Die Bässe der Musik brachten meinen rechten Fuß dazu, sich im Rhythmus auf und ab zu bewegen.
Ich weiß nicht, wie lange ich schon mit Harper, Ava und Sienna im Boother saß, doch die feierlustigen Studenten, welche nach und nach den Pub füllten, zeugten davon, dass bereits der Abend eingebrochen sein musste.Ava bewegte sich neben mir bereits zur Musik und stieß mit ihrer Hüfte immer wieder gegen die meine, wenn sie ihrem inneren Beat nicht standhalten konnte.
Sie war die Erste von uns gewesen, die von ihrer Cola auf einen Cocktail umgestiegen war und verhielt sich auch dementsprechend so.
Mit den überhitzen Wangen und dem ausgelassenen Funkeln in ihren Augen hatte sie schon den ein oder anderen Kerl an unseren Tisch gelockt, den Harper genervt wieder hinfort gejagt hatte.„Ich will tanzen", jammerte Ava zum gefühlt zehnten Mal und stieß ihre Hüfte erneut gegen die meine.
Sie ließ ihren Blick in freudiger Erwartung durch die Runde gleiten, doch außer ihr schien keiner für eine kleine Tanzeinlage motiviert zu sein.
Harper hatte zwar gesagt, dass sie mir verzieh, doch ihre demotivierte Stimmung zeigte mir, dass sie das nicht so ganz mit sich vereinbaren konnte.„Na, dann komm", erbarmte sich Sienna schließlich und zog Ava von der Sitzbank.
Meine Freundin quietsche erfreut auf und tänzelte hinter dem dunkelblonden Mädchen her.
Ich sah ihnen eine Weile nach, doch irgendwann konnte ich sie zwischen der tanzenden Masse nicht mehr ausmachen.
Unsicher wandte ich mich Harper zu.„Du bist immer noch sauer", stellte ich zerknirscht fest und strich mir eine widerspenstige Strähne hinters Ohr.
Harper bedachte mich eines kurzen Blickes, ehe sie sich seufzend zurücklehnte und langsam den Kopf schüttelte.
„Nein, bin ich nicht", entgegnete sie schlicht und zuckte mit den Schultern. „Eigentlich bin ich nur enttäuscht."
Meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen und ich konnte nicht verhindern, dass sich meine Mundwinkel augenblicklich nach unten begaben.
„Das kann ich dir wohl nicht verübeln."Harper nickte zustimmend und musterte mich kurz. „Warum redest du eigentlich nicht mit ihm darüber? Wäre eine gute Alternative, anstatt alles in dich hinein zu fressen."
Ich schnaubte leise und schüttelte entschieden den Kopf.
„Was gibt es da zu reden? Es ist doch ziemlich offensichtlich, dass das alles keinerlei Bedeutung für ihn hat. Du kennst ihn doch am besten", protestierte ich sofort.
Harper runzelte die Stirn. „Eigentlich macht sich Blake nicht an meine Freundinnen ran."
„Und was ist mit Ava?", hielt ich stur dagegen. Ich konnte mir einfach beim besten Willen nicht vorstellen, dass Blake bei unseren Küssen irgendetwas gefühlt haben sollte.
Warum sonst sollte er mich zuvor wie Abfall behandelt haben?„Vergleichst du harmloses Geflirte gerade mit einer wilden Knutscherei?", Harper verschränkte entschieden die Arme vor der Brust und bedachte mich mit einem zweifelnden Blick. „So naiv kannst selbst du nicht sein, Macy."
Ich rollte genervt mit den Augen. „Du bist doch diejenige, die nicht will, dass ich etwas mit ihrem Mitbewohner anfange. Warum versuchst du also, mir das Ganze schön zu reden?"
„Stimmt", Harper zuckte mit den Schultern und runzelte irritiert die Stirn, als würde sie wirklich nicht verstehen, warum sie mich zu ermutigen versuchte.Harpers Augen fixierten einen Punkt hinter mir und augenblicklich verspannte sich die Haltung meiner Freundin.
„Dreh dich jetzt nicht um", flüsterte sie mir beschwörend zu, ohne den Blick von der Quelle ihrer Aufmerksamkeit abzuwenden.
Natürlich drehte ich mich um. Wie sollte ich auch nicht, wenn Harper solch ein verlockendes Geheimnis daraus machte?Milo und Blake sprangen in mein Blickfeld. Verdammt.
Ich stieß einen tiefen Seufzer aus und war in der Versuchung, mich sofort wieder Harper zuzuwenden, um einfach so zu tun, als hätte ich die Beiden gar nicht bemerkt.
Doch zu spät. Milo hatte mich bereits entdeckt und winkte mir fröhlich zu.
„Na, super", stöhnte ich und sank auf der Sitzbank zusammen.
„Ich kann sie wieder wegschicken", bot Harper mir mit einem mitfühlenden Blick an, doch ich lehnte dankbar ab.
„Mach dir keine Sorgen um mich. Keine Bedeutung, schon vergessen?"
Harper schien meinen Worten keinen Glauben zu schenken, doch sie akzeptierte meine Antwort.
DU LIEST GERADE
About Us
RomanceAlles vergessen - Das ist Macy Stones sehnlichster Wunsch, als sie mit gebrochenem Herzen zu ihrer besten Freundin nach Windfield flieht. Das Harper ausgerechnet mit zwei Kerlen zusammenwohnt, erweist sich daher als ziemlich unpraktisch. Vor allem d...