Fakt 79: Josef Mengele

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Josef Mengele war ein deutscher Mediziner, Anthropologe und nationalsozialistischer Kriegsverbrecher. Er war Assistent des Erbbiologen und Rassenhygienikers Otmar von Verschuer. Als Lagerarzt im KZ Auschwitz sammelte er Material und betrieb Studien zur Zwillingsforschung, zu Wachstumsanomalien, zu Methoden der Unfruchtbarmachung von Menschen und Transplantation von Knochenmark sowie zur Therapie von Fleckenfieber und Malaria.

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde er zwar international als NS-Kriegsverbrecher gesucht, aber nie gefasst. Er starb 1979 im brasilianischen Badeort Bertioga. Mengele ertrank, als er beim Schwimmen im Meer einen Schlaganfall erlitt.

Mengele führte diverse Experimente an Gefangenen durch. Körperteile wurden entfernt und anschließend versucht bei lebenden Probanden zu implantieren.

Es wurden Finger bei Säuglingen abgeschnitten, um zu schauen wie lange sie brauchen um zu verbluten.

Zwillingsforschung

An der Rampe des Vernichtungslagers selektierte er die Neuankömmlinge, 90 Prozent kamen gleich in die Gaskammer. Die anderen erhielten eine winzige Chance : Wer jung und noch kräftig war, wurde von Mengele den benachbarten Rüstungsfabriken als Zwangsarbeiter zugeteilt.

Das besondere Interesse des Arztes aber galt den Kindern. Seine Helfer liefen an den Güterwagen entlang und riefen laut: "Zwillinge! Wer ist ein Zwilling?"

Zwillinge und Zwerge waren Megeles wissenschaftliche Liebhaberei. Für sie unterhielt er im KZ eigene Baracken. Dort forschte er nach Gutdünken. Die Zwillinge, meistens Kinder, deren Eltern und Verwandte er nach der Ankunft sofort hatte töten lassen, wurden gewogen und vermessen, dreimal pro Woche nahm er ihnen Blut ab. Jede biologische Kleinigkeit schien den Erbforscher von Interesse.
Unklarheiten - etwa: Hat der kleine Mensch eine innere Organanomalie? - klärte er sofort. Mengele injizierte fünf Milliliter giftiges Phenol direkt ins Herz und sezierte seine Opfer noch lebendwarm.

Präparate - Augen, Gehirne, Blutseren - gingen sofort an das "Kaiser-Wilhelm-Institut (KWI) für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik" in Berlin-Dahlem. Dort war Mengeles Doktorvater, Otmar Freiherr von Verschuer, als Direktor tätig. Beide waren überzeugte Nazis. Sie propagierten "Rasseneinheit", "Aufnordung", Züchtung, Auslese und Antisemitismus. Die "Ausmerze" im KZ sahen sie als gute Gelegenheit, unbeschränkt an junge, frische Organe heranzukommen.

Er nähte zwei gesunde Zwillinge aneinander. Er entfernte jeweils ein Bein und ein Arm um dies möglich zu machen.

Kleinwüchsige

Neben seinem Interesse für Zwillinge wird auch  von der besonderen Beachtung berichtet, die Mengele kleinwüchsigen Menschen und solchen mit angeborenen Behinderungen entgegenbrachte. Erwähnt wird in diesem Zusammenhang etwa eine Gruppe von zweiundzwanzig ungarischen Kleinwüchsiger, die im Rahmen der Deportation der ungarischen Juden am 19. Mai 1944 nach Auschwitz gebracht wurden. Mengele habe sie von der Selektion zurückgestellt und umfassende Untersuchungen durchgeführt. Angehörige dieser Familien wurden von der Roten Arme befreit. Gerade die kleinwüchsigen Opfer gingen trotz ihrer Privilegien immer davon aus, dass sie Auschwitz nicht überleben würden.

"Uns wurden zahlreiche Spritzen in nahezu alle Organe gegeben, Medikamente verabreicht, und wir wurden zahllosen Blutentnahmen unterzogen. Fast jeden Tag wurde an uns experimentiert.... Mengele hat die Experimente persönlich überwacht, und er war fast jeden Tag da und hat bezüglich uns Weisungen an die Häftlingsärzte erteilt.... Auch wenn unsere Lebensbedingungen wesentlich besser waren (als die der übrigen Häftlinge) erlebten wir große seelische Qualen, da wir davon wussten, dass wir früher oder später getötet werden und unsere Skelette in einem biologischen Museum ausgestellt werden."

Berichtete ein Überlebender 1967.

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