-Kapitel 31-

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**Celine's POV**

•••
Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in mir aus und sagte mir unzählige Male, dass diese Aktion ein gewaltiger Fehler war.

Wie konnte ich mir nur so sicher sein, dass dieser Mann, welcher hinter dieser Tür lag, mir Antworten auf längst vergessene Fragen geben konnte?

Sicherlich hat der Wahnsinn nur aus ihm gesprochen und mein Besuch würde sich als sinnlos herausstellen. Doch wie es aussah war er mein einzige Ansatzpunkt.

Warum war es so schwer meiner Vergangenheit auf die Spur zu gehen?

„Und du bist dir wirklich sicher?"

Chan schaute besorgt zu mir herab und war jede Sekunde dazu bereit erneut die Flucht zu ergreifen. Ich wusste, dass es eine große Hürde für ihn war, mich hier her zu begleiten. Zwar war mir sein Verhältnis zu seinem Vater wie zuvor unklar, doch sehr gut schien es nicht zusein.

Wir befanden uns in einem kleinen Krankenhaus am Ende der Stadt mit wenig Personal und Ärzten. Hier lagen eigentlich nur Personen, welche durch einen Entzug gehen mussten. Ich persönlich habe nicht einmal von der Existenz dieses Ortes gewusst aber, dass war auch bei einer so großen Stadt wie Seoul nicht sehr ungewöhnlich.

Von allen Seiten hörte man Schreie, welche sich tief in meinen Gehörgang bohrten. Es fühlte sich an, als ob dieser Ort alles und jeden, welcher kein Teil davon war, fern halten wollte.

Es war so dunkel und kalt, obwohl wir Mitten am Tag hatten. An den Wänden blätterte die Tapete ab sodass man freie Sicht auf das braune Fundament hatte. Der Geruch von starken Desifsiktionsmittel verbreitete sich im ganzen Gebäude.

Immer wieder kamen uns panische Ärzte und Besucher entgegen, welche sich durch die schmalen Gänge drängten. Entschlossen öffnete ich nun komplett meine Augen und nickte meinem Partner zu. Ich war bereit durch diese Tür zu gehen, ohne mir nur einmal Gedanken darüber gemacht zu haben.

Was würde mich erwarten?

War er überhaupt ansprechbar?

Was genau wollte ich ihn Fragen?

Würde er mich erneut versuchen anzugreifen?

Angst drang durch meine Adern, doch gleichzeitig steigerte sich die Neugier. Ich konnte zuschauen wie Chan, mit seiner Hand, vorsichtig den Türknopf umgriff und ihn langsam drehte.

Beide schielten wir durch die halb geöffnete Tür. Ganz am Ende des kleinen Raumes, sah ich den großen, abgemagerten Mann, welcher starr die Wand musterte.

Seine Augen waren geöffnet und er regte sich keinen Millimeter. Als wäre er kein Teil mehr dieser Welt. Oder wohl eher als wäre seine Seele bereits an einem ganz anderen Ort.

Ich drückte Chan etwas zur Seite, um in den Raum zu gelangen. Mit langsamen Schritten, näherte ich mich dem Kranken, als wäre er ein wildes Tier. Das schwache Licht der Sonne drang durch das kleine Fenster und strahlte direkt auf ihn, sodass man ohne Zweifel feststellen konnte, dass es sich um die richtige Person handelte.

Wie es üblich war, war er an einigen Schläuchen angeschlossen, welche sein Blut und Sauerstoff filterten.

Hatte er schmerzen?

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