-Kapitel 18-

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**Celine's POV**

Wie es meist der Fall ist, war die Straßenbahn so überfüllt, dass es eigentlich unmöglich war einen Platz zu finden. Ziemlich nah am Eingang mussten wir dann gezwungenermaßen stehen bleiben.

Wobei mein Arm gerade so bis zu der gelben Stange reichte, die dafür sorgen sollte, dass ich in den nächsten Minuten nicht in den verschwitzen Armen eines Fremden landete.

Eine betrübte Stimmung machte sich breit, in der ich einfach nur ein Paar Stückchen von den verschiedensten Unterhaltungen mitbekam.

Ich hatte das Gefühl, dass die Fahrt nie ein Ende nehmen würde. Die beiden Jungs konnte ich nun kaum noch sehen, da sich bei jeder Station nur noch mehr Leute in die Bahn gequetscht hatten.

Ich atmete einige mal tief ein und aus, weil ich so große Menschenmengen auf einmal einfach nicht gewohnt war. Als Platzangst würde ich es jedoch nicht bezeichnen.

Ich hasste einfach nur meist den körperlichen Kontakt zu Menschen. Die Ansage erklang und signalisierte uns somit, dass wir bald aussteigen müssten.

Hilfesuchend blickte ich in alle Richtungen. Es war jedoch kaum möglich sich nur einen einzigen Zentimeter zu bewegen.

Meine Hoffnung lag einfach nur daran, dass deutlich mehr Menschen an der nächsten Station aussteigen würden. Das Gefährt kam ruckartig zum stehen, sodass ich letztendlich doch fast komplett an den Rücken einer alten Frau stieß.

Mit einem entschuldigten Nicken versuchte ich mich langsam Richtung Ausgang fortzubewegen. Plötzlich griff eine große Hand nach meiner.

Kurz bevor ich sie jedoch wegschlagen wollte, realisierte ich wer der Besitzer war und drückte deshalb nur noch fester zu.

Als ich jedoch nur Chan sehen konnte, drehte ich mich noch einmal ruckartig um, um unseren rothaarigen Kumpel ebenfalls die Hand zu reichen, welcher fast komplett hinter den Menschen verschwunden war.

Als die Türen sich bereits fast schlossen, stürmte unser Dreiergespann noch in der letzten Sekunde aus der Bahn. Nun hatte ich Seoul auch mal von der unschönen jedoch aufgerenden Seite erlebt.

Es dauerte nich sehr lange bis jeder Einzelne von uns in lautes Gelächter ausbrach. Auch wenn es nicht immer so wirkte, doch ich liebte es Zeit mit ihnen zu verbringen.

Es ist wirklich sehr ungewöhnlich, mich so schnell zwei Menschen hingegeben zu haben, die ich weniger als einen Monat kannte.

"Der Freizeitpark ist eine Straße weiter. Ich hoffe wir müssen nicht all zu lange anstehen. Aber es wird wohl kaum einer an einem Montag dort aufkreuzen"

, sagte Felix und ging voran. Chan und ich schauten uns kurz darauf an und beschlossen einfach unseren Freund dabei zu vertrauen. 

**Felix's POV**

So wie vor drei Jahren strahlte der jetzt neu renovierte Freizeitpark in allen Farben und von allen Richtungen konnte man die erfreuten Schreie von Jung und Alt hören.

Hier fühlte ich mich wie zuhause. Es ist ein Ort an dem man sich alleine oder im besten Fall mit Freunden oder Familie zurückziehen konnte um dem stressigen Alltag ein Ende zu setzten oder um einfach alles belastende vergessen zu können.

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