15. Mai 2018

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selbsthass.

jeden tag
aufraffen um zu überleben
jeden tag
ein klitzekleiner hoffnungsschimmer
durch die liebe
die liebe die ein paar wenige
scheinen zu geben

immer wieder
der abgrund der sich
plötzlich
unerwartet
auftut und einen hineinzusaugen scheint
immer wieder
dieses taube gefühl,
dass niemand einen braucht,
dass man unnütz auf dieser welt ist
immer wieder
geben leute die einem am wichtigsten sind dieses gefühl

diese leute die einem am
wichtigsten sind
sind meist die die einem am wenigsten beibringen
sie scheinen einen zu lieben
aber wenn sie es täten
würden sie einen nicht unvorbereitet
 ins kalte wasser werfen
unvorbereitet
in die weite welt stoßen

das ist selbsthass
hass den man auf diejenigen hat die einem am wichtigsten sind
weil sie einen nicht genug zu lieben scheinen
weil sie einen im moment des abgrunds alleine lassen (weil sie es nicht wissen)
weil man nichts auf die reihe bekommt
weil man verloren ist
aber alles projiziert man auf sich selbst

nur immer kurz kommt die bittere wahrheit ran, dass sie einen sehr wohl lieben, dass sie immer da sind obwohl sie vielleicht körperlich nicht anwesend sind und einen immer unterstützen wenn man etwas nicht schafft und dass man nie alleine ist. obwohl man sich im rausch des selbsthasses dies nie vor augen führt.

Gedanken I (2017-2019)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt