentlich so der Standart ist und die gesamte Gesellschaft es tut. Er sitzt so gerade das es aussieht als würde unser Gast an einem Piano sitzen und gleich anfangen zu spielen. Ich bleibe stehen und sehe mir unseren mysteriösen Gast, der meine Mutter sowohl als auch meine kleine Schwester zum erröten bringt, an. Er hat rabenschwarzes Haar die hinten recht normal lang sind für einen Mann und vorne wohl jedoch länger sind und sein Gesicht somit einrahmen. Er trägt ein Anzug. Meine Mutter winkt mich zu sich. "Na da bist du ja. Ich möchte dir jemanden vorstellen Äffchen." Sie legt einen Arm um meinen Rücken und hebt den anderen Arm in richtung des Fremden um ihm zu signalisieren das er nun dran ist und aufstehen soll. "Das meine Liebe ist Sebastian Michaelis." Ich könnte schwören ihre Augen funkelten mit bewunderung auf. Er verbeugt sich. In welchem Jahrhundert leben wir noch gleich?
"Es ist mir eine Ehre Sie kennenzulernen und Ihnen dienen zu dürfen, Mylady." Bitte was? Mylady? Dienen? Ich sehe zu meiner Mutter rüber aber ich befürchte ihr Gehirn ist bereits weg geschmolzen. Ich scanne ihn mit meinen Augen. Der Anzug scheint ein Frack zu sein, ein Butler Frack der sehr altmodisch aussieht. Er ist recht groß und hat..rot-braune Augen? Er sieht ja schon gut aus. "Ja ähm nennen Sie mich bitte nicht Mylady, wir leben im 21 Jahrhundert, mein Name ist Rose und was meinen Sie mit dienen?" Auf meine Mutter scheint kein verlass mehr zu sein. Was er wohl auch bemerkt hat und dementsprechend mit einem spöttischem jedoch heißem Lächeln quittiert.
"Nun Ihre Eltern schlossen mit Mir einen Vertrag ab der für Ihre Sicherheit und allem drum und dran gedacht ist, Mylady." Bei dem Wort 'Vertrag' meine ich ein böses blitzen in seinen Augen gesehen zu haben. "Sie haben vor wenigen Tagen Ihren letzten Verwandten verloren. Sie wissen nicht wie wertvoll Sie sind. Sie benötigen einen dementsprechenden sicheren Schutz." Er lächelt mich freundlich an. Ich verstehe nichts mehr. Ich soll wertvoll sein? Meine Mutter scheint aus Ihrer starre gelöst worden zu sein. "Das ist richtig Herr Michaelis. Und keiner kann es so gut wie er, Äffchen." sagt sie den letzten Satz an mich gewand. Ist das eine leichte Traurigkeit in Ihren Augen und Ihrer Stimme?
"Ach bitte, nennen Sie mich doch Sebastian." er nickt meiner Mutter zu. Und ich sehe wieder dabei zu wie ihre Gehirnmasse schmilzt. Pah. Ich blase mir eine widerspenstige Strähne aus meinem Gesicht und sehe den vor Eleganz strotzenden Mann vor mir an. Da fällt mir das wertvoll sein von vorhin wieder ein.
"Wie meinten Sie das, dass ich wertvoll sei?" ich sehe ihn forschend an.
"Nun Mylady, dass ist etwas worüber ich noch nicht mit Ihnen reden darf geschweige denn sollte. Vielleicht ist es besser wenn es Ihre Eltern tun anstelle von mir." er nickt meiner Mutter zu. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. Ich will es aber jetzt wissen. Das Kleinkind keimt in mir auf und stampft mit verschränkten Armen auf den Boden. Ich sehe meine Mutter forschend an. Sie nickt uns zu, atmet tief ein und fängt an zu reden.
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Her Secret is her Butler, right?
FanficMein Name ist Rose McKee und ich bin 20 Jahre alt. Mein Leben ist so ziemlich das Gegenteil von allen anderen Studenten die in meinem Alter sind, denn bei mir dreht es sich nicht um Kiffen, Sex, Boys oder Uni. Nein ich spiele eine ziemlich große Rol...