Nach einiger Zeit ist Cem auch wieder anwesend. ,,Jugendliche und Alkohol. Dass eins mal klar ist: du trinkst mir nie Alkohol. Und wenn du es schon tun musst: dann bitte so, dass ich es nicht mitbekomme", sagt Cem streng. Ich nicke. ,,Sagen sie alle. Ich habe meinen Sohn auch schon nachts besoffen aufgegabelt im Dienst", meint einer der männlichen Kollegen von Cem. ,,Das ist Marc", sagt Claudia. ,,Jap, der bin ich", lacht er. ,,Habt nur ihr Nachtschicht?", frage ich erstaunt. ,,Ne, Heidi und Klaus sind auch noch irgendwo bei einem Verkehrsunfall unterwegs", sagt Yule. Ich nicke. Dann geht der Pieper von Cem und Marc wieder los. Sie rennen davon. Eine halbe Minute später geht die Tür auf und ein fremder Mann und eine fremde Frau (beide in Uniform) kommen herein. Sie lassen sich neben uns fallen. ,,Wer bist du denn?", fragt der Mann. ,,Das ist Lisa. Sie wohnt doch bei Cem", erklärt Claudia. ,,Und was macht sie dann hier bei uns?", fragt er überrascht. ,,Ich wollte mal sehen, wie es bei euch zugeht", sage ich. ,,Nachts?", fragt die Frau. Ich nicke. ,,Na dann", meint der Mann. ,,Das sind jetzt übrigens Klaus und Heidi", sagt Yule. Ich nicke nur. ,,Also, willst du mal mit uns kommen? Sonst wird dir ja ganz langweilig", meint Heidi. Ich nicke. ,,Super, dann nehmen wir dich mit", sagt Klaus und holt sein Handy aus der Tasche. ,,Erst neun. Wir haben ja noch die ganze Nacht vor uns", seufzt er.
,,Deshalb heißt es ja auch Nachtschicht, Klaus", lacht Heidi. ,,Ja, trotzdem ist es die ganze Nacht. In der Zeit würde ich lieber in meinem Bett liegen", seufzt er. ,,Ja, da hast du ja schon recht", lacht Yule. Einige Minuten später geht der Pieper von Yule und Claudia los. Jetzt bin ich mit Klaus und Heidi alleine da. ,,Also, jetzt sind wir unter uns. Warum bist du wirklich hier?", fragt Heidi. ,,Habe ich doch schon gesagt", antworte ich. ,,Das ist aber nicht die Wahrheit, oder?", fragt Klaus. ,,Doch, ist es", sage ich. ,,Wenn du meinst. Wir wissen aber, dass es nicht stimmt", sagt sie. In diesem Moment geht der Pieper los und die Situation löst sich auf. ,,Komm mit", ruft Klaus und rennt los. Ich läuft ihnen nach. Wir rennen in einen großen Raum, in dem alle Streifenwägen stehen. Sie steigen in einen ein und ich nehme hinten platz. Dann brausen wir durch die dunklen Straßen. Nach Guten fünf Minuten sind wir da. ,,Was ist überhaupt los?", erkundige ich mich. ,,Suizidversuch", sagt Heidi knapp. Ich reiße meine Augen auf. Bitte nicht. Ich schaue zur Brücke und sehe ein Mädchen, ca. in meinem Alter, das auf dem Geländer sitzt und jeden Moment zu fallen droht. Ich läuft instinktiv auf sie zu. ,,Bitte, spring nicht", sage ich vorsichtig und leise. Sie erschrickt und schaut zu mir. ,,Geh weg", heult sie. ,,Bitte, komm vom Geländer weg", flehe ich sie an. Aber das Mädchen bewegt sich keinen Zentimeter. ,,Wie heißt du denn?", frage ich vorsichtig. ,,Celine", sagt sie und wischt sich eine Trane weg. Dabei hat sie wohl vergessen, sich festzuhalten, denn das Mädchen verliert das Gleichgewicht und stürzt in die Tiefe. ,,Neiiiiiin", brülle ich und renne zum Geländer. Sie liegt regungslos ca. 10 Meter tiefer. Ich sehe eine Treppe, seitlich der Brücke. Ich renne diese nach unten und knie neben diese Celine. Ich fühle nach ihrem Puls und kann einen leichte und und unregelmäßigen feststellen. Heidi und Klaus kommen mir nach. ,,Sie hat Puls", sage ich und bringe das Mädchen in die stabile Seitenlange. Wenige Minuten später höre ich ein Martinshorn und hoffe inständig, dass es ein RTW ist. Und tatsächlich: er hält direkt vor uns.
Es steigen vier leuchtende Personen (durch die Uniformen) aus und kommen auf uns zugerannt. ,,Lisa?", nehme ich verwirrt wahr. ,,Helft ihr doch", sage ich und achte nicht auf die verwirrten Blicke. Erst, als ich einige Schritte zurücktrete, erkenne ich Flo, Julia, Franco und Dustin. Ich setze mich etwas entfernt auf einen großen Stein. ,,Das hast du super gemacht", sagt Heidi lobend. „Hoffentlich überlebt sie es", sage ich und schaue zu, wie die Leute vom Rettungsdienst sie das Mädchen mit Kabeln an Geräte anschließen. ,,Bestimmt, Lisa. Du hast ihr das Leben gerettet", sagt Klaus und streichelt mir über den Rücken. ,,Komm, Lisa. Wir fahren zurück zur Wache", sagt Heidi und kniet sich neben mich. Ich nicke und folge ihr, zurück zum Streifenwagen. Wir fahren zurück und ich sitze ganz deprimiert und in mich gekehrt im Aufenthaltsraum der Dienststelle. Keiner um mich sagt auch nur einen Ton.Cem kommt sofort auf mich zu, als er sieht, dass etwas nicht stimmt. ,,Was ist denn los, Lisa?", fragt er. Aber ich antworte einfach nicht darauf. Klaus und Heidi erklären es ihm und den anderen. ,,Du hast doch alles getan, was in deiner Macht stand. Es ist nicht deine Schuld", redet Cem auf mich ein. ,,Könnt ihr mich nicht mal in Ruhe lassen?", rufe ich und verlasse wütend den Raum. Ich gehe an die frische Luft und laufe langsam zum Park, der gegenüber liegt. Dort setze ich mich auf eine Bank und genieße die Ruhe. Nach einigen Minuten setzt sich Yule zu mir. Anscheinend haben sie jemanden hinter mir hergeschickt. Aber ihre Anwesenheit stört mich nicht weiter, da sie mich in Ruhe lässt. ,,Lisa?", sagt sie nach einer Weile. Ich drehe meinen Kopf zu ihr. ,,Ist bei dir alles in Ordnung?", fragt sie. ,,Ja, alles bestens. Wie viel Uhr haben wir?", frage ich. ,,Fast ein Uhr. Bist du müde?", fragt sie. ,,Nein, aber ich habe kein Zeitgefühl mehr", antworte ich und schaue in den Sternenhimmel. Überall funkeln Sterne. ,,Gehen wir wieder rein? Nur noch Claudia und ich sind da. Die anderen hatten einen Großeinsatz", meint Yule. Ich nicke und laufe langsam neben ihr her. ,,Sollen wir mal schauen, ob Franco, Julia oder Paula drüben sind?", fragt sie. ,,Können wir machen", murmele ich. ,,Die können dir dann sich sagen, wie es Celine geht", meint sie und wir laufen zum Nachbargebäude.
Im Aufenthaltsraum sitzen Dustin, Flo, Julia und Franco. ,,Hey, wie geht es dir?", fragt Julia. ,,Geht. Was ist mit Celine?", frage ich. ,,Wird operiert aber scheint es zu überleben", sagt Franco. Julia stößt ihm mit dem Ellbogen gegen den Oberarm. ,,Franco", sagt Dustin. ,,Ja was denn? Ist doch die Wahrheit", meint er. ,,Schon okay. Ich wollte es ja wissen", sage ich. Zufrieden lächelt Franco vor sich hin. Wieder sagt niemand ein Wort. Nach einiger Zeit haben Julia, Franco, Dustin und Flo einen Einsatz und Yule und ich gehen zurück zur Polizeiwache nebenan. Dort setzen wir uns in einen leeren Aufenthaltsraum. ,,Sollen wir vielleicht ein bisschen Karten spielen?", schlägt sie vor. ,,Ja, kannst du Rommé?", frage ich. ,,Klar, kann ich", meint sie und packt die Karten aus. Wir spielen eine ganze Weile Karten und beachten die anderen nicht, die immer wieder kommen und gehen. Irgendwann bin ich so müde, dass ich mich zurücklehne und einschlafe. Gegen sechs Uhr tauchen die Leute zur Frühschicht auf und ich wache auf.
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Died in your Arms
FanfictionDieses Buch wird eine ff von AS/ASDS, da ich sowas schon lange nicht mehr geschrieben habe. Darin vorkommen werden vom Rettungsdienst Julia Mertens Paula Martinson Katy Jamili Franco Fabiano Dustin Florian Wehr und von der Polizei Paul Richter Cem...