PRØTECTEĐ ~ {𝓋𝓀𝑜𝑜𝓀}

•70•

Jungkook wacht auf und blickt um sich herum. Er merkt etwas auf seine Stirn und betastet den Gegenstand. Es ist ein Lappen, welcher mal nass gewesen war, nun aber eher feucht ist. Als er sich aufsetzt, erkennt er die genähte Wunde. Erst jetzt erinnert er sich an den vergangenen Abend und wie dieser enden musste. Er erinnert sich an sich selbst und wie unberechenbar er war.

Als er aufsteht und ins Schlafzimmer gehen möchte, erkennt er die vielen Glasscherben und das Wasser mit dem Schokoriegel. Nun erinnert er sich daran, wie die Anderen Taehyung angeschrien haben, er soll ins Schlafzimmer gehen. Jedoch haben sie das nicht allzu freundlich ausgedrückt. Es sind hier und da einige Beleidigungen gefallen, welche dem Jungen bestimmt zu schaffen machen.

Er spürt ein leichtes Stechen in seinem Herz bei dem Gedanken, dass er sich in der vorherigen Nacht um ihn kümmern wollte und er unsanft verscheucht wurde. Vorsichtig hebt er den Riegel auf und öffnet die Plastikverpackung als er die Treppen hinaufsteigt.

Er klopft leise an der Tür des Schlafzimmers an.
„Ja?"
Hört er Tae verschlafen sagen bevor er eintritt. Der Kleinere liegt noch im Bett und hat sich unter die Decke verkrochen.
„Morgen, Puppy.."
Haucht er und schließt die Tür lautlos, ehe er langsam auf das Bett zugeht. Der Braunhaarige sieht ihm zu, wie er sich langsam auf die Matratze setzt.

„Wie gehts dir?"
Fragt der Junge schlaftrunken und reibt sich die Augen.
„Schon viel besser als gestern.. Apropos gestern.."
Beginnt der Größere und wendet seinen Blick dem Boden zu.
„Es ist viel passiert.. Und ich bin dir vorallem eine Erklärung schuldig.."
Fährt er fort und spielt mit dem feuchten Lappen, welchen er immer noch in seinen Händen hält. Er schämt sich, weshalb ihm diese Worte nicht leicht über die Lippen kommen.

„Zuerst einmal tut es mir leid nachdem du mich so sehen musstest. Ich habe mich nicht beherrschen können und vorallem konnte ich dir keinen angenehmen Anblick verschaffen."
Tae muss etwas lächeln. Es rührt ihn auf gewisser Weise, da es ihn erinnert, dass auch Jungkook weich sein kann.
„Gestern sollte ich eigentlich für dich da sein. Ich kann mir vorstellen, was du jetzt durchmachen musst.."
Fügt der Mann hinzu. Tae zieht Jungkooks Arm leicht zu sich und greift nach seiner Hand.

Als sie sich gegenseitig ansahen, erkennt Jungkook ein Lächeln auf seinem Gesicht.
„Jin hat mir geholfen. Ich brauche nur etwas Zeit um alles einzuordnen, was passiert ist. Und außerdem weiß ich, dass alles was ich getan habe richtig war, auch wenn es sich nicht danach anfühlt."
Der Junge setzt sich auf und lächelt ihn an. Nun fängt auch Jungkook an zu lächeln, jedoch scheint er immer noch von Sorgen geplagt zu werden.

Erst jetzt erblickt er den Schokoriegel und das nasse Tuch in seiner Hand.
„Gefrühstückt habe ich auch schon.."
Behauptet der Mann mit einem Schmunzeln. Tae muss leise kichern.
„Und verarztet wurdest du auch schon.."
Fügt er hinzu und sieht in sein Gesicht. Jungkooks Haare besitzen keine Form und er sieht recht erschöpft und fertig aus.
„Kann ich irgendwas für dich tun?"
Fragt der Braunhaarige besorgt. Es ist das erste Mal, dass er ihn so sieht, weshalb er nicht weiß, was er tun soll.

Jungkook lacht.
„Mir helfen mein Versprechen zu erfüllen."
Fragend sieht Tae in sein Gesicht.
„Ich habe dir gestern vor der Abfahrt versprochen, dass wir nach der Rückkehr einen Kuchen backen werden. Nur habe ich nicht erwähnt, dass ich scheiße im Backen bin.."
Nun muss Tae lachen.
„Ich backe nie..!"
Wendet dieser ein.
„Dann brauchen wir entweder Jin oder ein Kochbuch."
„Such du das Buch, ich mache mich schonmal frisch."
Schlägt der Kleinere vor.

„Gut."
Jungkook beugt sich kurz vor und drückt ihm einen Kuss auf die Wange auf, bevor er das Zimmer verlässt. Der Braunhaarige steht auf, holt sich Anziehsachen und begibt sich ins Schlafzimmer. Diese Nacht schlief er wieder in seinen Schlafsachen. Er hat sich so unwohl gefühlt ohne Jungkook so entblößt zu schlafen. Generell war diese Nacht sehr einsam. Es hat ihn an die Zeiten erinnert, als er in diesem Apartment eingesperrt wurde und er in diesem leeren Gästezimmer schlafen sollte.

Ob ihn die Vorstellung beunruhigt mit seinem damaligen Entführer nun eine Beziehung zu führen? Nicht wirklich. Er vertraut ihm und irgendwann wird er nach einer Erklärung für sein damaliges Verhalten fragen.

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