*Kapitel 3: Let Go III*

111 15 8
                                    


Trotz der erstaunlichen Gemütlichkeit des Sofas mache ich kein Auge zu, bis die ersten Sonnenstrahlen das Wohnzimmer erhellen.
So leise wie möglich mache ich mir Frühstück und verlasse diese Wohnung, um meine täglichen Aufgaben zu erfüllen.
Ich schaue mit meinen roten Augen die einzelnen Geschäftsmänner, die um diese Uhrzeit schon raus müssen, an und finde tatsächlich jemanden, der meine Aufmerksamkeit hat.
„Können Sie mir helfen? Ich finde eine Straße nicht." tippt mich plötzlich jemand an, weshalb ich mich umdrehe und sehe, wie die rote Person zurückzuckt.
„Oh, tut mir leid, dass sind nur Kontaktlinsen." entschuldige ich mich, drehe mich um und tu so, als würde ich diese aus meinem Auge entfernen.
„Sind Sie nicht Jimin?" fragt die Frau vor mir, als ich mich wieder umgedreht habe. „Waren die Linsen für einen Dreh?"
„Ja, genau... Wird ein cooles Video." lächel ich sie an.
„Aber was ist mit der Tragödie von vor zwei Tagen? Haben Sie denn keine Pause bekommen? Wie kamen Sie da ohne jeglichen Schaden raus und wie sind Sie untergetaucht?"
„Sind Sie eine Reporterin oder so?" frage ich und sehe sie kritisch an.
„Bloggerin." antwortet sie stolz. „Aber mal ernsthaft. Haben Sie keine Angst, dass der Mörder zurück kommt?"
„Deshalb bin ich untergetaucht. Aber Leben geht weiter." lüge ich sie an. Normalerweise lüge ich keinen meiner Fans oder Reporter an, weshalb ich mich unwohl fühle. „Soll ich Ihnen zu der Straße bringen, zu der Sie wollen?"
Sie nickt dankend und schon gehen wir los.
Ich weiß nicht, wo wir hin müssen, aber sie kommt da sowieso nicht an.
„Hier in die Gasse?" fragt sie verwirrt.
„Das ist eine Abkürzung, sonst kommen Sie wahrscheinlich zu spät." lüge ich erneut und lege eine Hand auf ihren Rücken, sodass ich sie in die Gasse drücken kann.
„Haben Sie eine Freundin?" fragt die Bloggerin interessiert und nimmt ein kleines Notizheft aus ihrer Tasche.
„Ich hab seit fast 5 Jahren einen Freund." murmel ich und ernte dafür einen fassungslosen Blick.
„Was war dann mit der letzten Jahres? Das war doch Ihre Freundin."
„Promozwecke. Fand das auch nicht so toll, vor allem Yoongi nicht. Ist aber jetzt vorbei." antworte ich diesmal wahrheitsgemäß.
„Warum erzählen Sie mir das alles?"
„Weil ich Sie töten werden."
„Was?"
„Ich habe keine Lust, das zu erklären, dafür waren die Tage schon beschissen genug." antworte ich und lege auch schon meine Hand auf ihren Kopf.
Diesmal lasse ich die Augen offen und sehe zu, wie die Frau altert und schließlich tot zusammenbricht.
Ich nehme ihr Heftchen und gehe aus der Gasse, als wäre nichts passiert.

The Devil decided wrongʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt