Kapitel 1: Der Neue

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Ich, ein 18 Jahre altes Mädchen, lebte in einer kleinen Stadt im Norden Europas. In Trondheim schien nur selten die Sonne, aber regnen tat es auch nicht viel. Meistens hatte ich einen tiefen Schlaf und kam deshalb oft zu spät zur Schule.Es war mitten im Schuljahr, als ich wie so manchmal meine Augen auf schlug und mich aufsetzte. Ich hatte die ganze Nacht gut geschlafen. Ich sah mich in meinem Zimmer um und alles schien wie immer. Dann viel mein Blick auf den Wecker...Mist ich hatte verschlafen, ich würde zu spät zur Schule kommen. Schon wieder. Es war wirklich alles wie immer. Ich rannte die Treppen herunter und sprintete in die Küche. Meine Eltern waren schon auf der Arbeit, so wie jeden Tag. Ich ließ das Frühstück ausfallen, kramte mein Schulzeug zusammen und setzte mich in meinen kleinen schwarzen Polo. Ich fuhr zur Schule und parkte meinen Wagen auf einem freien Parkplatz. Ich rannte schnell zu meinem Klassenzimmer.

Außer Atem blieb ich vor der Klassenzimmertür stehen, wo mein Mathematikkurs ( 12te Klasse) bereits Unterricht hatte. Als ich an die grüne Holztür klopfte und die tiefe Stimme meines Mathematiklehrers mich hereinbat, öffnete ich vorsichtig die Tür und trat ein. Ich sah mich im Klassenzimmer um und merkte, dass hinten in der Ecke des Zimmers ein neuer Schüler saß. Er hatte blasse Haut, hochgeschnittene Wangenknochen und braunes Haar. Seine braunen Haare schimmerten im schwachen Sonnenlicht, das durch die Fenster fiel. Sein Blick war starr auf den Lehrer gerichtet. Es schien als bemerke er mich gar nicht. Langsam wanderte mein Blick wieder zurück zu unserem Mathelehrer, Herrn Stilinski. Er blickte mich erwartungsvoll an und ich setzte mich peinlich gerührt auf meinen Platz neben meiner besten Freundin Marie. Sie war meine allerbeste Freundin und wir hatten schon unsere ganze Kindheit gemeinsam verbracht. Von der Wiege bis jetzt auf dem Gymnasium hatten wir sogar die gleichen Schulen besucht...
Marie lächelte mich an und ich grüßte sie: " Hallo Marie. Entschuldigung das ich zu spät bin. Ich hab total verschlafen... Was habt ihr bissher gemacht?" Sie antwortete grinsend: "Auch einen guten Morgen Sophie. Du hast nicht viel verpasst. Wir haben bisher nur die Hausaufgaben kontrolliert, aber die schreibst du ja sowieso immer aus dem Internet ab. " Vorne an der Tafel begann Herr Stilinski eine Formel an die Tafel zu schreiben und ich blickte ein weiteres mal nach hinten, um den Neuen zu begutachten. Ich musterte ihn, seine blauen Augen waren immernoch auf den Lehrer gerichtet und er saß mit verschränkten Armen auf seinem Stuhl. Doch dann bemerkte er mich und unsere Blicke trafen sich. Mir lief es kalt den Rücken herunter, er sah mich mit so einem wütenden und zu gleich durchdringenden Blick an, dass ich mich wieder umdrehen musste, um nicht einen Nervenzusammenbruch zu erleiden. Bei diesem Gedanken musste ich schmunzeln. Ich beugte mich leicht zu Marie und fragte: "Wie heißt eigentlich der Neue?". Marie drehte sich unauffällig um und blickte den neuen Mitschüler an. Danach wendete sie sich wieder mir zu. " Ich weiß nicht viel über ihn, aber Herr Stilinski hat ihn unter dem Namen Lukas vorgestellt." Ich nickte kurz in ihre Richtung um ihr zu signalisieren, dass ich verstanden hatte und wendete mich ein letztes mal Lukas zu. Mit seiner makellosen Haut und diesen blauen, ja fast schon meerblauen, Augen sah er wunderschön aus. Ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihm abwenden. Ich war wie in einem Bann, aber Herr Stilinski riss mich aus meinen Gedanken: "Sophie, können Sie bitte diese Formel lösen?" Erschrocken fuhr ich herum. "Ähm, nein..also doch natürlich!" Schüchtern lief ich an die Tafel vor und betrachtete die weiße Kreide in meiner Hand, die mein Lehrer mir gegeben hatte. Dann wand ich mich der Formel zu. Eigentlich verstand ich nicht viel von Mathematik aber diese Rechnung konnte ich trotzdem lösen. Als ich mich umdrehte, um meinen Platz wieder einzunehmen, schoss mir die Röte ins Gesicht. Alle Blicke lasteten auf mir. Es stand meinen Klassenkameraden ins Gesicht geschrieben, dass sie jetzt eigenlich eine Blamage erwartet hatten, was bei mir normalerweise immer der Fall war. Stolz lief ich zu meinem Pltz zurück und setzte mich elegant nieder.

Die Einzigartige FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt