Benjamin pov.
Als ich noch immer mit Tränen in den Augen in meinem verschlossenem Gemach liege, klopft es plötzlich an der Zimmertür, bevor vergeblich versucht wird, genau diese zu öffnen.
Daraufhin ist es kurz still. Doch im nächsten Moment höre ich auch schon eine leise und sanfte Frauenstimme, die hinter der großen Holztür mit mir zu sprechen beginnt: „Prinz, der König lässt nach Ihnen rufen. Es gibt jetzt Abendessen und der König erwartet, dass Sie auch kommen."Als ich nichts antworte, ertönt die weiche Stimme von Neuem:
„Prinz, bitte. Auf dem Weg hierher hat mich der Kronprinz aufgehalten und meinte, wenn Sie nicht aus dem Zimmer kommen wollen, wird er Sie holen und ihm ist es egal, ob Sie dann freiwillig raus kommen oder nicht."Leise seufze ich, ehe ich mich mit ächzenden Knochen aufrappel. Es ist ja schön und gut, dass mich mein achso geliebter Ehemann abholen kommen würde, allerdings brauche ich keine kaputte Zimmertür, denn ihm ist es Hundertprozentig zuzutrauen, dass er die Tür zerstören würde, wenn ich nicht rauskomme oder für seinen Geschmack zu lange brauche.
„Sag dem Verrückten, dass ich gleich kommen werde. Ich mach mich nur noch kurz frisch und ziehe mir etwas passendes an", sage ich laut genug, dass mich die Dienerin hinter der verschlossenen Tür hören kann. Schließlich muss ich mir noch die Trännenspuren von meinen Wangen waschen.
„Prinz...?", fragt diese leicht verwirrt.
„Meinem Ehemann, dem Kronprinzen, deinem Herrn und Meister dem sollst du es ausrichten", antworte ich leicht abwesend, da ich denke, sie weiß nicht wen ich mit 'Verrückten' gemeint habe.
Doch im nächsten Moment höre ich diese eine dunkle, melodische Stimme, die mich kurz meine Augen schließen lässt. Leon.
„Der Verrückte meint, dafür hast du keine Zeit mehr. Also komm raus oder ich trete die Tür ein", sagt der Kronprinz mit monotoner Stimme.„Oh Gott, er wirds wirklich noch tun und dann sieht er meine Tränen. Peinlich", denke ich mir.
Hastig laufe ich zu dem einzigen Spiegel in meinem Gemach und wische mir davor schnell meine trockenen Tränen mit meinem Stofftaschentuch aus dem Gesicht und hoffe dass man sie nicht mehr erkennen kann und meine leicht roten, geschwollenen Augen nicht auffallen.Dann setzte ich noch ein gespielt fröhliches, aber nicht zu übertriebenes, Lächeln auf meine Lippen, bevor ich die Türe aufsperre und in den Flur hinaus trete.
Auf dem Flur erwartet mich bereits Leon und eine zierliche Frau mit leicht gesenktem Blick. Leon ignorierend, mustere ich die Dienerin interessiert.
Sie ist eigentlich ganz hübsch. Braune lange Haare, braune Augen und ein rundliches Gesicht. Dazu ist sie nicht so abartig dünn wie andere Diener, die ich bereits hier gesehen habe, aber dick ist sie definitiv auch nicht.„Nimm sie dir doch gleich mit aufs Zimmer, dann kannst du sie auch noch ausziehen, wenn du sie anstarrst", vernehmen ich die wütende Stimme meines Ehegatten.
„Gute Idee, vielleicht mache ich das auch noch", antworte ich ihm, um ihn noch mehr zu reizen.
Im nächsten Moment werde ich durch meine noch offene Zimmertür geschubst, ehe diese mit einem lauten Knall zugeschlagen wird.
Leicht taumel ich, doch kann mich noch mit schwingenden Händen vor dem Umfallen retten.
„Was soll... ", beginne ich zu schreien, doch werde sofort von meinem gequältem Stöhnen unterbrochen, als ich mit einem kräftigen Ruck gegen die eben zugeschlagene Tür gedrückt werde.
Zwischen der Tür und dem Körper meines Ehemannes eingeklemmt, kann ich mich nicht mehr bewegen und als ich versuche den Größeren mit meinen Händen wegzuschubsen, pinnt er diese einfach mit einer seiner viel größeren Hände über meinen Kopf an die Wand. Dazu zwängt er noch eines seiner Beine zwischen meine. So stehen wir nun da Körper an Körper, Brust an Brust, Gesicht vor Gesicht und alles was er macht ist mich mit zornigem Blick anzustarren bis er mit seinem Gesicht näher rückt und mit Wut durchtränkter Stimme zischt: „Du gehörst mir, nur mir. Ich will nicht, dass du auch nur jemand anderen ansiehst, geschweige denn, dass du von jemand anderem angesehen wirst." Danach spricht er mit rauer und in gewisser Weise schon fast liebevoller Stimme weiter: „Alles an dir gehört mir, dein Körper, deine Seele, deine Gefühle...und deine Küsse."
Daraufhin spüre ich auch schon seine vollen, weichen Lippen auf den Meinen. Anfangs wehre ich mich noch gegen den sanften, aber doch bestimmenden Kuss, in dem ich versuche Leon mit meinem Körper wegzudrücken, doch funktioniert dies nicht, da er mit seinem Körper einfach noch näher an meinen rückt. Als ich mich dann schließlich gar nicht mehr bewegen kann, vergesse ich diese Versuche und spüre bald darauf nur noch seine Lippen. Auch wenn ich es nicht gewollt habe, versinke ich in diesem Gefühl und nach langem überlegen, was in Wirklichkeit vermutlich nur ein paar Sekunden waren, versuche ich seine Bewegungen zu erwidern.Der Gedanke daran, dass es mein erster richtiger Kuss ist, abgesehen von dem an unserer Hochzeit, den ich aber nicht erwidert habe, und ich ihn mehr oder weniger freiwillig Leon schenke, spukt in meinem Kopf herum. Doch anders als Gedacht, widert mich dieser Gedanke nicht an, genauso wenig wie dieser Kuss. Diese Gedanken...sie sind sogar irgendwie...schön?
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Hey ihr da draußen❤️,
schön, dass ihr meine Geschichte gefunden habt und sie auch lest.Mich würde mal interessieren,
... wie ihr die Geschichte so findet?
... mögt ihr die Charakter? Wen am liebsten?
... und allgemein alles drum und dran.
Würde mich freuen, wenn ihr mal eure Meinungen dazu dalasst.
~L
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My unwanted fiance
Ficção AdolescenteBenjamin hatte es nie leicht in seinem Leben. Seine Eltern sind arme Reisende, die ihre Kinder betteln schicken, auch rutscht ihnen gerne einmal die Hand aus. Als Benjamin dann 5 Jahre alt wird, die schockierende Nachricht, der Junge erkrankt an Gel...