Fakt 108: Loa Loa

247 7 0
                                    

Loa Loa, auch als Wanderfilarie oder Augenwurm bekannt, ist ein Fadenwurm, der beim Menschen im Unterhautfettgewebe parasiert und das Krankheitsbild Loiasis (auch "Kamerunbeule") hervorruft. Da er bei seinen Wanderungen auch im Auge auftritt, ist er als Augenwurm bekannt. Der Parasit ist endemisch im tropischen Afrika und wird durch Bremsen übertragen.

Das Vorkommen ist auf das tropische West- und Zentralafrika zwischen dem 10. Breitengrad Nord und dem 5. Breitengrad Süd beschränkt, vor allem auf die Demokratische Republik Kongo und die Republik Kongo, Gabun, Tschad, den Sudan, die Zentralafrikanische Republik, Kamerun, Nigeria und Nord-Angola.

Die ausgewachsenen Würmer (Makrofilarien) sind weißlich mit einem für Fadenwürmer typischen Habitus. Die Männchen werden 30 - 35 mm lang. Die weiblichen Augenwürmer werden 40 - 70 mm lang.

Loa Loa lebt als parasitischer Fadenwurm im Unterhautfettgewebe seiner Wirte. Auf seinen Wanderungen dringt er auch in das Auge ein und ist dort unterhalb der Bindehaut sichtbar.

Zwischenwirte und damit Überträger sind Bremsen. Beim Stich (nur die weiblichen Bremsen saugen Blut) gelangen die Filiaren als Larven in die Haut. Die Entwicklung zum ausgewachsenen Wurm dauert mindestens drei Monate. Diese Würmer leben dann im subkutanen Fettgewebe (Unterhautfettgewebe) und können sich dort mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 cm pro Minute fortbewegen. Ihre Lebenserwartung kann 20 Jahre übersteigen.

Die weiblichen Filiaren geben ihre Larven als Makrofilarien ins Gewebe an, die danach über die Lymphgefäße in das Blut gelangen. Sie sind vor allem um die Mittagszeit in den Blutgefäßen unter der Haut zu finden, wo sie von stechenden Bremsen aufgenommen werden können. Daneben sind sie manchmal auch im Sputum (ausgehustete Absonderung der Atemwegschleimhaut), Urin, Liquor cerebrospinalis (Gehirn-Rückenmark(s)-Flüssigkeit) und, vor allem nachts, in der Lunge anzutreffen.

Rund 13 Millionen Menschen tragen den Fadenwurm im Körper.

Die Erkrankung Loiasis sieht keiner kommen. Der Stich einer Bremse genügt für eine Infektion, denn der Blutsauger überträgt den Fadenwurm. Auch danach dauert es seine Zeit, bis erste Symptome auftreten wie Juckreiz und Hautschwellungen, die bis zu zehn Zentimeter groß werden können.
Nach einigen Tagen klingt die Schwellung wieder ab. Allerdings nur, weil der Wurm  sich nicht in der Haut einkapselt, sondern kontinuierlich wächst und munter umherwandert.

Die Erkrankung ist in der Regel nicht gefährlich, wenn sie rasch behandelt wird. Bleibt sie unentdeckt, kann sie wegen der langen Lebensdauer der Würmer von bis zu zehn Jahren chronisch werden. Der Parasit kann dann Herzklappen- und Nierenschäden verursachen und Hirnhautentzündungen auslösen.

Die Diagnose beruht vor allem auf dem Auftreten der Makrofilarien im Blut, sichtbar im Auge oder auf wandernden Hautschwellungen. Der Wurm kann einerseits chirurgisch leicht entfernt werden, ansonsten erfolgt die übliche Behandlung durch Wurmgift wie Diethylcarbamazin, die spezifisch in den Stoffwechsel der Parasiten eingreifen.

Horrorfakten und GruselgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt