UNDICI | Hättest du es nicht getan, wärst du wahrscheinlich...

430 19 3
                                    





U N D I C I
HÄTTEST DU ES NICHT GETAN, WÄRST DU WAHRSCHEINLICH AN EINEM GESTRECKTEN STOFF GESTORBEN

»ABUELA?«, flüsterte ich und konnte nicht glauben, dass ich tatsächlich ein Brief von ihr in meinen Händen hielt

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.



»ABUELA?«, flüsterte ich und konnte nicht glauben, dass ich tatsächlich ein Brief von ihr in meinen Händen hielt. Ich erkannte sofort ihre Schrift und ich konnte auch spüren, wie sehr mein Herz in meine Hose sank. Ich versuchte meine Tränen zurückzuhalten, damit ich lesen konnte, was genau meine Großmutter mir schrieb. Wie wild klopfte mein Herz, als meine Augen über jede einzelne Zeile glitten und ich zitternd das Blatt hielt.

Mi amor,
ich habe gehört, was du getan hast & ich muss schreiben, dass ich enttäuscht bin. Dennoch ändert es nichts daran, dass ich dich unendlich liebe & ich dich wieder in meine Arme schließen möchte! Ich kann verstehen, warum du untergetaucht bist & ich verspreche dir auch, dass ich niemandem deine neue Adresse weitergebe. Versprich mir aber dann, dass du auf dich aufpasst.

besos, abuela, Salomé & Luciano

In der ersten Sekunde konnte ich nur erleichtert ausatmen, als ich die ersten beiden Sätze laß. Dennoch interessierte mich mehr der zweite Satz, der mich beinah zu Tränen rührte. Ihre geschwungene Schrift erkannte ich unter Tausenden wieder und es freute mich nun einfach zu wissen, dass sie mich unendlich liebte. Doch in der nächsten Sekunde konnte ich mir schon denken, wer ihr Violettas Adresse untergejubelt hatte und ich brauchte auch nicht sehr lang, um an seiner Haustür zu stehen. So einen Brief hatte er wohlmöglich nicht beabsichtigt, da ich ihn indirekt bei seiner Mutter verpetzt hatte. Er kannte nur eine Abuela, die mir am liebsten den Kopf abgerissen und ihn im Meer versenkt hätte. Estefania-Gloriana Hernández, die Mutter meines Vaters. Zu meinem Glück hatte er die Mutter meiner Mutter, Esmeralda Ramos, kontaktiert.

Kaum hatte ich angeklingelt, öffnete mir Oriana mir die Tür. Sie schaute nicht gerade erfreut über meine Präsenz aus und als ich sie freundlich fragte, ob ich mir Paulo reden könnte, fuhr sie mich auch schon an.

»Damit du über ihn herfallen kannst? Ist er der Grund, warum du nach Turin gezogen bist?«, fragte sie mich und starrte mir in die Augen. Ich brauchte etwas um zu verstehen, warum sie mich wütend anschaute und mir sowas vorwarf. Hinterher fiel es mir ein und ich war überrascht darüber, dass er sich tatsächlich getraut hatte. Dennoch wollte ich wissen, was genau er ihr erzählt hatte.

»Über ihn herfallen? Tut mir leid, aber er wär der Letzte über den ich herfallen würde.«, entgegnete ich ihr und verdrehte meine Augen leicht. »Ich habe dich nicht angelogen. Ich habe Spanien verlassen, weil ich dort einfach nicht bleiben konnte. Mein Freund hat mir Schluss gemacht wegen der Sache mit Paulo. Um es klarzustellen, wir beide haben einen gewaltigen Fehler gemacht!«, erzählte ich ihr. »Ich hab nicht einmal gewusst, dass Paulo in Turin wohnt. Ich bin wegen Violetta in Turin und nicht wegen Paulo, der mir wirklich nichts bedeutet!«

Für eine kurzen Augenblick blieb sie still und schien zu überlegen bis ihr Blick auf den Brief in meiner Hand fiel.

»Ich hab niemandem erzählt, dass ich hier bin und plötzlich bekomme ich einen Brief von meiner Abuela. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Paulo was mit der Sache zutun hat und ich bin nur hier, um ihn in zwei Hälften zu teilen!«, erklärte ich ihr und stand kurz davor in das Haus zu treten, als ich seine Stimme hörte. Doch Oriana hielt mich auf, schaute mir tief in die Augen und grinste mich anschließend an, was mich verwirrte.

»Da ich ihn gerade mit Schweigen strafe, überlasse ich dir meinen eigentlichen Part. Halt dich nicht zurück, Mercedes.«, sagte sie und ließ mich in ihr Haus.

Ihre Worte schwirrten in meinem Kopf herum, als ich in das Haus stolzierte und Paulo im Wohnzimmer sitzen sah.

Bevor er seinen Kopf zu mir drehen konnte, fing ich auch schon an zu schimpfen und hielt mich an Oriana. "Halt dich nicht zurück, Mercedes."

»¡Hola, Pablo! Hoffentlich hattest du einen sehr guten Schlaf gehabt und fühlst dich nun bereit mit mir ein Gespräch zu führen, da ich gerade mit dir reden muss!«, begrüßte ich ihn und zeigte ihn den Brief. »Die Rache dafür, dass ich es deiner Mamma indirekt erzählt habe? Ernsthaft? Du machst dir all die Mühe nach meiner Abuela zu suchen, um dich zu rächen? Hört sich das kein bisschen kindisch an? Das Einzige, was ich deiner Mutter gesagt habe ist, dass ich dein Geheimnis wär und sie dir in die Augen schauen sollte, wenn sie dich fragt. Du hast es ihr dann schlussendlich erzählt! Zwar unfreiwillig, aber wer will seine Mutter schon anlügen?«, stellte ich eine Frage, auf die ich keine Antwort erwartete. »Übrigens bin ich echt überrascht darüber, dass du es ihr erzählt hast. Ich dachte schon, dass Violetta es übernimmt.«

»Moment! Violetta wusste auch davon?«, mischte sich Oriana ein und schaute zwischen ihrem Freund und mir her.

»Mercedes hat es ihr erzählt.«, antwortete er leise und fuhr sich mit einer Hand durch seine Haare, bevor er mich anschaute und die Wut in seinen Augen brennen ließ. »Und beide hatten nicht das Recht mich damit unter Druck zu setzen! Natürlich habe ich gewusst, dass ich es dir erzählen sollte. Aber wie sollte ich es anstellen, wenn ich nicht wusste, wo genau ich anfangen sollte? Seit sie hier ist, lässt sie mich damit nicht in Ruhe! Hätte ich gewusst, dass du sowas von nervtötend sein könntest, hätte ich dich auch nie angesprochen!«, rief er mir den letzten Teil ins Gesicht und stand nun auf der selben Höhe wie ich.

Während er förmlich vor Wut brannte, stand ich ihm gegenüber und schaute ihm in seine Augen, die nun dunkel ausschauten. Ich versuchte die Ruhe in Person zu bleiben und wusste auch, dass ich ihn somit um den Verstand brachte.

»Hättest du es nicht getan, wärst du wahrscheinlich an einem gestreckten Stoff gestorben.«, entgegnete ich ihm und erfuhr mit diesem Satz, dass Paulo seiner Freundin noch etwas verheimlichte. »Er hat dir das nicht erzählt?«, fragte ich und grinste ihm ins Gesicht.

»Wovon spricht sie da, Paulo?«, fragte sie ihren Freund, der etwas zögerte ihr die Antwort zu erzählen.

»Genau, Pablo. Wovon spreche ich da?«, setzte ich nach und trat einen Schritt zurück. »Du oder ich. Du hast die Wahl.«

»Fahr zur Hölle, Mercedes!«

»Nicht ohne dich, mi amor.«, erwiderte ich und drehte mich zu Oriana. »Dein Freund hat Drogen von mir in Vegas bekommen. Soweit mein Wissen reicht, sollten Profisportler keine Drogen nehmen, da es Komplikationen beim Doping Test geben könnte. Ich habe ein paar Recherchen gemacht und hab' herausgefunden, dass du zwei Wochen nach der Sache in Vegas ein Freundschaftsspiel hattest. Drogen sind bis zu drei Wochen nachweisbar also stell' ich mir die Frage, wie du durch die Kontrolle gekommen bist?«

Mein Vater wär echt stolz auf mich, wenn er hier wär.

»Wenn ich nicht gleich alles darüber aus deinem Mund höre, bin ich schneller weg als du gucken kannst, Dybala!« Oriana hörte sich echt wütend an.

Ups?

mrs dybala ►paulodybalaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt