08. Too Much For One Day

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EMMA

Wir sassen auf dem Polizeiposten. Calum las immer wieder den brief durch und Samantha sass unruhig neben mir. "Ich verstehe das einfach nicht. Wem bitte hast du denn etwas getan?" Ich zuckte mit den Schultern, ich hatte selbst keine Ahnung. Die Tür wurde geöffnet und ein kleiner dicker Polizist mit Vollbart und Glatze trat heraus. "Mrs. Hood?" Samantha sprang auf und wir folgten ihr.

Wir betraten einen hellen, grossen Raum. In dessen Mitte stand ein Tisch mit mehreren Stühlen. Der Polizist schloss hinter uns die Tür und bedeutete uns, uns zu setzten. Aus einer anderen Tür stiess ein zweiter Polizist zu uns, der sich neben den anderen setzte. "Es tut uns Leid, dass wir nicht eher Zeit für sie hatten, aber ein anderer Fall hält die ganze Mannschaft suf Trab.

Nun, was ist genau passiert?" Ich schob ihnen den Brief mit zitterndene Fingern über den Tisch hin zu. "Diesen Brief habe ich gestern, also eigentlich heute bekommen." Der Polizist runzelte die Stirn und las aufmerksam. "Wir werden das Dokument erst auf Fingerabdrücke etc. prüfen. Können sie mir sagen, ob sie irgend welche Feinde haben?" 

Ich zuckte mit den Schultern. "Nicht dass ich wüsste. Ich meine, natürlich gibt es Leute, die nicht super mit mir befreundet sind, aber ich habe keine Feinde oder so." Der Polizist nickte und tütete das Dokument ein. "Hier, bringen sie das ins Labor hoch." Wies er seinen Kollegen an, der sofort aufsprang und hinaus eilte.

"Also, gehen wir die Sache noch mal durch. Ihr Bruder hat ihnen gesagt, dass Post für sie gekommen ist. Daraufhin sind sie zum Couchtisch gegangen und haben den Brief geöffnet und danach?" Ich schluckte. "Ich habe ihn gelesen und danach bin ich rüber zu Hemmings gerannt, weil Calum da war und hab ihm den Brief gezeigt."

"Und danach haben sie ihn ihrer Mutter gezeigt?" Ich nickte. "Ja und sie ist mit uns gleich her gefahren." Er notierte einige Dinge. "Und den Umschlag haben sie npch oder haben sie den weg geworfen?" Ich verzog mein Gesicht zu einer Grimasse. "Nein, den hab ich leider weg geworfen, aber die Adresse war auch in Druckbuchstaben geschrieben."

"Von wann war der Poststempel?" Ich zuckte mit den Schultern. "Tut mir Leid, das weiss ich nicht. Ich habe mich nicht darauf geachtet." Der Polizist nickte erneut. "Vielen Dank und keine Sorge, wir werden der Sache so schnell wie möglich nachgehen. Und wenn sie noch weitere Briefe erhalten, sofort wieder her kommen."

Als wir nach einer weiteren Stunde Befragung, Dokumente ausfüllen und Unterschriften geben, endlich wieder hinaus in die Sonne traten, atmete ich tief ein und aus. Samantha klatschte in die Hände und setzte sich in den Wagen. "Auf auf Kinder, wir müssen weiter." Murrend setzten wir uns auf die Rückbank und Samantha startete den Motor.

Vor dem Gerichtsgebäude hielt der Wagen. Wir stiegen langsam aus und schlichen die breite Steintreppe hoch. Inzwischen konnte ich ganz gut mit den Krücken umgehen und ich war relativ schnell oben. Wir meldeten uns an und der Mann im Sekretariat wies uns den Weg. Wir betraten den gut gefüllten Saal und die Verhandlung begann.

Jede Menge Passagiere der Maschine, der Pilot und einige Stewardessen machten ihre Aussage, dann war ich an der Reihe. Ich humpelte zu dem Stuhl nach vorne und setzte mich neben den Anwalt. Der Richter stellte eine Menge Fragen, von denen ich keine richtig beantworten konnte. Ich hatte keine Ahnung, wie man erkannte, ob die Triebwerke versagten oder nicht.

Völlig fertig und mit einem schrecklichen Gefühl kehrte ich an meinen Platz zurück. Sie hatten mich eine Menge über die alte Dame gefragt, sie war ein wichtiger Punkt im Prozess. Ein Todesopfer fiel immer sehr ins Gewicht, mehr als wenn alle anderen überleben. Wir sassen wieder im Wagen und waren auf dem Weg nach Hause.

Ich brauchte dringend ein wenig Ruhe, die Verhandlung hatte mich mehr mitgenommen als ich zuvor angenommen hatte. Während der Fahrt redeten wir kein Wort, ich hoffte, dass nicht noch ein Brief für mich angekommen war. Das würde ich wahrscheinlich nicht ertragen. Wir parkten vor dem Haus und Calum bedeutete mir, ihm zu folgen.

Mein Fuss schmerzte wieder mehr, seit ich an diesem Abend zu Luke gerannt war. "Wo gehen wir hin?" Wollte ich wissen, doch Calum grinste nur. "Jetzt lass dich doch überraschen." Ich murrte genervt etwas vor mich hin, während ich mich konzentrierte, nicht hin zu fallen. "Cal, warum gehen wir zu Luke anch Hause?"

"Weil wir dir was sagen müssen und er sich noch nicht so anstrengen kann." Das tönte einleuchtend. Bei Luke klingelten wir, kurz darauf öffente uns Ashton die Tür. "Hey, wie war's?" Ich stützte mich auf den Krücken ab. "Es gibt in einem Monat noch eine Verhandlung." Er nickte. "Na, dann kommt doch mal rein. Geht einfach ins Wohnzimmer."

Wir gesellten uns zu Luke und Michael ins Wohnzimmer. Luke sah ein wenig besser aus, seine Beulen waren jetzte grün, nicht mehr blau. "Hey Jungs, als was gibt's? Ich brauche dringend eine kleine Pause, mein Bein tut höllisch weh." Luke lächelte leicht. "Wir dachten uns, dass wir mit dir in die Hütte meiner Eltern fahren könnten. Und uns ein wenig ausruhen."

"Ja, wir könnten einfach einige Tage dort bleiben, angeln gehen oder wandern." Ich lächelte. "Ja, das klingt grossartig, wir alle könnten eine kleine Pause gebrauchen. Wann kann's los gehen?" Michael grinste. "Wir dachten, morgen." Ich überlegte einen Moment lang, dann nickte ich lachend. "Ja, klingt gut. aber ich muss dringed packen gehen, Cal kommst du mit?"

"Ja, warte nur schnell, ich komme gleich. Willst du nicht schon vor gehen?" Ich nickte und humpelte aus dem Wohnzimmer raus. Auf halber Strecke zu unserem Haus, rutschte ich auf einem Stein aus und knallte voll auf mein Bein. Mit einem Schmerzensschrei fiel ich auf mein Bein. Mit Tränen in den Augen versuchte ich wieder aufzustehen, doch es klappte nicht.

"Emma? Oh mein Gott, warte ich helfe dir!" Ich drehte mich um. Kyle kam auf mich zugeeilt. Er half mir vorsichtig wieder hoch und stützte mich auf dem Weg zum Haus zurück. "Danke, Kyle. Was machst du eigentlich hier?" Er lächelte. "Ich wollte dich besuchen und dich fragen, wie es dir geht. Ich habe das von diesem Drohbrief gehört."

Ich runzelte die Stirn. "Oh. Danke mir geht es gut, aber ich bin etwas fertig." Er nickte. "Du solltest dich wirklich ausruhen." Ich lächelte leicht. "Ja, das haben mir die Jungs auch gesagt. Deshalbt werden wir morgen ins Wochenendhaus von Lukes Eltern fahren." Er blickte mich überrascht an. "Du und die Jungs? Also auch Luke?" Ich nickte. "Ja, auch Luke."

Er biss sich zerknirscht auf die Unterlippe. "Was ist, alles in Ordnung mit dir?" Ich blickte ihn besorgt an, was hatte er auf ein Mal? Vor der Haustür angekommen, blieben wir stehen und Kyle blickte mich lange an. Die Situation war mir einerseits unangenehm, andererseits fand ich es auch schön, mit ihm dort zu stehen und einfach nichts zu sagen.

Kyle blickte mich an, erst meine Augen, dann meinen Mund. Mein Herz klopfte heftiger und ich überlegte fieberhaft, ob ich es zulassen sollte, wenn er versuchen würde, mich zu küssen. Ich entschied mich dafür und lächelte ihn ebenfalls an. Kyle beugte sich zu mir hin und ich spürte seinen warmen Atem an meinem Nacken, eine Gänsehaut fuhr mir über die Arme.

"Was um Gottes Willen soll das werden?" Ich zuckte zusammen und Kyle machte einen Satz nach hinten. "Entfern dich sofort von meiner kleinen Schwester, oder du kriegst ein Problem mit mir." Kyle wurde leichenblass. "Ich geh dann besser mal." Ich nickte und Calum runzelte mit zusammen gekniffenen Augenbrauen die Stirn. "Ja, geh jetzt."

Same Life, Same People, More Problems (5SoS Fan Fiction, Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt