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„Und du solltest wissen, dass ich eklige Sachen mit Menschen angerichtet habe. Ich will davon nichts verleugnen und mich auch nicht billig rechtfertigen."
Fährt Jungkook fort.
„Ich weiß, was ich bin und zu was ich in der Lage bin und das solltest du auch."
Erklärt er und steht auf.
„Moment mal..!"
Wendet Tae ein, bevor der Mann gehen konnte. Er setzt sich auf und sieht den Mann von unten an.

„Bereust du das, was du getan hast? Schämst du dich nicht dafür..?"
Fragt Tae mit bebender Stimme. Der Braunhaarige sieht wieder das Funkeln in seinen Augen.
„Ich schäme mich für das, was ich bin."
Erwidert der Schwarzhaarige und verlässt den Raum. Seine Stimme klang brüchig, als würde es ihm auf eine Weise wehgetan haben das gesagt zu haben. Tae erinnert sich daran, dass Jungkook ihm erklärt hat, dass er Emotionen doppelt so stark empfinden würde als er und das dieses Flimmern eine Art Signal dafür sein soll.

Der Junge lässt sich zurückfallen und denkt nach. Er fühlt sich verloren und alleine gelassen.. Tae kann sich immer noch nicht damit abfinden, was Jungkook mit seinen Opfern angestellt haben könnte.
Dieses Gespräch hat ihn so sehr aufgewühlt, obwohl ihm all das, was er sagte klar sein sollte. Er fässt sich an die Stirn und starrt an die Decke. Ihm geht es gar nicht gut..

~
Selbst nach einem ewig langem Gedankenwirrwarr kommt Tae auf kein eindeutiges Ergebnis. Er fühlt sich schlecht und elendig. Irgendwann steht er von seinem Bett auf und schleicht zur Tür. Im Flur ist es stockfinster, was dem Jungen einen Schauer über den Rücken jagen lässt. Nach alldem was er erlebt hat, ist die Angst im Dunkeln volkommen berechtigt.

Er schleicht sich an die Schlafzimmertür von Jungkook, klopft dreimal leise an und öffnet die Tür langsam. Jungkook liegt seitlich in seinem Bett und blickt geradewegs zu Tae hinauf.
„D-darf ich reinkommen?"
Flüstert der Junge.
„Natürlich.."
Erwidert der Schwarzhaarige und beobachtet den Jungen, wie er leise sein Zimmer betritt und die Tür kaum merklich schließt.

„Und.. Darf ich mich zu dir legen?"
Fragt der Braunhaarige schüchtern und spielt mit seinen Fingern. Jungkook schmunzelt und lächelt breit.
„Komm her, Puppy.."
Meint er und hebt die Decke an. Tae fängt ebenfalls an breit zu lächeln und freut sich diesmal, dass er bei seinem Spitznamen genannt wird. Er geht auf sein Bett zu und legt sich unter die Decke.

Der Junge dreht sich seitlich zu ihm hin und sieht Jungkook mit großen Augen an.
„Es tut mir leid, dass ich einfach in ein anderes Zimmer gegangen bin.. Du hattest Recht, ich hätte wissen sollten was du bist und zu welchen Sachen du fähig bist."
Gesteht er. Jungkook grinst und seine Augen fangen an zu funkeln.
„Komm her.."
Er hebt seinen Arm. Zuerst sieht Tae zögerlich zu seinem Arm, rutscht dann aber näher zu ihm und legt sich unter seinen Arm. Etwas komisch ist es schon, da Jungkook natürlich nur in Boxershort vor ihm liegt, aber der Junge fühlt sich trotzdem wohl.

Und plötzlich ist alles vergessen. Er denkt gar nicht mehr daran, dass Jungkook Menschen umgebracht hat und was er womöglich mit denen angestellt hat. Nun denkt er nur daran, wie schön es ist so zu liegen, festgehalten zu werden und gewärmt zu werden.
„Schlaf gut, Puppy.."
Haucht der Schwarzhaarige und streicht dem Jungen sanft durch die Haare. Tae lächelt breit, schließt die Augen und rutscht noch etwas unter die Decke.
„Du auch, Jungkook.."
Erwidert der Junge.

~
Jungkook hat den Jungen immer noch im Arm und dreht eine Strähne von seinem Haar ein. Er blieb die Nacht über wach und genießt immer noch Taehyungs regelmäßige Atmung.
Als sich der Junge murrend in seinen Armen regt, nimmt er seinen Arm von ihm weg.

Der Braunhaarige blinzelt mehrmals, rollt sich auf den Rücken und streckt sich. Jungkook betrachtet ihn mit einem sanften Lächeln im Gesicht.
„Morgen.."
Begrüßt er den Jungen, welcher noch müde zu ihm sieht.
„Mhh.. Morgen.."
Brummt er und lächelt. Jungkook lächelt breiter. Er dreht sich kurz auf seinen Rücken und nimmt etwas von seinem Schreibtisch.

„Ich bin kurz in der Nacht abgehauen.."
Meint er und reicht dem Jungen seinen Bilderrahmen. Der Braunhaarige bekommt große Augen und nimmt vorsichtig den Rahmen in seinen Hände. Schweigend betrachtet er das Familienfoto und merkt, wie in ihm so einiges hochkommt.
„Ich habe nachgedacht und habe mich an unser Gespräch erinnert, wo du von ihnen geredet hast.."
Erklärt der Schwarzhaarige und dreht sich wieder seitlich zu ihm hin.

Tae schluckt leise. Der Schwarzhaarige erkennt, wie die Mundwinkel des Kleineren nach unten rutschen und seine Augen glasig werden. Jungkooks Augen funkeln auf und er stützt sich auf seinen Arm. Mit der anderen Hand dreht er Taehyungs Gesicht zu sich.
„Tae.."
Fängt er an. Man kann die Besorgnis aus seiner Stimme deutlich raushören. Er streicht mit seinem Daumen vorsichtig eine kleine Träne weg, die über seine Wange rollt.
„D-danke, dass dus mir gebracht hast.."
Meint der Braunhaarige mit brüchiger Stimme.

Der Schwarzhaarige fühlt sich, als würde jemand sein Herz zusammendrücken.
„Bedanke dich nicht dafür, Puppy.. Warte, ich komme sofort wieder..!"
Der Mann steht auf und verschwindet aus dem Schlafzimmer.
Tae sieht wieder zum Foto und schluckt erneut. Er streicht mit seinem Daumen über das Glas und stellt es auf seinem Nachttisch.

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PRØTECTEĐ ~ {𝓋𝓀𝑜𝑜𝓀}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt