9Give your all to me, I'll give my all to youTeil 6: Die Hochzeitsnacht

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Stiles war auf dem Beifahrersitz eingeschlafen, lediglich aufrecht gehalten von Lehne und Gurt. Derek warf seufzend einen Blick auf den Beifahrersitz. Ihre Hochzeitsnacht würden sie wohl verschieben müssen, dachte er ein wenig wehmütig bei sich, denn er würde seinen erschöpften Liebsten dafür sicherlich nicht extra aufwecken. Vielmehr stellte er sich jetzt schon darauf ein, ihn gleich zuhause nach oben zu tragen, ihm vorsichtig die Schuhe auszuziehen und ihn ins Bett zu befördern, damit er sich nach diesem turbulenten Tag ein wenig ausruhen konnte.

Derek musste lächeln. Stiles sah so unglaublich lieb, süß und unschuldig aus, wenn er schlief, beinahe wie ein Kind. Niemand käme in solchen Momenten darauf, dass dieser Mann es faustdick hinter den Ohren hatte.

SEIN Mann!

Endlich!

Beinahe hatte Derek nicht mehr daran geglaubt, dass es irgendwann doch noch passieren würde. Unwillkürlich glitt sein Blick hinab zu seiner rechten Hand am Steuer, an deren vorletztem Finger nun ein edler, schlichter Platinring steckte.

Sie waren da und kaum, dass Derek den Wagen anhielt, schreckte Stiles auf, setzte sich kerzengerade hin und nach ein paar Sekunden, die er brauchte, um sich zu orientieren wo er war, warf er Derek ein freches Grinsen zu:

„Verdammt! Auf diesen Moment habe ich schon den ganzen Tag gewartet!" schnurrte er, löste seinen Gurt und schwang sich dann mühelos hinüber zu Derek auf den Fahrersitz, um sich rittlings auf dessen Schoß zu setzen und sein Gesäß gegen dessen Schritt zu reiben.

Überrascht und gleichzeitig erregt von dieser unerwarteten Wendung der Situation stöhnte Derek leise auf und ließ Stiles kurz gewähren. Ihre Münder verschmolzen zu hungrigen, tiefen, warmen und atemlosen Küssen und binnen Minuten waren die Scheiben des Camaros beschlagen.

Äußerst widerwillig löste Derek seine Lippen nach einer Weile wieder von denen seines Angetrauten, um zu fragen:

„Willst du unsere Hochzeitsnacht tatsächlich hier im engen Wagen vollziehen, obwohl wir da oben ein großes, bequemes Bett haben?"

Stiles seufzte dramatisch und beschwerte sich:

„Du bist immer so vernünftig!"

Dennoch kletterte er von Dereks Schoß herunter und sie beide entstiegen dem Auto.

Ohne sich abzusprechen zogen sie im Treppenhaus beide ihre Jacketts aus und trugen sie vor der Hüfte, denn die alte, einsame Ms. Stringer aus dem ersten Stock, die zu jeder Tages- und Nachtzeit hinter ihrem Türspion lauerte, um mitzubekommen was ihre Nachbarn wohl so taten, musste ja nicht unbedingt den Schreck ihres Lebens bekommen, weil die beiden Jungs aus dem Dritten gerade eine beginnende Erektion vor sich her trugen.

Oben an ihrem Apartment angekommen zückte Derek seinen Schlüssel, doch kaum war die Tür offen, fiel Stiles einen Veränderung an ihm auf. Derek stellten sich die Haare auf, so wie sie es immer taten, wenn er in Alarmbereitschaft war.

Als sie sich vor zehn Jahren kennengelernt hatten; damals war Stiles noch ein sechzehnjähriger Schüler gewesen und sie hatten noch einen weiten Weg vor sich, um das Paar zu werden, dass sie heute waren; da hatte Derek ständig so ausgesehen und Stiles hatte das lediglich für eine eigenwillige Art gehalten, sich zu frisieren. Er hatte noch nicht gewusst, dass es sich um so etwas wie gesträubtes Fell handelte, weil Derek zu jener Zeit durch den gewaltsamen Tod seiner Familie schwer traumatisiert und in ständiger Alarmbereitschaft gewesen ist. '

Doch heute, nach all den gemeinsamen Jahren konnte Stiles seinen Geliebten lesen, wie ein Buch und so fragte er:

„Was ist los, Baby? Stimmt etwas nicht?"

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