Das letzte Kunstwerk

Teil 6

Der Schmerz durchfuhr sie wie aus dem Nichts. Er schlug ihr direkt in den Magen. Den Schrei konnte sie nicht zurückhalten. Es tat so weh, als würde sie mit tausenden Steinen auf einmal beworfen, doch sie durfte nicht liegen bleiben, sie musste hier raus. Katlyn blickte zur Seite und dann rannte sie schon los. „Du wirst mir nicht entkommen“, sagte er mit samtweicher Stimme, wie in ihrem Traum. Sie fiel gegen die Tür, drückte an der Klinke und musste feststellen, dass sie diesen Weg nicht nehmen konnte.

Sie durfte nicht stehen bleiben, sie musste in Bewegung sein, doch ein weiterer Schlag in den Rücken liess sie zu Boden fallen. Die Schmerzen, die sie anfangs verspürte, waren nichts im Gegensatz zu dem, was sie jetzt fühlte. Er schlug ihr direkt in die Wirbelsäule und sie musste kämpfen, damit sie nicht weinen musste. „Bitte lassen Sie mich gehen.“ Als Antwort schlug er wieder und wieder zu. Als er dann stoppte, konnte sie sich kaum noch bewegen. Ihre Unterarme waren zertrümmert. Er hatte mehr als fünf Mal darauf eingeschlagen und hatte noch immer nicht genug. Jeder ihrer Finger waren mehrmals gebrochen und doch hatte er nicht genug. Nur ihre Beine waren noch von Qualen befreit. Katlyn jedoch wusste, schon bald konnte sie nicht einmal mehr laufen. Dieser Weisse folterte sie, jedoch konnte sie sich nicht vorstellen, dass es noch schlimmer werden konnte, als es denn schon war. Sie hatte längst aufgegeben die Tränen und Schreie zurückzuhalten. Sie wollte nur noch tot sein, befreit von diesen elenden Qualen und sie wollte nie wieder in die tiefen seiner Augen blicken. „Bitte. Bitte, bringen Sie es zu Ende“, wimmerte sie. Ihre Stimme war leise und ängstlich. Sie versuchte sich irgendwie abzustützen, doch der Schmerz der ihr sogleich durch die Arme fuhr, liess sie zusammenzucken und aufschreien. Ihr Mund tat weh, ihre Wangen schmerzten und in ihrem Kopf dröhnte es. Die Schläge, mit der er ihr auf den Kopf einschlug, waren etwa nicht so stark, wie jeder andere, aber es tat ihr genauso weh.