Die nächsten paar Tage vergingen sehr schnell.
Meine Eltern hatten sich bei mir entschuldigt und der Alltag verlief wieder so halbwegs normal.
Natürlich musste ich dann auch wieder mal zur Chemotherapie.
Ich war dann halt wieder im Krankenhaus und wurde auch gleich an die Beutel angehängt.
Diesmal musste ich wieder 4 Stunden angehängt bleiben.
Ich ging also ganz gemütlich so durchs Krankenhaus, mit meiner Stange mit Beuteln in der Hand und erkundete mal richtig das Krankenhaus.
Ich fand ein paar sehr interessante und unterhaltsame Räume. Zum Teil aber auch ein bisschen weniger tolle Räume wie zum Beispiel die Sterberäume...
Ich durfte zwar nicht rein schauen aber alleine der Gedanke, wie es sein musste in einen Sterberaum zu liegen, machte mir schon ein mulmiges Gefühl im Bauch.
Oke das waren dann doch nicht die Sterberäume sondern mir war wirklich gerade kotz übel.
Ich schaffte es gerade noch auf die Toilette und musste dann natürlich kotzen.
Es kamen dann sofort 2 Krankenschwestern zu mir und beruhigten mich und halfen mir wieder ins Zimmer zurück zu kommen.
Gut das das in einem Krankenhaus normal ist, dass einer kotzt, deshalb interessierte sich auch kein anderer Patient für mich und ich konnte ohne dumme Blicke ins Zimmer zurück gehen.
Im Zimmer halfen mir dann die 2 Krankenschwestern beim umziehen und sie legten mich dann auch wieder ins Bett.
Ich musste dann nur mehr eine halbe Stunde angehängt bleiben und dann wurde ich wieder abhängt.
Diesmal kam der Oberarzt zu mir und fragte mich so ein bisschen aus, wie meine Mitschüler so zu mir sind und wie meine Familie mit den allen umgeht.
Ich fand ihm sehr nett und beantwortete ihn Frage.
Er checkte bei mir noch alles durch und dann durfte ich auch schon wieder gehen.
Daheim dann angekommen, wollte ich mich in mein Bett legen, weil ich mega müde war von der Chemo aber Flo wollte sich unbedingt mit mir treffen und deshalb zog ich mir nur schnell etwas anderes an und ging dann in den Park wo Flo schon auf mich wartete.
Er wollte mir unbedingt was wichtiges erzählen und das konnte er nicht am Telefon mit mir besprechen.
Im Park dann angekommen, saß Flo auf unserer Bank.
Sie ist unsere Bank, weil wir jedesmal auf dieser Bank saßen, wenn wir uns im Park trafen und weil wir unsere Namen hinein geritzt haben und die bis heute noch dort stehen.
Während ich mich also gemütlich neben Flo auf die Bank setzte, begrüßte ich ihn gleichzeitig mit einer Umarmung und dabei wär ich fast auf den Boden geflogen, weil er mich bei der Umarmung runter gezogen hatte, weil er ja noch immer auf der Bank saß.
Zum Glück landete ich aber auf seinen Füßen und konnte aber nicht aufstehen vor lauter lachen.
Er half mir auf und ich setzte mich endlich auf die Bank.
"Und, wie gehts dir so, außer das du dich lachend am Boden wälzt, wegen einer verunglückten Umarmung?", fing er ein Gespräch an.
Ich lächelte und sagte: "Mir gehts gut und komm auch gerade von der Chemo und wollte eigentlich schlafen gehen nur du wolltest mit mir ja über irgendetwas sehr wichtigen reden und anstatt mich jetzt zu fragen wie es mir geht, könntest du ja endlich sagen, was es da so wichtiges gibt!"
Er lachte zuerst, wurde aber dann ernst und blickte mich an.
Er sah mich sehr ernst an und schaute aber dann weg.
Er fing an zu reden: "Ja also es ist so! Ich hab mich jetzt im Internet schlau gemacht und hab die Lebenserwartung von Krebserkrankten angeschaut und bei deinem Krebs, also bei einem Hirn Tumor überleben von 10 Leuten vielleicht einer und... "
Dann unterbrach ich ihn: "Was? Wieso schaust du dir sowas im Internet an? Das brauchst du nicht machen! Du hättest mich auch fragen können!!"
"Jetzt lass mich mal ausreden", fing er wieder an: "Ich hoffe wirklich das du das alles durchziehst und das schaffst aber da halt die Lebenserwartung nicht sehr hoch ist, möchte ich mit dir und deiner Familie einen Urlaub ans Meer machen! Ihr wart schon lange nicht mehr im Urlaub oder am Meer! Ihr sollt mal wieder zusammen was schönes unternehmen und jetzt ist die beste Zeit dazu!"
"Wir können uns keinen Urlaub leisten! Dafür reicht unser Geld nicht!", sagte ich zu ihm.
Er sagte gleich darauf: "Ich hab schon mit meinem Vater darüber gesprochen und er hat eingewilligt und zahlt euch den ganzen Urlaub! Und mit deinem Bruder hab ich auch schon kurz darüber gesprochen und er hat auch gesagt, dass es eine gute Idee ist!"
Er schaute mich mit so einen bettelten Blick an während ich nur blöd auf den Boden glotzte.
Ich sagte dann: "Ich rede mal mit meiner Mama und meinem Bruder und hör mir mal an, was sie dazu sagen und dann ruf ich dich an! Oke?"
"Oke!", antwortete er.
Wir standen auf, umarmten und verabschiedeten uns und gingen nach hause.
Ich wusste noch immer nicht genau was ich von den allen halten soll.
Ich also gemütlich nach hause und legte mich kurz auf die Couch und nicht einmal 5 Minuten sind vergangen, schlief ich auch schon.
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Ein Schritt zu viel
Teen FictionLulu ist ein ganz normales Mädchen, bis sie die Diagnose Krebs bekommt! Für ihre Familie ist es das schlimmste was passieren kann, denn der Vater ist seit 5 Jahren tot und die Mutter muss viel arbeiten um die Familie am Leben zu halten. Dann kommt n...