Das zarte Bimmeln meines Handys erfüllte die angenehme Stille in Harpers Zimmer. Grummelnd schlug ich zur Seite, um meine Freundin dazu zu animieren, meinen verdammten Wecker auszustellen. Meine Hand traf ins Leere.
Irritiert wälzte ich mich in der Matratze herum und starrte auf die zerknitterte Decke, unter der eigentlich Harper schlummern sollte.
Ich robbte mich stöhnend quer über das Bett zum Nachttisch hinüber, wo mein Handy gierig an dem Ladekabel saugte. Während mein Smartphone unermüdlich weiter vibrierte, leuchtete mir die Uhrzeit entgegen. 10:48 Uhr.
Oh... Harper war vermutlich schon bei ihren Kursen. Komisch, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass sie gegangen war.Müde strampelte ich mich aus meiner Bettdecke frei, um meine nackten Sohlen auf den kühlen Zimmerboden abzustellen. Wenn Harper schon weg war, waren Milo und Blake vermutlich auch schon außer Haus. Vielleicht könnte ich mir dann endlich eine große, volle Tasse Kaffee gönnen. Immerhin würde es mir dieses Mal keiner verbieten.
Motiviert stemmte ich mich hoch und schlüpfte in ein paar Shorts, die vermutlich Harper gehörten. Auch wenn keiner in der Wohnung sein sollte, wollte ich nicht nochmal Gefahr laufen, Milo oder Blake in meinem String Tanga zu begegnen.
Ich schnappte mir mein Handy vom Nachttisch und verließ das Zimmer.
In der Wohnung war es ruhig und bestätigte somit meine Vermutung, dass ich alleine sein musste. Ich ging ins Wohnzimmer, bog in die Küche ein und grinste, als ich die halbvolle Kaffeekanne entdeckte.
Milo und Harper hatten es wohl lieb mit mir gemeint. Wie sie Blake davon überzeugen konnten, mir auch etwas übrig zu lassen, werde ich wohl nie erfahren.Zufrieden streckte ich meine Arme und verschränkte sie über meinen Kopf. In voller Vorfreude leckte ich mir über die Lippen und ließ meine Augen durch die Küche wandern. Ob ich auch noch etwas Essbares finden würde? Ein Müsli? Ein Jogurt? Oder auch einfach nur Brot?
Bis auf den, immer noch dampfenden Kaffee, wirkte die Küche wie leergefegt.Neugierig und mit einem Funken voller Hoffnung in meiner Brust, öffnete ich den Kühlschrank. Wow. Sollten die Fächer nicht überfüllt sein, wenn drei Leute diese Wohnung besetzten?
Alles was ich vorfand, war ein aufgerissene Packung Käse, ein paar undefinierbare Wurstscheiben in Alufolie und ein paar weitere Milchprodukte.
Ich ließ meinen Blick über das Ablaufdatum der Milch wandern, ehe ich sie auf die Arbeitsfläche neben der Kaffeemaschine stellte und schnappte mir auch gleich ein Erdbeerjogurt, das mit Harpers Namen verziert war.Nachdenklich betrachtete ich die unzähligen Schubladen und Schränke. Wo waren nochmal die Tassen gewesen? Und die Löffel?
Wahllos riss ich die einzelnen Schubladen auf, bis ich schließlich auf das glirrende Geschirr traf. Die Tassen vermutete ich den oberen Schränken.Ich stütze mich mit der linken Hand auf der Theke ab, während ich die andere in die Luft reckte, wo ich verzweifelt nach dem Griff angelte, um den Schrank zu öffnen. Vergebens. Ich war einfach viel zu klein.
Frustriert stöhnte ich auf. Und wie wollte ich jetzt bitte meinen Kaffee genießen?Verzweifelt ließ ich meinen Blick durch die Küche und das Wohnzimmer gleiten. Warum konnten Harper, Milo und Blake keinen Esstisch mit Stühlen haben, wie jede andere normale WG?
Ich sah zu den Barhockern hinüber und verzog das Gesicht. Also das war selbst mir zu riskant... Obwohl?Mein Blick huschte wieder zu der Kaffeekanne hinüber. Würde ich wirklich je wieder die Chance auf einen warmen Kaffee bekommen? Vielleicht, aber nur über Blakes Leiche.
Nein, ich konnte mir diese Möglichkeit nicht entgehen lassen!Entschlossen ging ich um die Theke herum, fasste einen der beiden Barhocker und schleifte ihn vor die Arbeitsfläche.
Ich setzte mich auf das rote Leder und zog die Beine an. Haltsuchend stützte ich mich mit der einen Hand an der Arbeitsfläche ab, während ich die andere gegen das untere Ende des Schranks drückte.
Mit wackeligen Beinen stand ich langsam auf.
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About Us
RomanceAlles vergessen - Das ist Macy Stones sehnlichster Wunsch, als sie mit gebrochenem Herzen zu ihrer besten Freundin nach Windfield flieht. Das Harper ausgerechnet mit zwei Kerlen zusammenwohnt, erweist sich daher als ziemlich unpraktisch. Vor allem d...