Kapitel 70

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Look what you made me do- Taylor Swift

27. April 2019

Ich lasse wieder schwer atmend einen Seufzer aus. Außer der Tatsache, dass ich Joggen hasse, hasse ich ich auch noch das Tempo, das Shawn sofort eingeschlagen hat, als wir aus seinem Wohnhaus herausgekommen sind. Es ist untypisch. Das letzte Mal, wo wir zusammen Sport gemacht haben, war in der High School, als ich aus Versehen einen Seniorkurs gewählt hatte. Ich bin gestorben.

,,Können wir nicht ein bisschen langsamer laufen?", frage ich, als er einen kleinen Sprint anläuft. Intervalltraining sei nicht anstrengend, hatte er gesagt. Naja, er hatte vorher auch noch von Krafttraining gesprochen, aber ich hatte es ignoriert. Das würde ich ganz sicher nicht machen. Und das weiß er auch.

,,Nein!", ruft er von weiter vorne. ,,Machst du etwa schon schlapp?"

Schon?
Dieser Typ hat mich schon über anderthalb Stunden am Hacken und lässt nicht mehr los. Ich bin durchaus nicht schlecht was Laufen betrifft, aber bei einem derart langem Ausdauertraining mache ich nunmal schwach. Jedoch hat er mich mit seiner Aussage direkt am Haken. Ich weiß echt nicht, woher ich die Kraft dazu nehme, doch im nächsten Moment sprinte ich so schnell wie sonst nie an ihm vorbei, schnappe mir sein Handgelenk und ziehe ihn hinter mir hinterher. Wir rennen durch sämtliche Straßen, Hand in Hand.

Obwohl ich es eigentlich verhindern möchte, in der Öffentlichkeit mit Shawn gesehen zu werden, habe ich nicht widerstehen können, als er mich quasi angebettelt hat, mit ihm zu kommen. Und nun, sprinte ich mit ihm durch die Stadt, vorbei an sämtliche Menschenmassen, die uns scheinbar überhaupt nicht beachten. Ich muss lachen, als Shawn mich inzwischen hinter sich herzieht und ich ins Stolpern gerate. Er fängt mich auf, bevor ich auf die Nase fallen kann und küsst mich. Hier in der Öffentlichkeit! Doch niemand beachtet uns. Und in diesem Moment bin ich der glücklichste Mensch auf der gesamten Welt. Dies sollte sich allerdings bald ändern.

___

12. Juli 2019

,,Ich habe ja nie gesagt, dass ich das nicht will!", schreie ich genervt durch das Wohnzimmer, damit Shawn mich auch hören kann, obwohl er im Badezimmer ist und sich die Zähne putzt.

,,Klar! Gestern Nacht meintest du, dass du froh bist, auch deine eigene Wohnung zu haben. Du hast behauptet, dass du diesen Rückzugsort brauchst!" Seine Augen fixieren mich kurz, als er seinen Kopf aus der Badezimmertür steckt, die Zahnbürste zwischen seine Zähne geklemmt.
Nachdem ich ein weiteres Shirt von mir in die kleine Reisetasche gesteckt habe, erwidere ich seinen Blick kurz. Er mustert mich, betrachtet dann nachdenklich die Tasche.

,,Was willst du damit?", fragt er resigniert nach.

,,Die ist für meine Mutter. Ich habe ein paar Shirts von Zuhause eingepackt und bringe sie ihr gleich vorbei."

Diese Worte alarmieren ihn dazu, aus dem Bad zu kommen und sich die Tasche genauer anzusehen. Es ist nicht schwer zu bemerken, dass das nicht die Anziehsachen meiner Mom sind. An der Größe sieht man genau, dass es meine sind. Ich habe sie bloß gepackt, um...

Ehrlich gesagt, habe ich Schiss. Dieses ganze Ich-Liebe-Dich- Getue ist doch nicht von großer Dauer.

Er zieht die Zahnbürste aus seinem Mund und sagt: ,,Das sind aber deine Sachen."

,,Ja," Ich überlege kurz, dann: ,,Mom hat nicht mehr so viele und weil sie sich ja keine eigenen kaufen kann, gebe ich ihr ein paar meiner Oberteile."

Jetzt scheint er noch alarmierter zu sein als zuvor.
Er reißt mir förmlich das Shirt, das ich als nächstes einpacken wollte, aus der Hand und schmeißt es hinter sich auf den Boden. Inzwischen zittern meine Hände.

,,Ernsthaft? Gerade ungefähr ein Jahr?", schreit er, dann dreht er sich um und rauft sich die Haare, wirkt fast so, als müsse er sich sammeln.

,,Was meinst du?", frage ich verwirrt, trotzdem ganz ruhig.

,,Ich hätte es doch auch einfach lassen können! An dem Tag, wo wir zum ersten Mal Sex hatten, habe ich es gewusst. Das wird nicht funktionieren! Du bist Cassie, ich bin Shawn! Wir sind unterschiedlicher als Sonne und Mond!"

Jetzt reagiere ich, indem ich mich auf die Couch fallen lasse und meinen Kopf zwischen meine Hände sinken lasse.

,,Du hast die Sachen gepackt, weil du dir in die Hosen machst vor Angst, stimmt's?", fragt er dann ganz ruhig, nachdem er sich neben mich auf die Couch gesetzt hat. Ich nicke. Jetzt steht er auf und läuft einmal durch den ganzen Raum und wieder zurück zur Couch. Er rauf sich durch die Haare und haut dann knallhart raus: ,,Okay, dann kannst du ja auch gehen!"

Diese Worte lassen mich erstarren.

Schmeißt er mich etwa gerade heraus?

Nein, ich weiß es. Er hat mit diesen Worten den endgültigen Schlussstrich gezogen.

Also erhebe ich mich und verschwinde einfach.

Und das wahrscheinlich für immer!

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Also... 🥺

Gleich kommt noch ein neues Kapitel, worin ich euch über eine Sache aufklären werde. Ich verhindere gerade absolut, emotional zu werden. 😌

Denn...

Das hier ist das letzte Kapitel von Diesem ,,Buch". Aber ihr werdet gleich erfahren, wie es weitergehen wird...☺️🎊

Ich bin soo aufgeregt!!!!😁😁

To be continued...❤️

Because I had you [Shawn Mendes FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt