Sasuke's Sicht:
Schon nach wenigen Tagen merkte ich, wie mein Körper am genesen war. Da ich kaum noch Schmerzmittel benötigte, fragte ich Konan, ob ich nicht nach Hause gehen könnte. Doch Konan erklärte mir, da ich noch keine ruckartigen Bewegungen machen durfte und manche Körperhaltungen vermeiden müsste, sollte ich noch mindestens eine Woche, zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Und obwohl meine Familie, Sakura und Kiba mich täglich besuchen kamen, fühlte ich mich einsam. Denn außer ihnen war, mein betreuender Arzt und Konan die einzigen Menschen, mit denen ich Kontakt hatte. Da waren die Stunden, in denen sie mich besuchten das Highlight des Tages. Außerhalb der Besuchszeiten, schaute ich mir Filme an, die mir Kiba vorbeibrachten. Doch auf Dauer, wurde auch dies ermüdend und ich starrte den Rest des Tages aus dem Fenster und stellte mir vor, wie jeder Mensch seinen Alltag nachging, währenddessen ich hier drinnen gefesselt war.
Doch heute morgen, passierte etwas überraschendes. Gegen neun Uhr, wurde eine Frau in mein Zimmer gebracht. Sie hatte langes blondes Haaren und lächelte mich an, als sie an meinem Bett vorbeigeschoben wurde. Auch Konan, die die Frau mit dem Rollstuhl, durch das Zimmer schob, begrüßte mich. Ich lächelte zurück und beobachtete, wie Konan ihr aus dem Rollstuhl half und ins Bett legte. An ihrem Gips, erkannte ich, dass sie sich am Bein verletzt hatte. Als sie bemerkte, dass ich auf ihr Bein starrte erklärte sie mir:" Ist während Sport passiert. Bin doof nach einem Sprung aufgekommen. Leider musste der Bruch Chirurgisch korrigiert werden". Ich nickte und schaute sie bemitleidend an. "Was ist los? Kannst du nicht reden?" fragte sie mich. Ich schaute beschämt zu Boden, als sich dann auch Konan zu Wort meldete:" Er kann nicht reden. Also wenigstens im Moment nicht"," Warum?", fragte die Frau. "Vielleicht, solltest du ihm das lieber selber fragen", riet Konan ihr. Sie starrte mich verwirrt an, doch reichte mir dann die Hand, "Mein Name ist Ino, schön dich kennenzulernen", meinte sie. Statt ihre Hand zu nehmen, winkte ich ihr zu und tippte in mein Handy:" Ebenso, mein Name ist Sasuke", und gab ihr das Gerät. Skeptisch nahm sie das Handy, las die Nachricht und blickte mich verwirrt an. "Warum bist du denn im Krankenhaus?", erkundigte sie sich. Ich streckte meine Hand aus und deutete auf mein Handy. Doch als sie mir es widergeben wollte, streiften sich unsere Hände und ich ließ es fallen. Sie schaute zu mir:" Berührungen sind auch ein Problem?", stellte sie fest. Ich nickte und hob mein Handy auf. Ich musste überlegen, was ich ihr sagen sollte. Nach kurzer Zeit entschied ich, das zu schreiben:" Ich wurde vor 5 Tagen, in der Schule, verprügelt". Nachdem sie es las, schaute sie mich mitleidig an und sagte:" Tut mir leid", ich schüttelte meinen Kopf, um ihr zu signalisieren, dass es ihr nicht leid tun muss, doch sie entgegnete:" Tut mir auch leid, dass ich eben so unsensibel war". Ich nickte, um mich bei ihr zu bedanken. Auf einmal meldete sich Konan zu Wort:" Dann geh ich mal nach den anderen Patienten gucken", erklärte sie uns und verließ den Raum.
Nachdem die Tür zuflog, stieß Ino einen kurzen Schrei aus," Jetzt weiß ich woher ich dich kenne! Du gehst auf dieselbe Schule wie ich, oder?", ich zuckte mit den Schultern. "Ich sehe dich manchmal an den Bänken!", erklärte sie mir. Ich nickte. "Genau jetzt erinnere ich mich! Vor fünf Tagen hörten ich und meine Freunde einen Krankenwagen! Der war dann wohl für di-", stockte sie, als sie bemerkte dass ich meinen Blick abgewandt hatte. "Entschuldigung, dass ich erneut unsensibel war", entschuldigte sie sich. Ich drehte mich wieder zu ihr und lächelte sie gezwungen an. Danach unterhielten wir uns noch lange über unsere Schule und unsere Lehrer. Und obwohl die Konversation eher schleppend war, da ich meine Fragen und Antworten in mein Handy tippen musste, wirkte es so als wenn Ino dieses Gespräch genießen würde. Auch ich fand es schön mit einer Person zu reden, die mich nicht, wie die vergewaltigte und psychisch gestörte Person behandelte, die ich war. So unterhielten wir uns, bis die Besuchszeit begann. Da ich wusste, dass meine Eltern mich erst nach der Arbeit besuchen konnten, mein Bruder in der Uni war und Kiba und Sakura Schule hatten, erwartete ich niemanden. Doch als ich hörte, wie die Tür geöffnet wurde, beugte ich mich vor um zu sehen wer hereinkommt. Vor mir stand ein junger Mann, mit kurzer blonden Haaren und himmelblauen Augen. Ich lehnte mich zurück und beobachtete ihn. Er begrüßte Ino und bewegte sich in ihre Richtung, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Als er vor dem Bett von Ino stand, bemerkte er mich und warf mir ein Lächeln zu. Ich lächelte gezwungen zurück. Ich fühlte mich Unwohl. Es fühlte sich so an, als ob jemand auf meiner Brust stände und mir mehr und mehr die Luft zuschnürte. Er wandte sich zu Ino:" Geht's dir wieder besser?". Sie lachte kurz auf und deutete auf ihr Bein," Den Umständen entsprechend", entgegnete sie. Er lachte ebenfalls kurz auf und legte seine Hand auf seinen Hinterkopf. Auf einmal schossen mir Bilder durch den Kopf, in denen Kisame genau dieselbe Bewegung machte. Ich drehte mich ruckartig um und kauerte mich zusammen. Ich hörte ihn sagen:" Wer ist das?"," Das ist Sasuke. Er ist schon etwas länger hier. Er geht auf dieselbe Schule wie wir", erklärte Ino. "Ach, so ist das also", stellte er fest. Ich hörte Schritte an mich näherkommen, woraufhin ich mich nur noch mehr verkrampfte. "Mein Name ist Naruto, schön dich kennenzulernen", sagte er zu mir. Auf einmal hörte ich Konan reinkommen:" Sasuke, deine Freunde sind d-","Sasuke!", schrie sie. Sie schrie Naruto an:" Gehen sie weg von ihm!!". Ich hörte Schritte, die sich schnell von mir entfernten. Dann hörte ich Konans Stimme direkt neben mir:" Sasuke, es ist alles in Ordnung! Hier wird dir nichts passieren!", doch ich war wie erstarrt. In meinen Kopf spielten sich die Ereignisse erneut ab. Wie er mich berührte, mich streichelte und anlächelte. Konans Stimme wurde leiser:" Bitte verlassen sie den Raum","O-Ok", hörte ich noch als Antwort, bevor sich die Tür öffnete. Dann näherten sich erneut, mehrere Schritte. Eine vertraute Stimme ertönte in meinen Ohren:" Sasuke wir sind's. Kiba und ich.", sagte sie ruhig. Als ich die Stimme identifiziert hatte, richtete ich mich auf und umarmte sie. Ich klammerte mich an sie, wie ich mich versuchte an der Realität zu klammern.
Langsam bemerkte ich was gerade um mich geschehen war. Erst jetzt realisierte ich, dass ich meine Arme um Sakura geworfen hatte. Sofort löste ich mich von ihr und betrachtete das Bild, dass sich mir darbot. Links von mir, stand Konan mit rotem Kopf und rechts, meine zwei erstarrten Freunde, die mich besorgt musterten. Ich blickte voller Scham zu Boden. Konan atmete beruhigt aus:" Danke Sakura. Ohne dich hätte ich nicht gewusst, was ich hätte machen sollen"," Da gibt's nichts zu danken", erklärte sich Sakura. "Wie auch immer. Wir müssen nun ein paar Untersuchungen machen, um auszuschließen, ob die Wunden aufgerissen sind", meinte Konan. "Und was, wenn sie aufgerissen sind?", fragte Kiba. "Dann müssen wir erneut operieren", erklärte Konan. Mir rollte eine Träne hinunter. "Alles ok. Es wird schon nicht erneut aufgerissen sein", meinte Sakura. Konan nickte:" Wahrscheinlich, denn ansonsten könnte man schon langsam Symptome erkennen. Dennoch sollten wir das zu 100% ausschließen", bestätigte sie. Ich nickte und richtete mich auf. Konan, brachte mir kurz darauf einen Rollstuhl, auf dem ich mich setzte und dann von ihr aus dem Zimmer geschoben wurde. Als wir im Flur waren, sah ich ihn. Er stand dort und sah verzweifelt und traurig aus. Ich wandte mich von ihm ab und auch Konan drehte mich von ihm weg. "I-Ich w-wollte nicht d-das-", stammelte er bevor Sakura ihn unterbrach:" Ich glaube du hast genug getan!" entgegnete sie ihm. Konan ließ die Griffe des Rollstuhls los und erklärte Sakura:" Kannst du mit Sasuke bitte bis zur Ecke da hinten fahren", und deutet auf die Ecke," Ich komm gleich nach", fügte sie noch hinzu. Als ich zur Ecke geschoben wurde schaute ich noch einmal hinter mich und sah, wie Konan mit ihm redete. Er stand dort, mit dem Blick nach unten gesenkt, einen Arm vor dem Oberkörper verschränkt und den anderen am herunterhängen. Er sah so aus, als wenn es ihm leid tun würde. Ich wusste das es nicht seine Schuld war. Es war meine. Ich hatte überreagiert, doch egal wie sehr ich es versuchte, manche Situation sind so, als wenn sie einen Schalter in mir umlegen und dagegen kann ich nichts tun. An der Ecke angekommen, wandte ich mich von ihm ab und zu Sakura hin. Sie lächelte mich an. Gemeinsam warteten wir auf Konan. Kurze Zeit später kam sie auch und wir bewegten uns dann gemeinsam zu den Tests.
Tatsachlich waren alle Tests negativ, das bedeutete, ich musste keine erneute OP machen. Als wir dann wieder in meinem Zimmer gingen, war Naruto nicht mehr da. Nur Ino lag in ihrem Krankenbett und begrüßte mich. Ich winkte ihr zu und legte mich dann auch in mein Bett. Leider mussten, Sakura und Kiba, dann auch schon wieder gehen. Als sie gingen sagten sie mir, dass wir uns morgen wiedersehen würden. Ich lächelte zum Abschied, bevor sie das Zimmer verließen. Ich schaute auf mein Handy und sah dass meine Eltern heute nicht mehr kommen konnten, da beide heute länger bei der Arbeit blieben mussten. Und Itachi schrieb mir, dass auch er nicht mehr kommen kann, da er mit anderen Studenten am lernen war. Irgendwie machten mich diese Nachrichten traurig, aber sie erleichterten mich auch ein wenig. Denn meine Eltern haben bisher, noch nicht mit mir darüber geredet, dass ich schwul bin. Zuerst dachte ich, dass sie mich schonen wollten, aber langsam denke ich, dass sie sich selbst vor dem Thema drücken. Ich überlege die ganze Zeit, ob sie mich akzeptieren werden oder mich verstoßen werden. Daher freue ich mich, dass ich es heute nicht herausfinden werde.
Da ich heute nun nichts mehr zutun hatte, schaute ich zusammen mit Ino einen Film, den uns Kiba mitgebracht hatte."Captain America: The First Avenger", hieß der Film. Ich kannte ihn nicht, doch Kiba schwor mir, dass ich ihn lieben würde. Nachdem der Film zu Ende war beschloss ich, Kiba nach den restlichen Filmen zu fragen. Als ich den Fernseher ausschaltete, erzählte mir Ino:" Ich soll dir noch von Naruto sagen, dass er dich in keiner Form verletzen wollte". Ich schüttelte meinen Kopf und tippte in mein Handy:" Es ist nicht seine Schuld sondern meine", und gab es ihr. Nachdem sie es gelesen hatte schaute sie mich fragend an," Das was du mir erzählt hast, stimmt nicht, oder?", wollte sie wissen. Ich nickte, nahm mir mein Handy zurück und tippte:" Es ist nicht die ganze Wahrheit", erklärte ich ihr." Willst du mir sagen, was noch passiert ist?", fragte sie. Ich nahm mein Handy und überlegte. Kurz darauf dachte ich, dass ich ihr vertraue kann und tippte die ganze Geschichte in mein Handy. Obwohl dies mehrere Minuten benötigte, wartete sie geduldig, bis ich ihr mein Handy gab. Als sie las, wer mich schlug, warum er mich schlug, was er noch getan hatte und, dass die dies der Grund war, warum ich nicht mehr reden und Berührungsängste hatte, wurden ihre Augen immer größer. Sie schaute mehrfach voller Mitleid auf. "Das hättest du mir früher sagen sollen, dann hätte ich Naruto gewarnt", meinte sie." Es tut mir so unendlich weit, was man dir angetan hat", erklärt sie. Ich lächelte sie an," Wenn du jemals meine Hilfe brauchst, zögere bitte nicht, mich zu fragen", bietet sie mir an. Ich nickte, als eine Träne meine Wange runterlief. Ich wischte sie weg und lächelte Ino an. Ich formte mit meinen Lippen ein "Danke", daraufhin sagte sie:" Da gibt es nicht zu danken, dass ist selbstverständlich". Wir unterhielten uns noch eine Weile bevor wir dann einschliefen.
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Never Again
RomanceDie Geschichte handelt von Sasuke, der in den Sommerferien einen Jungen kennenlernt. Nach der Trennung mit ihm kann er Sasuke aber noch nicht loslassen und will weiterhin ein teil seines Lebens sein. Alles weitere wäre ein Spoiler also viel Spaß bei...