Kapitel 5

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Als ich aufwache liege ich in meinem Bett. Sebastian scheint mich ins Bett gelegt zu haben als ich Ohnmächtig wurde wegen dem Gift. Ich schaue an mir herunter. Nun gut er scheint mich wohl auch umgezogen zu haben. Ich fühle mich so einsam. Ich wickel mich in meine Decke ein als wäre sie mein einziger Beschützer auf dieser Welt. Als wäre sie das einzige was mich versteht und wohl behütet ihre Hände schützend um mich legt. Ich starre durchs Fenster hinauf zum Mond. Wie spät es wohl sein mag? Der Mond steht weit oben am Himmel. Er leuchtet mich mit seiner ganzen Pracht und Schönheit an. Als würde auch er sich um mich sorgen und für mich mit seiner Helligkeit all die bösen Dämonen vertreiben wollen die so in der Nacht eben rum keuchen und fleuchen. Als es an der Tür Klopft zucke ich zusammen. Ich weiß bereits wer es sein wird. "Komm rein." Und Sebastian öffnet vorsichtig die Tür. Als würde sie unter seiner Hand kaputt gehen. "Mylady. Wie geht es Ihnen? Haben Sie Schmerzen? Möchten Sie oder brauchen Sie etwas?" Mit jedem Wort kam er ein Schritt näher, bis er an meinem Bett Rand stand. Ich schüttel unmerklich den Kopf. Er seufzt. "Gut, ich wünsche Ihnen dann noch eine wohlbehütete Nacht, bis Morgen." Er will gehen. Er will gehen! Ich springe auf und halte ihn an seinem Frack hinten fest. Das dürfte bestimmt wie so eine kitschige Film Szene aussehen. Bei denen ich immer die Augen verdrehe, weil es so kitschig ist, man wusste einfach was nun kommen würde. Aber zum ersten mal verstehe ich diese Mädchen auf der Kino Leinwand und verspüre nicht das Bedrüfniss die Augen zu verdrehen oder den Saal zu verlassen. Nein. Ich möchte genau hier sein, in dem Moment, mit ihm und nicht allein, vor allem nicht allein. Nicht nachdem was geschehen ist. "Geh bitte nicht. Bitte." Er dreht sich vorsichtig um. Er fragt nicht nach. Er versteht mich auch ohne Worte. Er versteht die Situation, dass es im Moment nicht einfach für mich ist. Ich starre auf seine Schuhe aber falle dabei wieder langsam nach hinten in mein Kissen. Was mach ich bloß? Sein Gewicht verlagert die Matratze auf der einen Seite nach unten. Er sitzt am Fußende ohne mich anzusehen oder ein Wort zu sagen. Und mehr braucht es auch nicht. Es tut gut nicht alleine zu sein. "Kannst du solang bei mir bleiben bis ich wieder eingeschlafen bin?"  Ich befürchte das kann dauern. Wenn ich es überhaupt schaffen werde. Ohne ein Wort legt er sich neben mich. Ich drehe mich zu ihm und betrachte ihn. Er liegt da. Fast wie tot. Ich muss zweimal hinsehen um zu sehen das sich seine Brust auch wirklch hebt und senkt durch die Atmung. In seinem schwarzen, altmodischen jedoch Falten freien Frack liegt er reglos neben mir, der Blick starr an die Decke gerichtet und seine Hände in einander gekreuzt auf dem Bauch liegend. Auf und ab, auf und ab, er atmet ruhig und gleichmäßig. Seine reine haut erinnert mich schon beinah an Schnee. Und er ist groß, er reicht beinah wirklich von Bettende bis zum Kopf des Bettes. Ich sehe wieder auf seine Hände die scheinbar immer in Handschuhe versteckt gehalten werden. Seide? Baumwolle? Aus was sind sie? Ich würde sie gerne mal berühren. Ich friere. Kaum das ich es bemerke bin ich auch schon näher an ihn ran gerückt und schmiege mich an ihn, hebe meine Hand und fasse die Handschuhe an. Er lässt es geschehen. Ich entfalte seine Hände mit einer Hand und nimm eine in die meine. Ich ziehe ihr langsam den Handschuh aus, so Vorsichtig als würde sie zerbrechen sobald er weg ist. Finger für Finger. Er schaut stumm zu. Ich lege den Handschuh auf sein Bauch und sehe mir seine Hand an. In der Handinnenfläche ist nichts sonderbares zu sehen. Ich fahre mit einem Finger über sie, fahre über jede Rille die er dort besitzt. Langsam drehe ich seine Hand um. Schwarze Nägel und ein Tattoo? Ein Pentagramm? Er dreht sein Kopf zu mir und sieht mich an. "Haben Sie jetzt Angst?" Ich sehe verwundert auf die Hand.
"Warum sollte ich das? Es ist doch nur ein Tattoo?" Ich höre ihn leise auflachen.
"Oh nein Mylady. Das ist kein einfaches Tattoo." Er lächelt "Das ist nicht nur das Zeichen meiner Macht und die Offenbarung was ich bin sondern dazu auch noch das Vertragszeichen von mir und Ihren Eltern." Stimmt. Was er ist. Er sagte mir er sei ein Teufel. Ich nicke wieder unmerklich. Ich lege meine Hand auf seine andere die noch immer auf seinem Bauch ruht und verstecke mein Gesicht in seinem Arm. Seine zweite Hand legt er auf unseren Hände Haufen ab und blickt wieder an die Decke. "Gute Nacht Mylady."

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Am nächsten Morgen wache ich alleine und durch die Sonne auf, da sie mir ins Gesicht Strahlt. Oder auch eher ins Gesicht tritt. Der Mond fühlte sich deutlich besser in meinem Gesicht an als die Sonne jetzt. Ich sehe mich um. Logisch ist er nicht mehr hier. Was hab ich auch erwartet? Und warum in Teufelsnamen habe ich es erwartet? Er bereitet mit sicherheit schon das Frühstück vor. Ruft mit ziemlicher Gewissheit gleich nach mir oder kommt herein um mich zu wecken und die Gardienen mit Schwung auf zu reißen, als wäre der kleine Schlitz nicht schon schlimm genug. Doch ich täusche mich. Weder höre ich etwas wie das Braten von Eiern oder rieche es. Es ist absolut still im Haus. Ich höre kein gemurmel, keine Schritte, kein gar nichts. Bin ich allein? Ist er einkaufen gegangen? So früh am morgen?
Ich raffe mich auf um mich frisch zu machen und anzuziehen. Ich geh runter schau aber auf dem Weg ins Zimmer von Anne rein. Sie liegt friedlich dort und schläft. Ihr Pony fällt ihr leicht ins Gesicht und ich spüre das Verlangen ihr die Strähne aus dem Auge zu streichen. Doch ich gehe weiter. Unten angekommen ist die Küche wie zu erwarten leer und ohne Frühstück. Ich beschließe Anne und mir Pfannenkuchen zu machen. Wir beide lieben sie, vorallem mit Nutella. Ich suche mir die Zutaten raus, die nötigen Utensilien und eine Pfanne. Ich beginne hauch dünne - Crépesartige Pfannenkuchen zu machen. Einer nach dem anderen. Der Stapel wird immer höher. "Anne!! Frühstück!" Ich höre sie vom Bett springen. "Ich rieche Pfannenkuchen!!" Ich muss schmunzeln.
"Jap. Beeil dich, die ersten werden schon kalt. Das Nutella schmilzt dann nicht mehr so gut!" Ich höre gepolter und gestampfe.
"Warum hast du dann nicht schon eher gerufen?" Das klingt vorwurfsvoll.
"Nun, da du mir ja sonst nie welche über lässt hab ich mehr gemacht als sonst. Zudem haben wir ja ein Maul mehr zu stopfen. Apropos, hast du Sebastian heute schon gesehen?" Sie schüttelt den Kopf.
"Wie denn auch? Ich habe doch bis eben geschlafen. Also seit gestern Abend nicht mehr, um deine Frage zu beantworten." Ich runzle die Stirn und überlege.
"Mum und Dad?" Sie schüttelt den Kopf. Gnarf. Wo sind denn die drei?
"Ich denke ich geh heute ein wenig Boxen. Willst du mit?" Wieder schüttelt sie den Kopf. "Ich kann dich allein zuhause lassen?" Fragte ich und stopfte mir meinen Pfannenkuchen in den Mund während sie den Kopf nickte. Ich tätschelte ihn, stand auf und packte meine Tasche mit meinen Sport Zeug. "Bis nachher!" Rief ich bevor ich dir Tür zu zog.

Kämpfen war etwas, was ich manchmal sogar gerne gemacht hatte. Ich hatte es mein ganzes Leben tun müssen und hatte mich daran gewöhnt. Es war etwas geworden, was zu mir gehörte. Ich würde wahrscheinlich nie ein normales, gewöhnliches Leben haben. Nicht, weil ich nicht die Möglichkeit dazu hatte, sondern viel mehr zog mich das Drama und der kampf schon immer an. Nun war ich in einen neuen Kampf involviert. Mein schlimmster Gegner dabei ich selbst. Lieber würde ich meine Fäuste sprechen lassen, als einen inneren Kampf auszutragen. Ich hasste diesen Zwiespalt. Dieser innere Tumult, welcher meine Entscheidungen durcheinander brachte.
Was sollte man tun, wenn man genau wusste wie falsch man sich fühlte, aber egal wie klar es dem Kopf auch sein sollte, das Gefühl verschwand nicht einfach auf Knopfdruck. Im Gegenteil, es versuchte die Gedanken, die klaren Tatsachen so zu verdrehen, dass man unsicher wurde, dass man zu hoffen wagte, ja sogar zu träumen begann ich, dass alles nur Einbildung sei, ein schlechter Traum nur. Das alles ist Gift für mich.

Ich stoße die Tür zum Box Studio auf und atmete tief ein. Der Geruch von schweiß und latex schwebt in der Luft. Ich gehe zu den umkleiden und begrüße auf dem Weg dorthin einige Leute die ich kenne. Ich ziehe mich um und entdecke beim raus gehen direkt Christian, mein Nerdiger bester Freund. Ich lache laut los und gehe auf ihn zu. "Was tust du in einem Box Studio?" Ich umarme ihn zur begrüßung.
"Ich hab dich länger nicht gesehen. Es sind zwar Semster Ferien aber das heißt nicht das du einfach so, dich nicht mehr melden brauchst!" Er sieht wütend aus. Na ja zumindest versucht er es. Dann wechselt sein Blick in besorgniss. "Wieso bist du hier? Du warst ewig nicht mehr boxen, was frustet dich?" Er durchschaut mich immer.
"Ach alles gut, ich muss nur ein wenig Dampf ablassen. Meine Eltern haben mir neuerdings einen Aufpasser angeheftet." Er zieht die linke Augenbraue hoch während ich mit den Augenrolle.
"Einen Was?"
"Einen Aufpasser, Bodyguard, Butler. Nenn ihn wie du willst." Er sieht verdeutzt aus bei dem Wort 'Butler'.
"Warum? Und wo ist er?" Er sieht sich um.
"Nun wenn ich das mal wüsste. Weder er noch meine Eltern waren heute morgen zuhause und.." mir fällt ein das ich ihn da nicht mit rein ziehen will. Ich muss das alles ja selber alles verdauen. Wenn ich ihm jetzt so mir nichts dir nichts von Dämonen, Teufeln und großfürsten erzähle würde ich selber glaube ich einen hysterischen Anfall bekommen. "Ach weißt du was, ist egal. Er ist nicht hier aber du. Lass und Kämpfen!" Spielerisch schlag ich ihm auf sein oberarm.
"Au!" Er reibt sich die Stelle.
"Ach komm schon!" Ich verdrehe die Augen und gehe zu einem freien Boxsack um drauf los zu boxen und es fühlt sich sau gut an. Ich lasse all meinen Frust raus der sind in den letzten Tagen angesammelt hat. All die Lügen, all die Wahrheiten und all die Märchen- und Gruselgeschichten die wahr geworden sind.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 02, 2019 ⏰

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Her Secret is her Butler, right?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt