Ein Tod kommt selten allein

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Chuckys POV:

Ich saß auf Violets Schreibtisch und sah ihr zu, wie sie sich umzog. Ich musste mich dabei stark zusammenreißen, damit ich nicht über sie herfiel. Ihr Körper war ziemlich scharf. Sie besaß einen knackigen tranierten Hintern und ihre Brüste waren schön groß. Genau so wie ich es liebte. Doch ich musste noch etwas Geduld haben, bevor ich mich ihr offenbarte. So bemühte ich mich, an ekelhafte Dinge zu denken, um keinen hoch zu bekommen. Schlussendlich stand sie vor mir, komplett in schwarz. Ihr Gesicht war ganz rot vom vielen Weinen.

Tja, deine Mutter hatte es nicht anders gewollt! Sie hätte mich damals eben nicht abschießen dürfen!

Doch da war wieder das kleine Gefühl von Mitleid, das sich tief in mir regte. Eine Woche lang hatte Violet durchgeweint und war nicht zur Schule gegangen. Sie hatte nur auf dem Bett gelegen und wenn sie mal nicht geweint hatte, hatte sie sich Horrorfilme reingezogen und dabei Haufenweise Nachos mit Käsesauße gegessen. Ich hatte ihr dabei reglos zugesehen und hätte sie am liebsten getröstet und in den Arm genommen. Doch ich rief mir immer wieder ins Gedächtnis, dass ich kurz vor meinem Ziel nicht schwach werden durfte. Ich fand es auch besonders amüsant, wie dumm und naiv Sarahs Auserwählter war. Er beschuldigte seine eigene Tochter für den Tod der Mutter, aber das war ja auch mein Plan. Ich musste ihn nur noch zu Ende ausführen.

"Machs gut Chucky. Ich muss jetzt zur Beerdigung! Weißt du was das Traurigste ist?", fragte sie mich und schniefte, "mein Dad kommt nicht mal zur Beerdigung!"

Eine Träne lief ihre Wange hinunter und ich hätte sie am liebsten weggestrichen. Ich hasste es, Violet weinen zu sehen. Bei anderen war es mir egal. Ich liebte es andere leiden zu sehen. Aber nicht bei Violet. Sie war besonders. Und ich glaube, dass ich langsam immer mehr Gefühle für sie entwickelte.

"Wir sehen uns dann!", nuschelte sie, setzte mich auf dem Bett ab und verließ das Zimmer. Ich löste mich aus der Starre und kletterte auf ihr Fensterbrett, um aus dem Fenster zu sehen. Ich beobachtete sie, wie sie in ein Auto stieg und davonfuhr.

Zeit, den zweiten Teil des Plans auszuführen!

Ich lief den Gang bis ganz nach hinten. Nun stand ich vor der Tür des Büros von Violets Vater. Ich hatte ihn öfters dabei beobachtet, wie er ein und aus ging. Ich nahm aus meiner Hosentasche einen kleinen Holzhammer, den ich in Violets Zimmer gefunden hatte und schlug mit ihm solange auf das Holz der Tür, bis es durchbrach und ein Loch entstand. Ich stieg locker hindurch, wobei ich mir jedoch einen Schnitt am Oberarm zuzog. Es brannte höllisch und ich zischte. Ich berührte die Wunde, die etwas blutete. Ich seufzte frustriert auf.

Ich wurde wieder menschlich! Wie gerne wäre ich doch wieder in einem normalen Körper! Dann könnte ich mit Violet zusammen sein!

Ich schüttelte den Kopf.

Ich durfte jetzt nicht an sie denken! Ich musste an den Plan denken! Ich tat das Alles nur für sie! Wenn ich sie zur Mörderin machte, dann würde es niemand auch nur mehr wagen, sie anzusehen! Deswegen musste ich jetzt herausfinden, wo ihr Vater arbeitete!

Ich sah mich gründlich im Raum um, das büromäßig eingerichtet war. Auf dem Schreibstisch, der links in der Ecke stand, fand ich was ich suchte. Ich kletterte den Stuhl nach oben und klappte den Laptop auf, der mit einem Passwort geschützt war. Das beeindruckte mich jedoch nicht, da ich schon unzählige Passwörter geknackt hatte. Ich war schon in der Highschool ein richtiger Hacker gewesen. Schon eine Minute später war ich drin und hätte bereits bei dem Hintergrund kotzen können. Dieser Widerling stand da mit Sarah auf einem Steg vor dem Meer. Es war also ein Urlaubsfoto. Vor ihnen stand ein etwa 3-jähriges Mädchen und ich musste doch wieder lächeln.

The Lover of a Doll [Chucky FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt