Die kalte Luft schlägt mir ins Gesicht wie eine Peitsche. Wortlos laufen wir nebeneinander die Straßen entlang. Die Straßen des kalten, spät Herbstlichen Londons. Die Leute sind schon dick eingepackt in warme Mäntel. Laufen alle mit gesenktem Kopf und hastigem Schritt die kalten Straßen entlang. Haben es eilig ins warme zu gelangen. Nehmen sich keine Zeit für das was in diesem Moment geschieht. Sie leben von Ereigniss zu Ereigniss. Hastig und ohne Pause. Wollen niemanden begegnen und keinen Smalltalk führen. Vergessen die Menschen die kein Heim haben und auf den kalten Straßen leben müssen. Ignorieren die Tiere die keine Nahrung mehr finden und wahrscheinlich verhungern. Ich schaue auf mein Atem der in der Luft zu Nebel wird und dann verschwindert. Seid ich klein bin empfinde ich diese Reaktion als die spanendste die ich je gesehen hab. Meine damaligen Freunde taten immer so als würden sie rauchen, hielten sich den Zeige- und Mittelfinger an den Mund als wäre zwischen ihnen eine Zigarette und stießen dann mit einem verschmitzten Grinsen den Atem aus. Ich kann bis heute nicht verstehen wieso man das als 13 oder 14 Jährige cool findet. Es schadet nur dem Körper und ist ungesund. Den älteren es gleich zu tun zeugt nicht sonderlich von einem starken Willen, jediglich dem Gruppenzwang der in unserer Gesellschaft herrscht. Ich stoße schwer mein Atem aus so das sich erneut eine kleine Nebelwolke bildet. Ich denke an solch unnötigen Kram in so einer Zeit. Ich sehe in meinem Augenwinkel hoch zu Sebastian. Mit dem Blick starr nach vorne gerichtet läuft er neben mir her. Er sieht ja schon gut aus. Erneuter seufzer von mir. "Mylady alles ok mit Ihnen? Sie seufzen unaufhörlich." Ich kassiere einen besorgten Blick vom Butler.
"Ja ja, alles bestens. Mach dir keinen Kopf." Er nickt und wir laufen weiter schweigsam durch die Straßen. Es wird von Minute zu Minute dunkler. Man mekrt das der Winter eigentlich schon da ist. Außer uns beiden ist niemand mehr wirklich auf den Straßen Unterwegs. Wir steuern einen Park an. Sebastian hält meinen Arm fest. "Mylady verzeihen Sie mir aber ich denke nicht das es bei dieser Dunkelheit eine gute Idee sei jetzt noch in den Park zu gehen. Sollten wir uns nicht auf den Weg nachhause begeben?" Ich reiße meinen Arm los und zucke mit den Schulter. "Wieso denn? Ich habe doch dich der auf mich aufpasst." Am liebsten hätte mein inneres kleinkind ihm grade die Zunge als 'Ätsch' rausgestreckt nur um danach freudig über den Sieg in die Hände zu klatschen. Aber mit meinen 20 Jahren sollte ich doch etwas vernünftiger sein. Mit gehobenen Kopf schreite ich voran. Aber je tiefer wir in den Park gehen desto gruseliger wird er. Keine Menschenseele ist hier, nicht mal ein kleines Eichhörnchen oder ein Vogel! Ich werde langsamer und lasse Sebastian aufholen so das er neben mir läuft und ich mich bei ihm unterhaken kann. Ich sehe mich behutsam um. Es ist so still. Bilde ich mir das nur ein oder ist es bereits so dunkel wie die Nacht um ein Uhr morgens? Auch Sebastian sieht sich um, er sieht aus als wäre er ein Lux der auf der Lauer ist und ausschau nach seiner Beute hält. Hochkonzentriert. Er registriert offensichtlich jedes noch so kleine Geräusch, wenn denn mal eins zu hören ist. Seine Schritte werden schneller und größer, ich kann kaum noch mithalten. Ich muss beinah rennen. "Sebastian! Stop! Ich kann nicht so schnell." Seine Schritte verlangsamen sich.
"Entschuldigen Sie Mylady, dass war nicht meine Absicht. Ich möchte Sie nur so schnell wie möglich sicher nach Hause bringen und vor allem raus aus diesem Park." Er lächelt unehrlich. Irgendetwas stimmt hier nicht. "Sebastian was ist los? Was hast du?" Er blickt finster drein. Ich erschrecke mich und fahre zusammen als vor uns ein Aufprall zu hören ist. Mein Blick schnellt nach vorn um zu sehen was die Ursache des Lärms war. Dort hockt ein Mann der sich nun langsam aufrichtet. Er grinst gefährlich. Wo kommt der her, umhimmels Willen? Sebastian stellt sich leicht vor mich. "Alles in Ordnung bei Ihnen mein Herr?" Ein leises Lachen vom fremden. "Meine Herrin und ich wollen gerne weiter also wenn es Ihnen nichts ausmacht würden wir gerne weiter den Weg passieren." Sebastian klingt sehr Angriffslustig. "Ohhh das tut mir aber leid, ich kann sie nicht passieren lassen. Nicht bevor die kleine tot ist!" Ein monströses Lachen ertönt von dem Fremden. Ich weiche zurück. Mich? Meint er mich? "Nun mein Herr das kann ich nicht zulassen. Ich trage die Verantwortung für Mylady und werde sie beschützen."
"Gut wie dem auch sei, muss ich eben mit dir anfangen." Der Fremde rennt mit einer Geschwindigkeit auf Sebastian zu die ich so noch nicht sah. Sebastian allerdings auch. Ich sehe mit offenem Mund zu was hier passiert. Sebastian bewegt sich so schnell und doch so elegant. Es sieht so einfach aus, es sieht aus als würde er fliegen. Ab und an springt er so hoch als würde er es auch tatsächlich tun. Der fremde kann kaum mithalten. Wenn er ihn schlagen will verfehlt er Sebastian meistens und kassiert dafür ein oder auch zwei Fausthiebe. Die Szenerie erinnert mich stark an einen Kinofilm oder sowas. Es ist so surreal das, dass hier grad wirklich passiert. Das könnte ein schier endlos langer Kampf werden, denn keiner der beiden Männer wird müde und ich bin so erstarrt vor Angst aber auch vor erstaunen das ich nicht mal ansatzweise daran denke mich zu bewegen. Weg zu rennen wie es jeder normale Mensch tun würde der an seinem Leben hängt, nein der klar bei Verstand ist. Ich fühle mich wie in einer Trance. Als ich registrier das der fremde mit hoher Geschwindigkeit auf mich zu kommt hab ich schon mit meinem Leben abgeschlossen. Ich sehe wohl ein letztes Mal hoch zu Sebastian der aber in dem moment etwas aus seinem Frack zieht. Ein Butter Messer? Ein silbernes Butter Messer zwischen jedem Finger. Er wirft sie als wären es seine Pfeile die er aus seinem Bogen schießt, so präziese und genau aber auch mit einer solchen Kraft die eben nur durch solch eine Waffe möglich wäre und er trifft den Fremden, allerdings wurde ich trotzdem verwundet, wenn auch nicht schwer. Er fällt zu Boden. Mein Blick folgt ihm. Als er den anschein macht sich nochmal aufzurappeln renne ich zu dem am liegenden Mann nur um ihn so lang zu treten bis Sebastian mich weg zieht. "Ist ja gut Mylady er ist tot. Er ist tot." Sebastian hält mich im Arm und streichelt meinen Kopf. Ich sehe zu wie sich der Mann erst in ein Monster verwandelt und sich dann auflöst. "Was war das Sebastian?
"Sie werden mir nicht glauben wenn ich es Ihnen sage."
"Versuch es."
"Ein Dämon."
"Du hast recht, ich glaube dir nicht."
"Dämonen können von jedem Besitz ergreifen, Sie können niemanden trauen."
"Wie kann ich dir dann vertrauen?"
"Hallo? Ich hab Ihnen grade das Leben gerettet. Außerdem bin ich ein Teufel und kann nicht als solches Objekt benutzt werden. Zuhause erzähl ich Ihnen alles. Es ist an der Zeit das sie alles erfahren sonst ist ihr Leben noch eher in Gefahr als ohne dem Wissen." Ein Teufel? Das Wort hallt in meinem Kopf immer und immer wieder. Ein Teufel? Ein Teufel. Ein Teufel! Mir wird schwindelig und ich falle in seinen Armen zusammen. "Mylady! Sie sind Verwundet, in Ihnen ist Dämonengift wir müssen Sie nachhasue bringen!"
"Ist das der Moment in dem du dich ausziehst um meine Wunden zu verbinden?"
"Wenn Sie gewollt hätten, dass ich mich ausziehe, hätten Sie fragen können Mylady." Ich sehe nur noch ein leichtes verschmitztes Grinsen auf seinem Gesicht bevor mir die Augen zu fallen.
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Her Secret is her Butler, right?
FanfictionMein Name ist Rose McKee und ich bin 20 Jahre alt. Mein Leben ist so ziemlich das Gegenteil von allen anderen Studenten die in meinem Alter sind, denn bei mir dreht es sich nicht um Kiffen, Sex, Boys oder Uni. Nein ich spiele eine ziemlich große Rol...