3. Kapitel

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Am nächsten Morgen ging ich dann gemütlich in die Schule und alles war so halbwegswieder beim alten.

Außer das ich noch immer ein paar komische Blicke bekam, weil sich noch nicht alle an meine neue Frisur gewöhnt hatten.

Ich musste in 2 Tagen dann wieder ins Krankenhaus für die Chemo und diesmal hatte ich nicht mehr so viel schiss, weil ich ja wusste das es nicht so schlimm war und das husten ging auch weg.

Als ich dann im Krankenhaus war und die Infusion rein bekam, musste ich diesmal 4 Stunden angehängt bleiben.

In dieser Zeit rief ich Laura und Flo an, dass sie mich besuchen sollen, weil ich sonst vor Langeweile hier drin verrecke!

Als sie dann endlich da waren, ging es mir aber nicht mehr so gut.

Mir war etwas schlecht und Laura sagte, dass ich etwas blass im Gesicht bin.

Sie wollte schon eine Krankenschwester holen, als ich zu ihr sagte das das normal sei und sie sich keine Sorgen darüber machen soll.

Wir redeten die ganze Zeit und gingen auch etwas spazieren in dem Garten vom Krankenhaus.

Der Arzt hat sogar gesagt, dass ich einen kleinen Spaziergang machen solle, sodass ich an die frische Luft komme.

Ich hatte also in der einen Hand meine komische Eisenstange mit den Beuteln und die andere baumelte sinnlos herum.

Nach dem Spaziergang ging es mir gleich viel besser und mein Gesicht nahm auch wieder an Farbe an.

Nach den Endlosen 4 Stunden kam dann endlich eine Krankenschwester herein und hängte mich von den Beuteln ab.

Ich musste noch für eine Nacht im Krankenhaus bleiben zwecks Kontrolle und so.

Am nächsten Tag konnte ich die Klinik verlassen und nach Hause fahren.

Zuhause angekommen, umarmte mich Lukas herzhaft und zerrte mich auf mein Zimmer hoch.

Keine Ahnung was er dort wollte aber als ich dann hinein blickte, sah ich ein nagelneues Bett und einen riesen Fernseher daneben stehen.

Ich konnte es gar nicht glauben aber es ist wahr. Ich hab von meiner Mama ein Fernseher und von meinem Bruder ein neues Bett bekommen!

DER WAHNSINN!!

Nach dem ganzen staunen fragte ich dann schließlich, weshalb ich das alles bekam.

Lukas sagte: "Das soll ein Geschenk für dich sein, dass du dich etwas entspannen kannst und nicht zu viel tust wegen dem... ahh du weißt schon deiner Krankheit! Und du musst auch nicht mehr in die Schule gehen! Ist das nicht toll??"

Zuerst freute ich mich ja, aber als ich dann hörte, dass sie mich so zu sagen einsperren wollen, nur wegen meiner Krankheit!

Wegen Krebs??

Ich sah meinen Bruder entsetzt an und lief weinend davon.

Wie konnten sie nur! Ich werde niemals mein restliches Leben langweilig im Zimmer verbringen, nur weil ich Krebs habe!

Ich lebe mein Leben weiter auch wenn es riskant sein mag! Ich werde weiterhin in die Schule gehen und lernen! Was aus mir machen! Ich werde reisen und neue Leute kennenlernen!

Ich lasse mir mein Leben nicht wegen einer Krankheit wegnehmen!!

Boah ich bin gerade Stock sauer auf meine Familie!

Ich lief einfach aus den Haus und ging in den Park, der 10 Minuten von Zuhause entfernt war.

Im Park hatte ich einen Geheimen Lieblingsplatz den niemand kannte. Nicht einmal Flo und Laura kannten den!

Ich ging dort immer hin, wenn ich alleine sein wollte und wenn ich nachdenken wollte. Aber auch wenn ich einfach nur den tag genießen wollte öde ein Buch lesen wollte. Dort war alles möglich, weil es einfach so schön und leise war.

Ich liebte es dort auf den Boden zu sitzen, das Gras im Winter zuzuschauen und dem Bach rauschen zu hören.

Kennt ihr solche magischen Plätze wo einfach alles möglich ist?? Das ist so einer!

Man konnte dort alles vergessen was dich bedrückt oder runter zieht! Was dir sorgen macht oder angst! Ich konnte sogar vergessen, dass ich Krebs habe!

Einfach alles konnte man da vergessen!

Außer eines... das deine eigene Familie will, dass du den Rest deines Lebens Zuhause im Bett vorm Fernseher verbringen solltest! Nicht mehr in die Schule gehen darfst und auf alles und nichts aufpassen musst!!

Ich lag also schon so 3 Stunden auf meinem geheimen Lieblingsplatz und hörte das Wasser beim plätschern zu.

Es war irgendwie beruhigend und es gab mir das Gefühl frei und schwerelos zu sein.

Ich liebe es zu fliegen und wollte immer schon mal so Fallschirmspringen gehen oder so nur anscheinend werde ich das eh nie machen dürfen, wie es aussieht...

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