1 My heads under water but I'm breathing fine

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"Ruf Scott!" hatte Derek gebrüllt, doch dann war Stiles das glitschige Telefon einfach so entglitten. Er hatte sich bloß nach dem verdammten Ding bücken wollen, doch beim Versuch es wieder aufzuheben hatte der paralysierte Derek sich offenbar nicht mehr halten können. Er war ganz einfach in den dummen Pool gefallen, war versunken wie ein Stein und ohne Stiles Hilfe würde er mit Sicherheit ertrinken.

Stiles warf noch einen letzten Blick auf sein Handy am Boden, ehe er dem Alpha mit einem beherzten Kopfsprung hinterher hechtete, um ihn zu retten.

Im Eintauchen in das kühle Nass wurde Stiles etwas klar: Die Situation vorhin hätte auch ganz anders verlaufen können, als plötzlich dieses monströse Vieh hinter ihm aufgetaucht war. Derek hätte sich auch ganz einfach die bewusstlose Erica schnappen, verschwinden und Stiles seinem Schicksal überlassen können, doch das hatte er eben nicht getan. Stattdessen hatte der tolle Übermacker sich zwischen Stiles und diese widerliche Echse geworfen, um gegen sie zu kämpfen und hatte Stiles zugerufen, dass er weglaufen solle, wobei er dann von dem Ungeheuer gekratzt und dadurch vergiftet und paralysiert worden war.

War das wohl bloß der reine übergriffig-überbeschützerische Alpha-Reflex gewesen, oder bedeutete es mehr als das? Stiles wagte es kaum zu hoffen, aber möglicherweise war es Derek ja doch nicht vollkommen gleichgültig, ob er lebte, oder starb, auch wenn der, dumme, alte Grummelwolf immer so furchtbar feindselig tat?

Stiles hatte den Versunkenen erreicht, schnappte sich einen Arm und zerrte ihn wieder zurück an die Wasseroberfläche, wo Derek gierig nach Luft schnappte:

"Wo ist es hin? Wo ist es? Kannst du es sehen?" fragte Stiles und sie beide blickten sich panisch nach der echsenartigen Kreatur um. Von ihr selbst war zwar gerade weit und breit nichts zu sehen, dafür hörten sie nun ihr Gebrüll.

Es wäre ja auch zu schön um wahr zu sein gewesen, wenn das Biest sich nun einfach so gesagt hätte 'In Ordnung, für heute habe ich genug Unheil gestiftet. Jetzt beginnt mein wohlverdienter Feierabend und ich gehe heim zu Misses Monster. Macht's gut, Leute!'

Stiles blickte sich hektisch nach allen Seiten um, doch gerade war von der Kreatur gerade wieder nirgendwo etwas zu sehen. Er paddelte angestrengt mit den Füßen und dem einen freien Arm, den er zur Verfügung hatte. Den anderen hatte er fest um Dereks schmale Hüfte gewunden, damit der Gelähmte ihm nicht entglitt. Eher beiläufig bemerkte Stiles dabei, dass Dereks Körper sich genauso anfühlte, wie er sich das immer vorgestellt hatte, stahlharte Muskeln und nicht ein Gramm überschüssiges Fett.

Eine Unverschämtheit!

Das Ganze wäre längst nicht so mühsam, wenn sich ihrer beider Kleider nicht so vollständig mit Wasser vollgesogen hätten. Natürlich hätte Stiles anfangen können, sie beide auszuziehen, um sich diese ganze Lebensrettungssache ein wenig leichter zu machen, aber nicht, wenn das erstens bedeutete, dass er dafür vor diesem athletischen Halbgott seinen blassen, mageren Körper herzeigen musste und er zweitens dann auf unbestimmte Zeit Haut an Haut mit Mr. Fitness hier im Pool herumpaddeln musste.

Nein, besten Dank, da zog er doch wirklich den Tod durch ertrinken vor.

(Und möglicherweise stimmte etwas mit seinen Prioritäten nicht?)

In seine höchst peinlichen Gedanken hinein bellte Derek nun ungeduldig:

"Und holst du mich nun hier raus, ehe ich ertrinke?"

Stiles zuckte schuldbewusst ein wenig zusammen und erwiderte lauter als nötig:

"Du hast Angst zu ertrinken? Ist dir eigentlich das Ding mit den messerscharfen Zähnen aufgefallen?

"Und ist dir aufgefallen, dass ich vom Nacken abwärts gelähmt in acht Fuß tiefem Wasser treibe?" knurrte der Werwolf böse.

Warum musste der Kerl eigentlich immer so herumbrüllen? Stiles war vielleicht bloß ein minderbemittelter, kleiner Mensch, aber sein Gehör funktionierte dennoch recht gut. Unter normalen Umständen hätte er sicherlich einen Konter parat gehabt, aber weil er vor lauter Anstrengung kaum Luft bekam und außerdem mit jedem Wort stets ein wenig von dem widerlichen Chlorwasser schluckte, blickte Stiles sich lediglich noch einmal in der Schwimmhalle um, so gut er es vermochte, verkündete dann: "Okay! Ich sehe es nicht!" und schickte sich nun an, gemeinsam mit Derek zum Beckenrand hinüberzuschwimmen, an die Stelle, wo er sein Handy hatte fallenlassen.

All of meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt