*Kapitel 2: Let Go II*

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Am späten Abend haben wir unsere Opfer vollständig und sitzen gerade auf einer Bank im Park.
„Du wohnst jetzt bei mir." bestimmt Taehyung und steht auf.
„Nein, tu ich nicht." widerspreche ich. „Wir wohnen bei Yoongi."
Der Schwarzhaarige verdreht genervt die Augen und sieht mich an. „Wann akzeptierst du, dass ich Yoongi bin?"
„Gar nicht."
Schweigend laufen wir also zu der Wohnung, wo ich sowieso die meiste Zeit verbringe und öffne sie mit meinem Schlüssel, den mir Yoongi zum Dreijährigen unserer Beziehung geschenkt hat.

„Mach deine Augen zu." befiehlt mir Yoongi und lächelt mich an.
Seine minzgrünen Haare lassen sein Lächeln noch schöner aussehen.
„Du weißt, dass ich Überraschungen nicht mag." antworte ich, schließe aber dennoch meine Augen und halte meine offenen Händen vor mich.
Ich spüre, wie er vom Sofa, auf dem wir sitzen, aufsteht und irgendetwas holt. Dann setzt er sich wieder vor mich und legt ein Gegenstand in meine Hände.
„Kannst wieder aufmachen."
Auf meinen Händen liegt ein kleiner viereckiger Karton mit einer Schleife drum.
„Das hast du niemals selber eingepackt." grinse ich und sehe meinen Gegenüber an.
Dieser sieht mich nur beleidigt an und fordert, dass ich das Paket endlich öffne.
Ich öffne erstmal die Schleife und dann den Deckel der Box.
„Ist das..." frage ich und nehme den polierten Schlüssel von einem Samtkissen, welcher dort als Untergrund fungiert.
„Ein Schlüssel für die Wohnung. Damit du immer zu mir kommen kannst oder wenn du mal nicht in deine Wohnung willst. Du kannst dann natürlich auch kommen, wenn ich nicht da bin." erklärt er und sieht mich abwartend an.
Da ich sprachlos wie sonst was bin, lächel ich ihn nur an, lege meine Arme um ihn und küsse ihn, sodass er nach hinten fällt und ich auf ihm.
Das war vor knapp 2 Jahren.

„Kommst du jetzt oder willst du noch ewig hier draußen stehen?" holt mich Taehyung aus der Vergangenheit und sieht mich abwartend an.
Ich nicke kurz und gehe dann die Treppen hoch ins 2. Stockwerk, wo Yoongi wohnt.
„Wir müssen gleich schlafen, damit wir morgen voll durchstarten können." sagt Tae, während er sich die Schuhe auszieht und in die Küche geht.
„Haben wir immer noch unsere menschlichen Bedürfnisse?" frage ich und folge dem Yoongi-Imitat.
„Korrekt. Du darfst auf dem Sofa schlafen." entscheidet er und schüttet sich Cornflakes in eine Schüssel, um danach Milch drauf zu schütten.
„Ganz sicher nicht, das Bett gehört mir und Yoongi." antworte ich und setze mich auf einen der Hochsitze, die vor der Kücheninsel stehen, an der sich Tae sein Essen macht.
„Yoongi verbietet mir, dass wir in einem Bett schlafen und ich brauche meinen Schlaf. Also schläfst du im Wohnzimmer."
„Du kannst mich mal." damit gehe ich wütend ins Schlafzimmer und lege mich ins Bett, sodass ich wie eine Kugel eingerollt die Wand anstarren kann.
„Jimin, ich will wirklich nicht, dass du mit dem Monster in einem Bett schläfst. Er kann sonst was tun oder du vergisst, dass Taehyung nicht ich bin und dann passiert sonst was. Tu es für mich, bitte." sagt der Schwarzhaarige, der sich neben mich gelegt hat und sanft meine Wange streichelt.
„Ich will doch nur bei dir sein." schniefe ich und kann nicht verhindern, dass mir erneut Tränen über die Wangen laufen.
Während mir Yoongi beruhigende Worte ins Ohr flüstert, ist er auch näher gekommen, sodass ich in seinem Arm liege.
„Und was ist mit unserem Jahrestag?" weine ich und vergrabe mein Gesicht in seiner Brust.
„Ich werde mit ihm reden und versuche ihn zu überreden, dass er uns diesen Tag allein lässt." antwortet er und drückt mich fest. „Bleib stark, okay? Ich liebe dich."
Er gibt mir zum Abschied einen Kuss auf meine Stirn, setzt sich mit Abstand von mir weg und schließt die Augen.
„Man, ist das ein Drama hier. Könnte doch eine neue Idee für einen deiner Musikvideos sein." schlägt Taehyung vor, der sich Yoongis Tränen aus dem Gesicht wegwischt.
„Ich schlaf auf der Couch." murmel ich immer noch verweint und nehme mir extra Yoongis Bettwäsche und nicht meine vom Bett.
Damit gehe ich ins Wohnzimmer, schmeiße die Sachen auf das Sofa und lege mich auf dieses.

The Devil decided wrongʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt