-Kapitel 2-

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**Celine's POV**

Ohne auch nur der mir unbekannten Person Beachtung zu schenken, öffnete ich meinen Spind. Als ich gerade dabei war nach meinem blauen Mathebuch zu greifen, bemerkte ich dass für eine sehr geringe Zeitspanne sich unsere Blicke trafen wobei ich ein Lächeln auf seinen Lippen wiederfand. Ich wand mich jedoch sofort ab und setzte, mit meinen nun vorhandenen Schulmateriallen, den Weg wieder fort.

Ich hatte nie Glück mit Jungs gehabt. Schließlich bin ich nur ein gewöhnliches Mädchen, welches den Schönheitsidealen nicht gerade entsprach. Doch machte es mir etwas aus? Vermutlich nicht, immerhin war ich noch nie eines dieser Mädchen gewesen, die für jeden dahergelaufenen Trottel geschwärmt hatten.

Ich war mir schon immer treu geblieben und würde meine Zeit nicht mit sinnlosen Lieberleien verschwenden, die in meiner späteren Biografie des Lebens nicht mal einen kleinen Platz am Ende wiederfanden.

Es gab natürlich immer ab und zu einen Jungen der ganz attraktiv war oder mich charakterlich sehr ansprach, aber mir war nie in den Sinn gekommen ihn jemals anzusprechen. Welche Vorteile würde so eine Aktion mit sich bringen? Ganz genau, keine.

In meinen Gedanken bemerkte ich, dass ich schon wieder nicht aufgepasst habe wo ich hinlaufe, wobei ich das Klassenzimmer komplett verfehlt hatte.

Die Schulglocke erklang und ich drehte mich sogleich um, um den ganzen Weg wieder zurückzurennen. Zerstreutheit, eine Eigenschaft die hundertprozentig auf mich zutraf, auch wenn ich das niemals offen zugeben würde.

Hastig stürmte ich noch schnell ins Klassenzimmer, bevor mein Mathelehrer die Tür schließen konnte. Ich spürte seine genervten Blicke auf mir ruhen aber er ging auf meine Verspätung nicht weiter ein.

Völlig außer Puste schmiss ich mich auf meinen Platz in der dritten Reihe, dabei versuchte ich so leise wie möglich meine Schulsachen auf den Tisch zulegen. Es herrschte Stille im Raum, woraufhin ich meinen Blick hob.

Augenblicklich stoppte ich mit dem Aussortieren meiner Schultasche, nachdem ich bemerkte, dass die Konversation aufgrund meiner Unruhen unterbrochen wurde. Direkt neben Mr. Yang stand der Junge, den ich vorhin an den Spinden begegnet bin.

Als er in meine Richtung sah, spiegelte sich wieder ein Lächeln über seinem gesamtes Gesicht. Warum starrte er mich denn immer so an?

„Fahre bitte fort..", sprach unser Lehrer zu dem Neuen. „Also ich bin Chan und ich bin von Australien hier nach Seoul gezogen und möchte hier mein letztes Schuljahr absolvieren." Danach nickte er etwas irritiert und erwartete vermutlich eine Reaktion unsererseits.

Er war ein Schüler aus Australien. Ich konnte ohne in die letzte Reihe zu schauen, deutlich die Schwärmereien de restlichen Mädchen hören. Mit einer kurzen Handbewegung verdeutlichte Mr. Yang, dass er sich setzten sollte, wobei er ungeschickt zu dem Platz direkt hinter mir wanderte.

Ich nutze die Paar Sekunden, um schnell noch den Rest meiner Sachen auf den Tisch zu streuen.
Der Unterricht verlief wiederum, wie die Tage zuvor. Die Streber gaben alle Antworten und die anderen saßen nur ihre Zeit ab. Ich war so ziemlich in der Mitte beider Parteien. Immerhin konnte ich nicht komplett abwesend sein um irgendwie einen guten Abschluss zu bekommen.

Wiederum tauchte ich oft in meine Traumwelt hinein und wenn ich einmal drin war, ist es wie ein schwarzes Loch welches man nicht mehr verlassen konnte bis man zum Schluss von jemanden herausgezogen wird. Und döse jemand war meist die Schulglocke.

Der Eintritt in die Traumwelt begann meistens damit, dass ich aus dem Fenster starrte und meine bereits bekannte Umgebung musterte, um vielleicht neue Dinge zu entdecken.

Ich nehme Geräusche besser war, wie zum Beispiel das Klopfen des Bleistift gegen die Tischkante, die von meinen Banknachbar kam. Ich glaube sein Name war Jisung aber wir hatten noch nie wirklich miteinander geredet.

Das Ticken der Uhr wird immer lauter sodass ich immer mehr in meine Gedanken tauchen konnte. Bis ich dann letztendlich ganz weggetreten bin. Und heute war eines dieser Tage, wo es ziemlich leicht war einzudringen.

Meist dachte ich über mein altes Leben nach..an meine alten Freunde, welche den Kontakt abgebrochen haben. Ich hatte wirklich großartige Freund doch aufgrund des Schmerzes sie hinter mir zulassen bin ich wahrscheinlich zu der Person geworden, die ich jetzt bin.

Verschlossen, kalt, pessimistisch..So ziemlich der Kontrast zu den Wörtern, welche mich noch vor einigen Jahr beschrieben haben. Die Angst vor dem Verlassen werden. Die Angst eine Bindung zu Menschen aufzubauen, die man in einem Jahr vielleicht nie wieder sehen würde...all diese Ängste, die ich nicht verhindern konnte.

Erneut füllten die Klänge der Schulglocke den Raum und es dauerte nicht mal 5 Sekunden bis die ersten aus dem Klassenzimmer stürmten, meist waren es die Art von Schülern, die die ganze Stunde die Uhr anflehten sich schneller zudrehen.

Ich dagegen packte langsam meine Sachen zusammen und ließ dabei alle Schüler, die in meiner Reihe saßen an mir vorbeigehen. Meist blieben nur die langsamen Schüler, welche es nicht geschafft hatten während der Stunde alles von der Tafel abzuschreiben und natürlich ich übrig.

Chan gehörte anscheinend auch zu den Langsamen, denn er befand sich immer noch im Raum und kitzelte etwas in seinen schwarzen College-Block. Ein Wunder, dass er so ziemlich der einzige war von dem ich mir den Namen gemerkt hatte. Aber das lag vermutlich daran, dass er ihn erst vor ein paar Minuten erwähnt hatte.

Vielleicht hatten wir ja jetzt eine Art Verbindung, weil wir die Trottel sind, die viel später in die Klasse gekommen sind als alle anderen.

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Heelloo~

Endlich habe ich es geschafft an meiner ff weiterzuschreiben. Um ehrlich zu sein habe ich ganz vergessen dass sie existiert hehe. Aber ich versuche irgendwie dranzubleiben auch wenn ich so ziemlich keine Ahnung hab wie die Geschichte verlaufen wird. Feedback ist natürlich gerne gesehen.

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