Ich saß hier also schon mehrere Stunden und hatte keine Lust wieder zurück zu gehen und mein Handy hatte ich auch nicht mit also ging ich zu Flo, der gleich dort um die Ecke wohnte.
Laura wohnte am anderen Ende der Stadt deshalb würde ich den restlichen Tag brauchen, um zu ihr zu kommen.
Flo war sehr überrascht als er mich vor seiner Haustür sah.
Er ließ mich sofort rein und wir gingen auf sein Zimmer.
Dort erzählte ich ihm alles was passiert war.
Er ist wirklich ein Freund fürs Leben und ich würden ihn für nichts her geben! Er ist immer da wenn ich ihm brauche und ich auch immer für ihn!
Als ich dann fertig war mit erzählen, war er kurz still und dann stand er auf und ging aus den Zimmer.
Hää??
Was ist den jetzt los??
War das etwa zu viel für ihm??
Ich wollte gerade aufstehen, als Flo plötzlich mit einem Tablett mit Essen und Trinken hoch kam.
Er sagte mit einem kleinen lächeln auf den Lippen: "Du musst ja sicher sehr hungrig sein wenn du die ganze Zeit im Park herum gesessen bist!" und stellte das Essen auf seinen Schreibtisch, wo ich gerade saß.
Ich sah ihm zuerst etwas misstrauisch und überrascht an aber dann schenkte ich ihm ein lächeln und aß den ganzen Teller leer.
Ich hatte wirklich verdammt großen Hunger und war sehr sehr froh, dass er mir was zu essen gebracht hatte.
Während ich aß, fragte er mich wie es jetzt weiter gehen sollte. Ich schluckte runter und antwortete ihm: "Ja ich werde heute Nacht mal schauen wo ich pennen kann und morgen werde ich vielleicht wieder nach Hause gehen! Sie sollen nur wissen, dass ich nicht mein restliches Leben Zuhause und im Krankenhaus verbringen will! Und das musste ich ihnen halt irgendwie klar machen!"
Flo überlegte zuerst und sagte dann: "Du kannst bei mir pennen und ich bring dich dann morgen heim! Meine Eltern sind heute sowieso nicht daheim also geht das klar."
Ich nahm dankend an und schlang den letzten bissen von meinem Brot runter.
Während ich mir was zu anziehen in Flo's Schrank suchte, richtete Flo schon mal mein Bett auf den ich heute schlafen werde.
Es sah sehr gemütlich aus, obwohl es nur eine Matratze mit normalen Bettzeug war.
Die Matratze stand genau neben Flo's Bett, deshalb redeten wir uns noch ein wenig, bis ich schließlich extrem müde einschlief.
Ich bekam nur mehr mit, dass Flo mich zudeckte und mir einen kleinen Kuss auf die Stirn gab.
Dann schlief ich bombenfest ein und wachte erst wieder in der früh auf.
Naja in der früh kann man nicht mehr sagen! Als ich dann nämlich runter in die Küche ging, wo Flo schon das Mittagessen kochte, sah ich auf der Wanduhr, dass es schon halb 1 war und ich den ganzen Vormittag verschlafen hatte.
Flo begrüßte mich mit einem herzlichen "Guten Morgen Dornröschen, gut geschlafen?"
Ich gab als Antwort: "Klar, bei deinem geschnarche kann man ja so super schlafen!", und grinste ihn dabei an.
Er konterte: "Ich schnarche doch gar nicht! Du hast ja vor mir schon geschlafen also kannst du mich nicht schnarchen gehört haben!"
"Das heißt dann also das du normal immer schnarchst oder was?", und grinste ihn noch mehr an, sodass ich schon fast zu kichern anfing.
Er überdrehte dann nur mehr seine Augen und stellte mir einen Teller Spagetti vor die Nase.
"Die riechen aber gut! Sehr gut gekocht, Meisterkoch!" gab ich als Kritik an ihm.
Er lächelte nur und schob sich eine Gabel voll Nudeln in den Mund.
Flo hatte schon oft für mich gekocht und bis jetzt hat wirklich alles mega gut geschmeckt und jedesmal lobe ich ihm dafür.
Er hat es ja verdient.
Während ich so meine Nudeln runter schlang, merkte ich das Flo mich öfters ansah und etwas besorgt blickte.
Vorallem sah er da auf meine Glatze!
Ahh jetzt fällts mir auch wieder ein! Ich hab ja Krebs.
Das ändert die Sache dann wieder.
Ich hatte wirklich eine Zeit lang vergessen, dass ich Krebs habe!
Ich sah ihn mit einen lächeln an und zog mir gleichzeitig ne Spagetti in den Mund.
Er musste voll anfangen zu lachen, weil das bei mir immer so ein witziges Geräusch macht.
Er nahm dann auch ne Nudel und zog sie in den Mund nur bei ihm war das nicht so witzig, weil es bei ihm nicht so ein witziges Geräusch machte, aber seine Enttäuschung, wie er das feststellte war dann umso witziger!
Wir aßen dann unsere Spagetti fertig und gingen Richtung mein Haus.
Davor blieb ich noch kurz vorm Haus stehen und sah in Flo's wunderschönen grünen Augen.
Ich beneidete ihn so sehr für seine Augen! Die sind einfach so wunderschön und ich hab sie auch noch nie zu vor bei wem anderen gesehen!
Ich lächelte ihn kurz an und dann gingen wir auf mein Haus zu.
Als ich eintrat war zuerst gar nichts von meinen Eltern, geschweige den von irgendwelchen Lebenszeichen zu sehen.
Dann aber kam mein Bruder auf mich gestürmt und umarmte mich ganz fest.
Er hat mir am meisten leid getan, weil er am meisten unter meiner Krankheit litt.
Er ließ mich zuerst gar nicht mehr los, aber als dann meine Eltern kamen, ließ er mich wieder richtig atmen.
Die beiden nahmen mich auch noch kurz in den Arm und bedankten sich bei Flo, dass ich bei ihm übernachten durfte.

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Ein Schritt zu viel
Teen FictionLulu ist ein ganz normales Mädchen, bis sie die Diagnose Krebs bekommt! Für ihre Familie ist es das schlimmste was passieren kann, denn der Vater ist seit 5 Jahren tot und die Mutter muss viel arbeiten um die Familie am Leben zu halten. Dann kommt n...