Sasuke's Sicht:
Langsam wachte ich auf. Meine Sicht wurde klarer und ich bemerkte, dass ich in einem Krankenzimmer lag. Ich versuchte mich zu erinnern was passiert war, doch als ich es versuchte wurde mir übel. Stattdessen, drehte ich meinen Kopf und erkundete das Zimmer. Es war genau, wie man sich ein Krankenzimmer vorstellte, es standen nur zwei Betten eingeschlossen meins, in dem Raum. In der Mitte des Raumes standen zwei Sessel, um einem kleinen Tisch herum. Der Raum wirkte sehr steril, durch den Geruch von Desinfektionsmittel, der minimalistischen Einrichtung und der weißen Wandfarbe. Auf einmal beugte sich ein Schatten in mein Blickfeld. Da sich hinter der Person eine Lichtquelle befand, benötigte ich Zeit um zu erkennen um wem es sich handelte. Vor mir stand eine Frau, die im besten Fall Anfang der dreißiger war und Lila schulterlange Haare besaß. Sie lächelte mich an, als sie bemerkte, dass ich sie musterte. "Hallo Sasuke, mein Name ist Konan. Ich arbeite hier im Krankenhaus als Krankenschwester", stellte sie sich vor. Ich schaute sie verwirrt an. Nachdem sie erkannte, dass ich anscheinend nicht mehr weiß was passiert war, räusperte sie sich und setzte sich auf mein Bett:" Sasuke, du wurdest vor gut 3 Stunden bei uns eingeliefert. Man hatte dich schwer verletzt in der Schule gefunden. Deine Verletzungen waren so schlimm, dass wir dich sofort Notoperieren mussten. Glücklicherweise benötigst du ab jetzt nur noch etwas Ruhe" erklärte sie mir. Ich wollte sie fragen, ob sie näheres darüber wisse, was mir passiert war, jedoch öffnete sich mein Mund, doch kein Ton kam raus. Ich runzelte meine Stirn und schaute auf mich herab und holte meine Hand aus der Decke. Sie war komplett bandagiert. Verwundert drehte ich meine Hand, um sie mir besser betrachten zu können. Aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass Konan mich besorgt musterte. Als sie dann aufstand und mir erzählte, dass sie meine Familie aus dem Wartezimmer holen würde, blickte ich sie verwundert an. Es sah so aus, als wenn sie nicht bemerkte, dass ich überhaupt nicht verstand was sie mir sagte. Jedoch sagte sie mir noch, nachdem sie den Raum verließ, dass sie sofort wieder da wäre.
Nachdem die Tür zuschlug, überlegte ich was passiert war. Ich versuchte herauszufinden, was heute geschehen war. Nachdem ich keine Antworten fand, überlegte ich was gestern passiert war. Immer noch keine Antworten. Ich ging weiter zurück, Wochen, Monate, Jahre, jedoch konnte ich nichts herausfinden. Verwirrt von dieser Erkenntnis, lehnte ich mich gegen meine Hand. 'Erinnere dich doch Sasuke', befahl ich mir selber. Immer und immer wieder. Dabei vergrub sich meine Hand, immer weiter in meinen Haaren. Mein Oberkörper krümmte sich nach vorne und mein Griff an meinen Haaren wurde fester. 'Erinnere dich,....bitte', bat ich ein letztes mal. Plötzlich hörte ich, wie die Tür aufgemacht wurde. Zuerst betraten zwei Erwachsene den Raum, kurz darauf kam ein junger Mann hinterher, der ungefähr Mitte 20 gewesen sein muss. Als ich ihn musterte, drehte sich alles förmlich. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, um das Schwindelgefühl loszuwerden.
Plötzlich überflutete mich eine Welle von Gedanken. Ich erinnerte mich daran, dass sie meine Eltern waren und er mein Bruder, ich erinnerte mich an die Jahre in denen wir miteinander spielten, uns stritten und Erlebnisse teilten. Ich erinnerte mich daran, was ich für sie empfand. Und ich erinnerte mich an meine beiden besten Freunde, die mich über all die Jahre in der Schule begleitet hatten. Die für mich da waren, wenn ich Probleme mit anderen Schülern hatte oder mich verteidigten, wenn es niemand anders tat. Und ich erinnerte mich nun auch an das, was heute passiert war. An die Schmerzen die heute geschehen waren, den Tränen die vergossen wurden, meine Freunde die mich fanden und mir halfen und auch an meine Schreie. Meine verzweifelten Schreie, die keiner hörte, außer mir und ihm. Die Schreie, die meinen Schmerz und Qualen ausdrückten. Die Schreie, die in meinen Kopf hallten und mit ihnen jede einzelne Emotion die ich gespürt hatte: Angst, Trauer, Wut, Ekel, Verzweiflung und den Wunsch, dass es endlich aufhören soll.
Meine Atmung beschleunigte sich. Es fühlte sich an, als ob alles erneut passieren würde, meine Schreie jagten mich, durch diese Erinnerung. Ich drehte mich zur Seite und kauerte mich zusammen. Ich presste meine Hände gegen meine Ohren, damit die Schreie aufhörten. Doch sie taten es nicht sie wurden immer lauter, daraufhin fing ich an zu weinen. Jedoch stieß ich kein Geräusch von mir aus. Ich wollte meine Stimme nie wieder hören. Meine Stimme, die sinnlos war, die niemand hörte, die niemand warnahm, die nur meinen Schmerz widerspiegelte. Ich hörte wie Konan meinen Namen rief und mir versuchte zu erklären, dass ich nicht so liegen dürfte und ansonsten die Wunden wieder aufreißen würden. Doch ich kauerte weiterhin. 'Die Schreie sollen aufhören', dachte ich. Ich bemerkte wie mich eine kräftige Hand versuchte, wieder gerade hinzulegen. Als ich mich umdrehte, sah ich Kisame, der mich mit einem schmutzigen Grinsen musterte. Sofort schlug ich seine Hand weg und vergrub mich noch tiefer in meiner Matratze. Die Schreie wurden lauter und lauter. Plötzlich bemerkte ich eine zarte Umarmung. Ich kannte diese Art von Umarmung, bemerkte ich. Ich richtete mich auf und erblickte meine Mutter, die mir ins Ohr flüsterte:" Ich bin da mein Sasuke. Alles wird wieder gut mein Schatz. Ich bin jetzt da", wiederholte meiner Mutter immer wieder. Zum ersten Mal wurden die Schreie leiser. Sie streichelte meinen Rücken und spielte mit meinen Strähnen. Ich erinnerte mich, dies tat sie immer wenn wir uns umarmten. Ich fühlte mich so sicher bei ihr. Ich dachte, dass ihre Arme, das Böse fernhielten und mich in gleißendes Licht tauchten. Wir verharrten solange, bis meine Tränen aufhörten. Als wir uns lösten blickte sie mich besorgt an. Zitternd drehte ich mich in Richtung, von Kisame, doch ich erblickte Itachi, der mich geistesabwesend musterte. Hatte ich mir das etwa eingebildet und die Hand meines Bruders weggeschlagen? Mein Vater stand am Fußende des Bettes und starrte mich an. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. War es Trauer, Sorge, Wut?
Ich fragte mich, wo Kiba und Sakura waren, da ich mich erinnern konnte, dass sie in dem Flur waren und mir die Hand gehalten hatten. Ich zog meiner Mutter an dem Ärmel und deutete auf ihr Handy, in der Hosentasche. Sie blickte mich verwundert an, doch überreichte mir das Handy schlussendlich. Nachdem ich es einschaltete, öffnete ich Whatts App und schrieb eine Nachricht:" Wo sind Kiba und Sakura?" fragte ich sie. "Die stehen draußen. Willst du dass sie reinkommen?", antwortete sie. Ich nickte. Sofort meinte Konan, dass sie die beiden holen geht. "Warum hast du mir das nicht einfach gesagt?", erkundigte sich meine Mutter. Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte ihr mit Handbewegungen zu erklären, dass ich nicht reden konnte, beziehungsweise wollte. Sie schaute mich verwirrt an, doch bevor sie etwas sagen konnte, standen Kiba und Sakura im Raum. Sie musterten mich, wie ich sie musterte. Sakura wirkte glücklich, obwohl ihr anzusehen war, dass sie ziemlich erschöpft sein muss. Sie wirkte blass, doch sie strahlte mich mit einem Lächeln an. Kiba sah eher geschockt aus. Er sah zwar auch mitgenommen aus, aber nicht annähernd so sehr wie Sakura. Ich muss den beiden wirklich Sorgen bereitet haben, überlegte ich.
Als Sakura dann ein paar Schritte auf mich zu kam, zog Itachi sie an ihrer Schulter zurück. "Was ist los?", verlangte sie zu wissen. "Er kann nicht reden", erwiderte Itachi ihr. "Was meinst du?", fragte sie ihn. Itachi holte tief Luft:" Ich meine, dass er nicht in der Lage ist zu reden und offensichtlich noch traumatisiert ist", stellte er fest. Ich nickte. Als sie dies sah, löste sie sich von ihm und ging ein paar Schritte auf mich zu. "Bitte Warte", bat Konan sie," Er hat im Moment Berührungsprobleme, dies ist nichts ungewöhnliches. Eben wollte, der junge Herr seinem Bruder helfen, doch als er ihn berührte, wurde es nur schlimmer". Ich musste schlucken und nickte. Sakura stand dort und starrte mich an. Dann lächelte sie:" Das schaffen wir schon wieder, Sasuke", und griff nach meiner Hand. Ich zuckte kurz zusammen, doch nachdem ich Sakura's hoffnungsvolles Lächeln sah, griff ich ebenfalls nach ihrer Hand und nickte.
Als ich ihnen dann versuchte mit Nachrichten, zu erklären, dass ich nicht mehr reden kann, da meine Stimme mich an diesen Moment zurückholt und mich es noch einmal erleben lässt, erzählte ich ihnen auch, was eben passiert war, als sie hereinkamen und ich mich erinnerte. Ich erzählte, dass meine eigene Schreie immer lauter in meinem Kopf hallten und ich mir einbildete, dass Itachi, Kisame gewesen wäre. Nachdem ich ihn das erzählt hatte, meldete sich Konan zu Wort:" Vielleicht sollte man einen Psychologen in Erwägung ziehen", schlug sie vor. "Wir werden nach jemanden Ausschau halten, danke für den Rat", bedankte sich meine Mutter. Sie streichelte meine Wange, doch mir jagten wieder Bilder durch den Kopf. Die Bilder, wie mir Kisame ebenfalls so meine Wange strich. Ich zog meinen Kopf weg und schüttelte ihn. Meine Mutter sah mich traurig an. "Wie lange wird er denn hier bleiben?", fragte Kiba. Konan schaute nach oben und seufzte:" Das kommt ganz auf ihn an. Mindestens 2 Wochen", antwortete sie. Er lächelte," das bedeutet ja, dass wir bald wieder ins Café gehen können", bemerkt er.
Itachi schaute auf seine Uhr:" Wie lange dürfen wir noch bleiben? Wir haben 16:30 Uhr", erkundigte sich Itachi. "Bis sechs Uhr", antwortete Konan. Itachi nickte und lächelte mich an:" Dann musst du uns noch eine Weile ertragen, Sasulein", meinte er. Daraufhin musste ich lächeln und nickte. Die restliche Zeit verging leider viel zu schnell. Sie erzählten mir noch von der Strafarbeit, die Deidara anfertigen musste und sie unterhielten sich darüber, wie die nächsten paar Wochen aussehen sollte. Sie meinten, dass sie mich täglich besuchen kommen und den wichtigen Stoff, wie Mathe oder Biologie erklären und mir dann bei den Hausaufgaben helfen. Ich stimmte dem zu und freute mich schon auf morgen, wenn sie mich besuchen kommen. Leider verließen alle dann das Krankenhaus nacheinander und ließen mich alleine in der Stille. Das einzige, was mich ablenkte war, dass Konan mir alle Hobbit Teile vorbeibrachte und sie praktisch in mich aufgesogen hatte. Und ja ich kann jetzt verstehen, warum alle die Filme so gut finden.
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Never Again
RomanceDie Geschichte handelt von Sasuke, der in den Sommerferien einen Jungen kennenlernt. Nach der Trennung mit ihm kann er Sasuke aber noch nicht loslassen und will weiterhin ein teil seines Lebens sein. Alles weitere wäre ein Spoiler also viel Spaß bei...