"Es tut mir leid, Mr. Neijar", hörte ich Malus' widerlich süße Stimme am anderen Ende der Leitung. "Er hat das Angebot abgelehnt. Ich habe alles getan, was in meiner Macht steht."
Das bezweifelte ich, denn der schadenfrohe Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören.
Ein animalisches Knurren entkam meiner Kehle, dann warf ich das Telefon mit einem lauten Krachen auf den Fußboden. Ohne meinen Kopf nach unten zu bewegen, wusste ich, dass es in all seine Einzelteile zerbrochen war. Malus hatte wirklich Glück dieses Mal nicht in meiner Nähe zu sein.
Ich kniff die Augen zusammen und atmete tief durch. Eine unbändige Wut flammte wie ein loderndes Feuer durch meinen Körper und drohte, die Kontrolle zu übernehmen. Ich war noch nie gut darin gewesen, mein Temperament zu zügeln, doch jetzt war ich kurz davor, das russische Hotelzimmer, in dem ich mich gerade befand, in Trümmer zu legen - doch ein Gedanke hielt mich davon ab: Kandidatin Nummer sieben.
Es waren bereits 24 Stunden vergangen und wenn ich nicht riskieren wollte, dass dieser Mistkerl sie in seine Hände bekam, durfte ich nun keine Sekunde ungenutzt verstreichen lassen.
Nur gut, dass ich für den Ernstfall vorbereitet war, denn als ich noch am Vortag herausgefunden hatte, wer sich hinter dem mysteriösen Käufer befand – die Sekretärin hatte sich nach einem zweiten Besuch der besonderen Art, doch noch dafür entschieden, den Mund aufzumachen - hatte ich schon fast mit einem Ablehnen gerechnet, denn obwohl wir noch nie persönlich das Vergnügen gehabt hatten, war mir der Name Alexander Wokow nicht unbekannt. Vor ein paar Jahren hatte eines meiner Geschäfte ihn sehr viel Geld und mit Sicherheit auch einige Nerven gekostet. Kein Wunder also, dass er die Gelegenheit nun nutzte, um sich an mir zu rächen. Ich hätte es mit Sicherheit nicht anders gemacht, doch spielte es immer maßgeblich eine Rolle mit wem man sich anlegte.
Wokow wird sich noch früh genug wünschen, mein Angebot angenommen zu haben, denn sein Stolz wird ihn jetzt nicht nur das Mädchen, sondern auch sein Leben kosten.
"Amar", rief ich mit bebender Stimme nach meinem stillen Schatten. "Ruf die Männer zusammen, es gibt Arbeit.
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Gold für eine Jungfrau
ChickLitIn einer kühlten Oktobernacht gerät Chloés Leben völlig aus den Fugen. Von Menschenhändlern entfürt, wird sie in der Unterwelt auf einer Auktion an den Meistbietenden verkauft. Da Chloé eine Jungfrau ist, überschlagen sich die Angebote nach ihr. Doc...