"Du blödes Arschloch sagst mir gar nichts.", schrie ich ihn wütend an und schon flog eine Teetasse auf ihn zu. Leider traf sie nur die Wand. Ich wünschte sie hätte ihn getroffen. Wieso habe ich dieses Arschloch eigentlich geheiratet, wenn es schon so schlimm am nächsten Tag ist? Er sollte sich freuen, nicht jeder hat so viel Glück und bekommt mich.
„Nun frage ich auch Sie Benjamin Kronprinz von Windston, sind Sie hierher gekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluss mit Ihrem Bräutigam Leon Alexander Kronprinz von Veriet den Bund der Ehe zu schließen? Wollen Sie Ihren Mann lieben und achten und ihm die Treue halten alle Tage seines Lebens? Dann Antworten Sie mit Ja ich will", richtet sich der Priester an mich.
Soll ich oder soll ich nicht?
Ich sehe meinem Verlobten in die Augen und überlege angestrengt. Für eine Pro- und Kontra-Liste ist es jetzt wohl zu spät oder? Vielleicht sollte ich einfach auf mein Bauchgefühl hören? Nein, das sagt mir nur, dass ich Hunger habe. Was mache ich jetzt nur? Kennt Ihr dieses Gefühl, wenn Ihr bei einer mündlichen Prüfung von Eurem Privatlehrer einfach die Antwort nicht wisst und er Euch mit so einem Blick der besagt: „Ach Benjamin das haben wir tausendmal durchgenommen und auch gestern habe ich es dir noch einmal erklärt. Du weißt doch die Antwort, also spuck sie schon aus", ansieht und Ihr Euch einfach nur denkt: „Ich kenne diese beschissene Antwort nicht, lass mich in ruhe oder hilf mir doch einfach!" und ihn mit diesem flehenden Blick ansieht. Tja genau so fühl ich mich gerade. Nur mit dem Unterschied, dass ich nicht weiß, wen ich so ansehen muss, wen ich fragen muss, um die richtige Lösung zu erhalten.
Ich vernehme Gemurmel, das von den Gästen kommt. Sie werden ungeduldig. Sie wollen eine Antwort. Glaubt mir hätte ich sie, würde ich sie euch auch geben. Ich reiße mich wieder vom Anblick der Gäste weg und sehe ihm in die braunen von Flammen umhüllten Augen. Sie sehen leicht sauer und genervt, aber vorallem verletzt aus.
Ein leises räuspern reißt mich aus den Gedanken. Der Priester.
Ach scheiß drauf. No risk, no fun!
Ich sehe meinem Verlobten tief in die Bernsteinfarbenen Augen, bevor ich endgültig den Beziehungsstatus Upgrade und ihn von meinem Verlobten aus zu meinem Ehemann mache.
Denn ich krächze ein lautes: „Ja ich will."
Was kann schon schiefgehen?Tja alles ist schief gegangen. Mein Ehemann ist ein Arschloch, entweder er ignoriert mich oder bringt mich durch peinliche Aktionen in Verlegenheit. Das habe ich bereits kurz nach dem Ja-Wort gemerkt. Er ist so ein Arschgesicht.
Gerade haben wir die Ringe ausgetauscht, die uns von einem süßen kleinen Mädchen gebracht wurden, als der Priester wieder laut zu sprechen beginnt und sagt: „Dann dürfen Sie sich nun küssen."
„Was hat er gerade gesagt. Ich muss mich wohl verhört haben", da werde ich schon durch eine Handlung Leons aus meinen Gedanken gerissen. Er nimmt mir den Schleier aus dem Gesicht und packt meine Wangen mit einem sanften, aber doch festen Griff und drückt mich blitzschnell näher zu sich, bevor er seine Lippen auf die meinen legt und dann schiebt er mir auch noch seine Zunge in den Hals. Ich bin so schockiert, dass ich mich nicht bewegen kann und dann war es auch schon wieder vorbei. Er entfernt sich langsam von mir, sagt aber noch, als er nah genug bei mir war, so dass nur ich es hören konnte: „Wir werden viel Spaß haben, mein kleines Frauchen" Mein Gesicht war noch nie so Rot, wie in diesem Moment.Außerdem muss ich jetzt hier in Veriet bleiben und für immer hier leben. Das hätte mir auch Mal vorher jemand sagen können. Wieso kann ich nicht einfach zurück nach Windston? Wir können eine Fernbeziehung führen und uns einmal im Monat oder noch besser nur einmal im Jahr zu einer Tasse Tee treffen. Aber nein Eheleute müssen ja zusammen bleiben blablabla. Wer hat sich den Scheiß eigentlich ausgedacht, dass will doch keiner!
Das ist übrigens auch der Grund für mein schreien.
Mein Vater reist heute ab, schließlich kann ein König nicht allzu lange in seinem Königreich fehlen und natürlich hab ich auch meine Koffer gepackt. Ist doch auch selbstverständlich, ohne mich würde Windston untergehen und mein armer Vater erst. Er hätte nichts mehr zu tun, wenn ich nicht mehr dort bin. Er würde vor Langweile umkommen. So ein Königreich ist doch schnell und leicht zu führen. Neija zurück zum Thema. Ich habe also meine Koffer gepackt, als Leon, mein Gemahl, einfach in mein Zimmer gekommen ist, ohne zu klopfen und sagt: „Oh du packst bereits deine Koffer. Du weißt, dass das eigentlich die Aufgabe der Diener ist. Aber egal, lass sie dann einfach stehen und sie werden in unser Zimmer gebracht." Dann war er auch schon wieder verschwunden. Ich war so perplex, dass ich erst Mal am Boden sitzen blieb und ihm einfach verständnislos beim weggehen zugesehen habe. Bis ich, wie von der Tarantel gestochen, aufgesprungen und dem Idioten nachgelaufen bin.
Ich habe ihn erst nicht gefunden, bis ich einfach wahrlos Türen in seinem Flügel aufgerissen habe und ihn schließlich in einem großen Büro gefunden habe. Er saß mit einer Tasse Tee über einige Dokumente gebeugt an seinem großen Schreibtisch.
„Was meinst du mit, ich zitiere 'Lass sie dann einfach stehen und sie werden in UNSER Zimmer gebracht'", schrie ich ihn wütend an.
„Wir sind verheiratet, da werden wir natürlich gemeinsam in einem Gemach schlafen", antwortet er mir ohne dabei aufzusehen.
„Ich weiß zwar nicht, wer dir ins Gehirn geschissen hat, aber ich werde wieder mit meinem Vater nach Windston zurückkehren, da habe ich schließlich Verpflichtungen", fauche ich ihn an. Er sah ganz genau das lodernde Feuer in meinen Augen, als er bei der Beleidigung aufgesehen hat.
Mein Gemahl stand auf, kam um den Tisch herum und sah mich mit Augen die vor Wut funkeln an und meint: „Deine einzige Verpflichtung liegt darin, für mich die Beine breit zu machen, hübsch als baldige Königin auszusehen und mir einen starken Thronfolger zu schenken", dies spuckt er förmlich aus, dabei packt er mich am Kiefer und fuhr mir mit seinem Daumen über meine vollen rosaroten Lippen. Ich war geschockt. Noch nie hat jemand so mit mir gesprochen. Das hat sich noch keiner getraut, deshalb sah ich ihn nur verständnislos an und wusste nicht, was ich erwidern soll. Er lächelt mich verächtlich an, ließ mich los und ging um seinen Schreibtisch herum. Er stand mit seinem breit gebauten Rücken zu mir und sah aus dem Schlossfenster.
„Worauf wartest du noch, geh und pack deine Sachen zu Ende und bring sie in mein, nein, unser Gemach oder schaff es einem der Diener an", sagt er mit rauer Stimme ohne mich dabei anzusehen.
Wie konnte er es sich wagen? Keiner redet so mit mir! Ich ging vor und nahm seine halbvolle Teetasse vom Schreibtisch.
"Du blödes Arschloch sagst mir gar nichts", dann warf ich die Teetasse mit so viel Kraft, wie ich hatte, auf ihn. Leider traf sie nur die Wand neben dem Fenster und hier sind wir nun. Ich stehe meinem wütenden Ehemann gegenüber, der mit meinem Wutanfall nicht gerechnet hat. Habe ich mich wirklich so in ihm getäuscht? Ich hätte dieses Arschloch nie heiraten sollen!
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My unwanted fiance
Teen FictionBenjamin hatte es nie leicht in seinem Leben. Seine Eltern sind arme Reisende, die ihre Kinder betteln schicken, auch rutscht ihnen gerne einmal die Hand aus. Als Benjamin dann 5 Jahre alt wird, die schockierende Nachricht, der Junge erkrankt an Gel...