Irgendwo Randy

Graue Sofas

Ich lief , den Rucksack  in meiner Hand haltend durch den Vorgarten. Der Garten war wenig gepflegt , an keiner Ecke Blumen oder ähnliches nur die große Tanne. Vor der Türe angekommen befand sich der Briefkasten auf der rechten Seite. Ich öffnete die Klappe und fand dort einen Schlüssel. An ihm hing ein kleiner Anhänger der aussah wie eine western Gitarre . Ich steckte den Schlüssel in die Türe. Er passte. Logisch . Jetzt als mir bewusst wurde , dass ich jetzt meinen ersten Traum erfüllt hatte , schlug mein Herz noch schneller und ein breites grinsen Schlich sich auf mein Gesicht. Ins Ausland zu gehen war einer der größten Schritte für mich. Rose und ich waren schon seit Jahren unzertrennlich und jetzt?Sie schrieb Bücher und studierte Literatur. Ich war bisher immer bei ihr geblieben, bin mit ihr in ein Studentenheim gezogen und habe ihr geholfen sich in den Kursen und der neuen Umgebung wohl zu fühlen . Das war für sie schwer , da sie seit einigen Jahren an Sozial Anxiety litt . Ich war über all die Jahre die einzige gewesen , die sie aus dem Haus bringen konnte. Dann vor einem Jahr haben wir beide die Schule beendet und gemeinsam beschlossen , sie müsse in Therapie um sich helfen zu lassen. Seitdem hat sie unglaubliche Fortschritte gemacht . Das hat mir dann auch die Möglichkeit gegeben meinen Traum zu leben und ein Jahr als Au-pair nach England zu ziehen. Ich hatte solange gewartet und jetzt stand ich bestimmt schon fünf Minuten in Gedanken vertieft vor der Haustür. Ich drehte den Schlüssel im Schloss und die Holztür sprang auf . Als ich eintrat umgab mich ein angenehmer Geruch von Kräutern und Zimt.
Nervös schaute ich mich im Flur , den ich soeben betreten hatte um. An der Garderobe hingen sechs Winter Jacken , davon zwei grün und in Kindergröße. Ein schwarzer Damen Mantel und ein Herrenmantel.Dann war da noch eine Jeansjacke und eine karierte Sweatshirt Jacke. Ich sah mich weiter um und lief den Flur entlang . Links war eine schöne alte Holztüre und das Zimmer dahinter stellte sich nach einem kurzen Blick als Bad heraus . Ich ging weiter und lief auf die Tür am Ende des Gangs zu. Als ich sie öffnen wollte schreckte ich jedoch kurz zurück, da sie ein lautes Quitschen von sich gab. Der Raum dahinter schien groß fast so als wäre hier eine Achtköpfige Familie zuhause . Einige große Glasfenster gaben den Blick auf einen wunderschönen Wintergarten frei. Ich ließ meinen Blick kurz über die wunderschönen Blumen und den großen Früchte tragenden Apfelbaum schweifen sah mich dann aber weiter im Zimmer um.In der Mitte des Raumes befand sich ein alter, großer Tisch . Das dunkle Holz harmonierte perfekt mit dem leichten grün Ton indem offensichtlich Wohnzimmer und Essbereich gestrichen war. Das Wohnzimmer war direkt an den Essbereich angeschlossen. Es zierten zwei kleine graue Sofas, die um den alten Kamin gestellt worden waren. Bei genauerer Betrachtung stellte ich ein wundervolles Blumenmuster in den Sofabezug fest. Ich konnte nicht anders und fuhr über den Stoff des Sofas . Er war samtig weich , wohingegen die beiden Grünen Kissen fast Rau wirkten. Langsam lief ich durch das weiter Zimmer und wollte  gerade eine weitere Türe öffnen , als eine laute Stimme rief: „Hallo! Wer ist da und warum zum Henker steht die Türe noch offen?" Ich erschrak und ging zurück in den Flur , in dem ein junger Mann in vermutlich meinem Alter stand und mich entgeistert anblickte.