13 Don't know what hit me, but I'll be allright - Teil 3, Nachempfindung

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Das Fieber ließ Stiles tagelang nicht los. Er schlief fast die ganze Zeit, doch selbst wenn er zwischendurch einmal wach war, war er kaum bei klarem Bewusstsein, sondern fantasierte und redete wirr vor sich hin. Wenn er schlief, dann träumte er offensichtlich sehr lebhaft, denn er zappelte, murmelte im Schlaf und manchmal weinte er sogar.

Noah Stilinski bekam es endgültig mit der Angst zu tun und er rief schließlich doch noch ihren Arzt Dr. Geyer an, welcher von nun an einmal täglich nach seinem Sohn sah. Er hatte dem besorgten Vater eine ganze Batterie von Medikamenten dagelassen, welche dieser Stiles mehrmals täglich verabreichte.

Der Sheriff hatte sich frei genommen, etwas dass er sich locker leisten konnte, denn er hatte beinahe drei Monate Resturlaub aus den letzten Jahren angesammelt und die verbrachte er nun eben an der Bettseite seines Sohnes.

Nach ihren Feierabenden kamen Melissa und Scott ebenfalls täglich vorbei und verbrachten die Nacht im Haus der Stilinskis, um Noah bei der Pflege seines Patienten zu unterstützen und um dafür zu sorgen, dass der Sheriff etwas aß und wenigstens ein bisschen Schlaf bekam:

„Es ist seltsam?" stellte Melissa heute beim Abendessen fest: „Warum hat Stiles bloß dieses hohe Fieber? Ihm scheint doch weiter nichts zu fehlen? Er hat jedenfalls weder eine Bronchitis oder Lungenentzündung. Und das Antibiotikum, das Dr. Geyer ihm verschrieben hat, sollte wirklich langsam mal anschlagen. Das gefällt mir gar nicht!"

Die Sorgenfalten auf Noah Stilinskis Stirn vertieften sich noch ein wenig.

Erst am Morgen des siebten Tages schien sich Stiles Zustand endlich ein wenig zu bessern. Die Temperatur sank und war nun nur noch ein wenig erhöht. Der Kranke hatte endlich auch wieder Appetit und er verlangte nach einem Stapel Pancakes mit Ahornsirup und Blaubeeren zum Frühstück. Nichts tat der erleichterte Vater lieber, als seinem Sohn diesen Wunsch zu erfüllen.

Stiles blieb zum Essen im Bett, sein Dad schob ihm den Fernseher herein und machte ihm Cartoons an. Nun gesellte sich auch noch Scott dazu, welcher sich mit seinem Teller direkt neben seinen besten Freund hockte und schon war es wieder wie früher, als die beiden Freunde noch kleine Jungen waren, am Morgen nach einer Pyjamaparty.

Zumindest bis die Pflicht rief und Scott entschuldigend erklärte:

„Sorry Bro, ich muss zur Arbeit. Deaton ist für ein paar Tage verreist und ich muss heute Morgen die Klinik öffnen."

Sie umarmten sich noch einmal und dann machte der angehende Tierarzt sich auf den Weg.

Nachdem Stiles sechs Tage mehr oder weniger verschlafen hatte, hielt ihn heute nichts mehr im Bett. Als erstes ging er nun einmal zum Duschen, weil er sich selbst ehrlicherweise eingestehen musste, dass er roch wie ein Rudel Pumas. Als sein Vater ihn anschließend an seinem Schreibtisch erwischte schimpfte er:

„Sag' mal, bist du größenwahnsinnig? Du bist knapp dem Tod entronnen und nun willst du hier schon wieder den braven Studenten spielen? Ab ins Bett mit dir, aber ganz schnell!"

„Aber Da-ad!" maulte Stiles langgezogen: „Ich bin doch kein Kind mehr!"

„Dann benimm' dich auch nicht so und sei vernünftig." erwiderte sein Vater streng:

„Ich kann aber nicht mehr liegen!" jammerte Stiles: „Mein Rücken tut mir weh! Ich mache auch nicht lange, versprochen! Sobald ich müde werde, höre ich sofort auf."

„Also gut. Aber ich habe dich im Auge, Sohn!" knurrte sein Vater und ließ Stiles schließlich gewähren.

Wie sich bald zeigen sollte, fehlte Stiles am Schreibtisch dann aber doch die Disziplin, um konzentriert arbeiten zu können. Wenn er versuchte, in seinen Fachbüchern etwas nachzulesen, dann schweiften seine Gedanken immer wieder ab. Die Buchstaben tanzten vor seinen Augen und es war ihm unmöglich, den Sinn der Worte zu erfassen, also gab er es nach einer halben Stunde wieder auf und er versuchte es mit ein wenig Fernsehen. Er zappte durch die Kanäle, blieb hier und da kurz irgendwo hängen, nur um dann doch gelangweilt weiter zu schalten. Seine Aufmerksamkeitsspanne reichte momentan nicht einmal aus, um einer flachen Sit-Com zu folgen und irgendwie zog es ihn ohnehin eher nach draußen. Die Sonne schien warm durch sein Fenster und Stiles hatte das dringende Bedürfnis nach frischer Luft, also schlich er sich hinüber zu seinem Vater, welcher in der Küche gerade dabei war, die Spuren des Pfannkuchenbackens zu beseitigen und fragte kleinlaut:

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